ProcessNet and Dechema-BioTechNet Jahrestagungen
Volles Programm für Nachhaltigkeit
Angesichts des Klimawandels und seiner mittlerweile deutlich spürbaren Auswirkungen, aber auch der Neuordnung der Rohstoffmärkte durch den russischen Krieg in der Ukraine hat die Transformation der Prozessindustrie enorm an Fahrt aufgenommen: Die Unternehmen suchen nicht nur nach neuen Energiequellen, sie prüfen auch ihre sonstige Rohstoffbasis und stellen Prozesse vollständig neu auf. Wer hätte vor wenigen Jahren gedacht, dass elektrifizierte Cracker, gigantische Wärmepumpen oder die stoffliche Nutzung von CO2 im industriellen Maßstab schon bald als realistische Optionen gehandelt und in die Tat umgesetzt werden würden?
Diese Entwicklung führt auch dazu, dass sich immer mehr Aufmerksamkeit auf Wissenschaft und Technik richtet. Sie müssen die Lösungen liefern, damit unsere Gesellschaft und Wirtschaft die anstehenden Hürden meistern. Ein perfekter Zeitpunkt also, genauer unter die Lupe zu nehmen, was Verfahrenstechnik, Chemie und Biotechnologie für nachhaltige Entwicklung leisten können.
Viele Themen, ein Ziel
Genau das ist das Oberthema der diesjährigen Jahrestagungen von ProcessNet und Dechema-BioTechNet – und passend zum internationalen Charakter der Herausforderungen öffnen sich auch die Jahrestagungen diesmal der internationalen Community, denn ESBES, die Europäische Gesellschaft für Bioingenieurwesen, ist in Aachen mit ihrem alle zwei Jahre stattfindenden Symposium als integralem Bestandteil der Veranstaltung mit von der Partie.
Dementsprechend wird erstmals durchgängig Englisch die Veranstaltungssprache sein, um allen Teilnehmern das gesamte Programm zugänglich zu machen.
Und das hat es in sich: So werden von der Stammentwicklung und Co-Kultivierung über Monitoring und Prozessintensivierung bis zum Downstream Processing alle Aspekte beleuchtet, die für den industriellen Einsatz biotechnologischer Produktionsprozesse relevant sind. Die digitale Transformation, Fluid- und Feststoffverfahrenstechnik und Reaktionstechnik stehen ebenso auf dem Programm wie der Umgang mit Wasserressourcen und der Energiewende. Eigene Vortragsstränge sind zudem der Produktion von Biopharmazeutika und der Circular Economy gewidmet – alles ausgerichtet auf die Frage: Wie können Biotechnologie und Verfahrenstechnik dazu beitragen, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen? Dazu gibt es an allen Kongresstagen Plenarvorträge, die aktuelle Themen der Prozessindustrie übergreifend beleuchten sowie eine umfassende Posterausstellung, deren Highlights am Dienstag in Kurzvorträgen präsentiert werden.
Ausgezeichnet
Die Jahrestagungen sind ein würdiger Rahmen für Preisverleihungen – und ganz besonders attraktiv ist es, wenn man über die Arbeit der Geehrten auch direkt etwas erfahren kann. Dazu gibt es in diesem Jahr gleich mehrfach Gelegenheit:
In der Eröffnungssitzung am 13. September findet nicht nur Verleihung des Dechema-Preises an Johannes Buyel für seine herausragenden Beiträge zur Produktion und zur Isolierung von Wirkstoffen mittels pflanzlicher Systeme statt; er wird seine Arbeit dort auch in einem Vortrag vorstellen. Ebenfalls am 13. September hält Roland Ulber seine CIT-Lecture zum Thema „Life and production on surfaces”. Und am Mittwoch, 14. September, haben die Teilnehmenden Gelegenheit, der Keynote des diesjährigen Arnold-Eucken-Preisträgers des VDI zu lauschen.
Ein Forum für den Nachwuchs
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler haben in den letzten Jahren besonders unter dem Mangel an Präsenzveranstaltungen gelitten. Wer noch kein Netzwerk hat, tut sich schwer, eines zwischen schwarzen Kacheln und straffen Online-Vortragsplänen aufzubauen. Dazu besteht nun in Aachen endlich wieder Gelegenheit. Die kjVIs bieten mit ihrem Studierenden- und Doktorandenprogramm viele Möglichkeiten, untereinander und auch mit potenziellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen. Diese finden sich auch in der Ausstellung, darunter die Hauptsponsoren Evonik, BASF und Lanxess.
Und der Nachwuchs wird auch wieder selbst aktiv: Beim ChemCar-Wettbewerb in der Mittagspause am Mittwoch und beim ChemPlant-Wettbewerb können studentische Teams ihre Kompetenzen unter Beweis stellen – sicher auch eine Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.
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Programm-Highlights Abendvortrag
The Anthropocene – the era of humankind. About progress and crises, technology and sustainable development
Prof. Dr. Armin Grunwald, Institute for Technology Assessment and Systems Analysis (ITAS), Karlruhe
CIT-Lecture
Life and Production on surfaces
Prof. Dr. Roland Ulber, TU Kaiserslautern
Plenarvorträge
Green methanol, part of Uhde’s green technologies
Dr. Alexander Schulz, Thyssenkrupp Industrial Solutions
Digital Transformation of Chemical Engineering Science
Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse, TU Kaiserslautern
Towards Carbon-neutral Plastic Bioupcycling
Prof. Sierin Lim, Nanyang University of Technology, Singapore
Autorin