ICIG evaluiert Verkauf von CordenPharma
17.01.2022 - Die International Chemical Investors Group (ICIG) plant Insidern der Finanzbranche zufolge den Verkauf von CordenPharma und soll bereits Treffen mit Interessenten abhalten.
ICIG will Ende des Monats ausführliche Informationspakete an potenzielle Bieter verschicken, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen dem Handelsblatt. Dabei hoffe die ICIG auf eine Bewertung von bis zu drei Milliarden Euro, so die Wirtschaftszeitung.
Vor allem Beteiligungsfirmen seien an dem Pharmazulieferer und -dienstleister aus Plankstadt nahe Heidelberg interessiert, hieß es. Wer am Ende tatsächlich bietet, ist noch unklar. ICIG und CordenPharma lehnten Stellungnahmen ab.
Der bereits erwartete Verkauf hatte sich verzögert, da ICIG die Struktur von CordenPharma noch anpassen wollte. So kaufte das Unternehmen Ende 2021 drei Produktionsstätten des Schweizer Wettbewerbers Vifor in Fribourg und Ettingen sowie Lissabon und veräußerte Randaktivitäten in Italien.
Ende November 2021 gab Corden Pharma zudem bekannt, knapp 10 Mio. EUR am Hauptsitz in Plankstadt in die Errichtung einer neuen GMP-Anlage zur Herstellung von oralen festen Arzneimitteln für klinische Studien zu investieren.
In Plankstadt ist das Kompetenzzentrum des ICIG-Tochterunternehmens für die Entwicklung und Herstellung von Wirkstoffen mit einem OEL-Wert < 1 µg/m3, von der frühen Entwicklungsphase bis zum vollen kommerziellen Maßstab. Die Arbeiten sollen im dritten Quartal 2022 abgeschlossen sein.
Die Investition in Plankstadt ist die jüngste von mehreren angekündigten Investitionen, die CordenPharma im Jahr 2021 getätigt hat. In Colorado, USA, und Chenôve, Frankreich, wurden weitere Kapazitätserweiterungen und Kapazitäten installiert, um den wachsenden Kundenanforderungen gerecht zu werden. Nun ist das Portfolio abgerundet, und der Verkaufsprozess soll beginnen.
ICIG will sich mit dem Verkauf von CordenPharma auf sein Chemiegeschäft fokussieren, zu dem neben dem Synthesedienstleister (CMO) WeylChem und dem PVC-Hersteller Vynova noch Firmen wie CarboTech, Enka und Rütgers Organics gehören.
CordenPharma hat zudem eine neue Zusammenarbeit mit PeptiSystems bekanntgegeben. PeptiSystems ist ein in Schweden ansässiger Entwickler von Instrumenten für die Herstellung von Peptid- und Oligonukleotidtherapien auf der Grundlage der Durchflusssäulentechnologie. Da die Herstellung von mehreren 100 kg Peptiden pro Jahr unter Verwendung modernster Herstellungstechnologien zu einer großen Menge an Abfall führt, hat das CordenPharma Peptide Centre of Excellence in Frankfurt im Rahmen seines Arbeitsablaufs die Lösung von PeptiSystems eingeführt, um die Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck zu verringern und die Prozessmassenintensität (PMI) von Peptidherstellungsprozessen zu verbessern.
Erst Mitte Dezember hatte CordenPharma mit Wacker eine Entwicklungspartnerschaft im Bereich der Lipid-Nanopartikel-Formulierung geschlossen, gemäß der die Partner gemeinsam Know-how und Prozesse zur Herstellung von Lipid-Nanopartikeln (LNPs) entwickeln wollen.
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