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IP-Schutzverletzung: CureVac verklagt BioNTech

11.07.2022 - Der mRNA-Impfstoffpionier BioNTech wehrt sich gegen die Anschuldigungen seines deutschen Mitbewerbers CureVac, das Unternehmen habe bei der Formulierung seines Covid-19-Impfstoffs Comirnaty geistiges Eigentum von CureVac verletzt.

CureVac teilte diese Woche mit, dass es vor einem deutschen Landgericht Klage gegen BioNTech und zwei seiner Tochtergesellschaften eingereicht habe, aber keine rechtlichen Schritte unternehmen werde, um den Konkurrenten an der Herstellung oder dem Verkauf des Impfstoffs Comirnaty, den es zusammen mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelt und vermarktet hat, zu hindern. Die Ansprüche beziehen sich auf die Entwicklung von mRNA-Molekülen sowie auf die mRNA-Formulierung speziell für Covid-Impfstoffe.

In einer Erklärung behauptet das Tübinger Biotechunternehmen, dass es über 22 Jahre hinweg eine proprietäre Grundlagentechnologie in Bezug auf mRNA-Design, -Verabreichung und -Herstellung entwickelt hat, die wesentlich zu den sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffen beigetragen hat".

CureVac bezeichnete die rasche Entwicklung und den Einsatz der neuen Impfstoffe auf dem Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie als "enorme Leistung" und erklärte, dass dies auf jahrzehntelanger wissenschaftlicher Forschung und Innovation beruhe, die das Unternehmen als "frühester Pionier" in dieser Technologie durchgeführt habe. Franz-Werner Haas, CEO von CureVac, sagte, das Unternehmen sei der Ansicht, dass seine Rechte an geistigem Eigentum "anerkannt und respektiert werden müssen, und zwar in Form einer fairen Entschädigung, um in die Weiterentwicklung der mRNA-Technologie und neue Klassen lebensrettender Medikamente zu investieren".

BioNTech und das US-Biotechunternehmen Moderna brachten den ersten und zweiten Covid-Impfstoff auf den Markt - beide auf mRNA-Basis. Als sich weltweite Lieferengpässe abzeichneten, schien CureVac kurz davor zu stehen, seinen eigenen Impfstoff zu produzieren und holte sich sogar Hilfe von Bayer. Der erste Kandidat enttäuschte jedoch in den klinischen Versuchen. Das Tübinger Biotechunternehmen arbeitet nun zusammen mit GSK an einem Impfstoff der zweiten Generation.

Ironischerweise hat Haas, der vielleicht gehofft hatte, der erste zu sein, der mit dem firmeneigenen Produkt geimpft wird, letztes Jahr zugegeben, dass er eine Comirnaty-Impfung erhalten hat.

Um sich gegen die Ansprüche von CureVac zu verteidigen, wird BioNTech möglicherweise eine Gegenklage einreichen. "BioNTech schätzt und respektiert die Rechte an geistigem Eigentum", fügte der Impfstoffhersteller aus Mainz hinzu. "Die Arbeit von BioNTech ist originär und wir werden sie verteidigen". Gleichzeitig gab das Unternehmen an, dass es ist nicht ungewöhnlich sei, „dass andere Pharmaunternehmen, die den Erfolg von Comirnaty miterlebt haben, nun Patentverletzungen geltend machten."

In der jüngsten Vergangenheit waren sowohl BioNTech als auch Moderna mit Klagen von Biotechunternehmen konfrontiert, die behaupteten, ihre Technologie sei kopiert worden. Je nach Ausgang des viel beachteten Streits zwischen CureVac und BioNTech könnten in Zukunft weitere Technologieentwickler nach einem Anteil an den Gewinnen aus dem Impfstoffverkauf streben.

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