Nachhaltigkeit in der Medizin- und Gesundheitsbranche
Inzwischen hat das Thema auch die Medizin- und Gesundheitsindustrie erreicht, die Schätzungen zufolge zu den größten CO2-Emittenten gehört und für rund 4,4 Prozent der gesamten CO2-Emissionen weltweit verantwortlich ist.[1] Gleichzeitig unterliegt die Branche starken Regulierungen und strengen Genehmigungsverfahren. Wie lässt sich vor diesem Hintergrund der Schutz von Gesundheit und Klima in Einklang bringen?
Nachhaltigkeits-Ansatz von IMCD
Wir bei IMCD unterstützen unsere Partner bei der Nutzung nachhaltiger Lösungen. Unser Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen bis 2024 im Vergleich zu 2019 um 15 % pro Million Euro operativem EBITDA zu senken und weltweit führender Ansprechpartner für nachhaltige Produkte, Know-how und Formulierungen zu sein. Für unsere Nachhaltigkeitsinitiativen wurde IMCD Deutschland kürzlich von EcoVadis mit Platin und die IMCD Group mit Gold ausgezeichnet.
Neben jährlichen Nachhaltigkeitsberichten hat IMCD auch ein Sustainable Solutions Programm eingeführt – eine Plattform, die unsere Partner der Business Group Advanced Materials bei der Navigation durch die Komplexität nachhaltiger Lösungen unterstützt. Ausführliche Informationen zu acht Kategorien gibt es auf unserer Sustainable Solutions Seite. Für den Medizin- und Healthcare-Bereich stellen wir hier exemplarisch zwei von vielen Lösungsmöglichkeiten vor:
[1] Vgl. https://healthpolicy-watch.news/health-care-climate-footprint-is-4-4-of-global-emissions-larger-than-japan-or-brazil/
Nachwachsende Rohstoffe
Rohstoffe aus nachwachsenden Ressourcen können z.B. aus landwirtschaftlichen Produkten, Stärke, Zellulose und Chitin gewonnen werden. Diese Polymere haben andere Eigenschaften als herkömmliche Polymere auf fossiler Basis.
Für Medizinprodukte, die strengen Regularien unterliegen, würde ein Materialwechsel die Wiederaufnahme des zeit- und kostenintensiven Zulassungsverfahrens erfordern. Eine gute Alternative könnten Drop-in-Lösungen wie Polypropylen (PP) aus Altspeiseöl sein. Ähnlich wie fossiles Öl wird auch Altspeiseöl in molekulare Fragmente zerlegt. Daher bietet PP aus Altspeisefett die gleichen mechanischen Eigenschaften und entspricht der regulatorischen Zulassung wie sein fossiles Pendant. Um die gesamte Lieferkette nachhaltiger Rohstoffe transparent verfolgen zu können, ist IMCD Deutschland nach ISCC PLUS und REDcert2 zertifiziert.
Recyclingfähigkeit
Täglich fallen mehrere tausend Tonnen medizinischer Abfälle an, die größtenteils deponiert oder verbrannt werden. Damit ein Produkt gesammelt und recycelt werden kann, ist die Materialauswahl in der Design-Phase unter Berücksichtigung des Produkteinsatzes entscheidend. Die Wahl einer Monomaterial-Lösung kann dazu beitragen, die Produkte zu sortieren. Bei Pharma- und Healthcare-Produkten zeichnet sich ein Trend ab, z.B. auf metallbeschichtete Kunststoffe in Blister- oder Tubenverpackungen zu verzichten und durch PP-, PE-, COC- oder Copolyester-Materiallösungen zu ersetzen.
Mechanisch recycelte Kunststoffe sind für den Einsatz in der Medizintechnik aufgrund der fehlenden Zulassung nicht geeignet, da das Material bei diesem Prozess re-granuliert wird. Beim chemischen Recycling durch Pyrolyse hingegen werden die Kunststoffe in Bausteine auf Monomerebene aufgespalten und können z.B. als Ausgangsmaterial für die Herstellung von PP, PE oder Copolyester verwendet werden.
Fazit
Nachhaltige Drop-in-Lösungen können eine gute Alternative im Medizin- und Healthcare-Bereich sein, da sie dieselben technischen Spezifikationen und medizinischen Zulassungen aufweisen wie herkömmliche Produkte.
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Über IMCD Advanced Materials
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