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Starke Halbjahresbilanz der deutschen Chemieindustrie

Produktion steigt um 5,9 %, Umsatz legt um 12 % zu, Kapazitätsauslastung über 86 %, Beschäftigung stabil

18.08.2021 - Die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie kann trotz fortdauernder Pandemie und dadurch verursachter Lieferkettenprobleme eine starke Bilanz für das erste Halbjahr 2021 vorlegen. Für das Gesamtjahr 2021 könnte nun sogar ein historisches Rekordniveau bei Umsatz und Investitionen erreicht werden.

Der Umsatz der Chemieindustrie in Deutschland stieg dank guter Nachfrage im In- und Ausland sowie kräftig anziehender Preise (+ 4,7 %) für chemisch-pharmazeutische Produkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 % auf 111 Mrd. EUR. Die Zahl der Beschäftigten blieb unverändert bei rund 464.400.

Da die Industrieproduktion auf allen Kontinenten ihren Erholungskurs fortsetzte, entwickelte sich die Nachfrage nach Chemikalien dynamisch. Dadurch konnte Deutschlands drittgrößte Branche ihre Produktion von Januar bis Juni um 5,9 % ausweiten. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen stieg auf über 86 % und lag damit deutlich oberhalb des für die Branche üblichen Niveaus. „Jedes fünfte Unternehmen stößt bei der Produktion an seine Kapazitätsgrenzen“, sagte Christian Kullmann, Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI).

Wie der VCI in seiner Bilanz berichtet, profitierten nahezu alle Produktbereiche der Branche vom Aufschwung im ersten Halbjahr 2021. Besonders dynamisch legte die Grundstoffchemie zu: Die Produktion von Polymeren stieg um über
20 %. Aber auch die Hersteller von Spezialchemikalien konnten ihr Produktionsniveau um 8,7 % gegenüber dem Vorjahr ausweiten. Die Produktion von Pharmazeutika verzeichnete ein Plus von 1,4 %. Lediglich chemische Erzeugnisse für den Konsum wie Seifen, Wasch- und Reinigungsmittel verbuchten einen Mengenrückgang von 1,8 %.

Auch wenn Engpässe bei Vorprodukten und Störungen der internationalen Lieferketten die Produktionsmöglichkeiten einschränken, bleibt die Branche für die zweite Jahreshälfte zuversichtlich. Der VCI rechnet für das Gesamtjahr mit einem Produktionsanstieg von 4,5 % und einem Umsatzwachstum von 11 %.

„Zum zweiten Mal nach 2018 wird unsere Industrie in diesem Jahr die Schallmauer von 200 Mrd. EUR durchbrechen und mit einem Umsatzrekord das Vorkrisenniveau deutlich übertreffen“, betonte Kullmann. „Das ist ein kraftvolles Comeback. Es zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine international wettbewerbsfähige Chemie- und Pharmaindustrie als Stabilitätsanker für unser Land ist.“

Einen Rekord wird auch für die Investitionen der Unternehmen im Inland erwartet. Der Chemieverband geht davon aus, dass die Investitionen für Sachanlagen im laufenden Jahr von 8,4 Mrd. EUR auf knapp 9 Mrd. EUR steigen. Der Grund: Aufgeschobene Projekte aus dem Vorjahr werden nachgeholt und Kapazitäten ausgeweitet.

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