Sartorius blickt auf erfolgreiches Jahr 2020 zurück
Umsatz soll 2021 weiter steigen
Noch dynamischer als der Umsatz legte der Auftragseingang mit einem Plus von wechselkursbereinigt 49,0% auf 2.836 Mio. EUR zu (nominal: +46,2%). Um die große Nachfrage zu bedienen, investierte Sartorius 2020 erheblich in die Erweiterung seiner Kapazitäten. Die Investitionsquote war mit 10,3% trotz des starken Umsatzwachstums zweistellig (Vorjahr: 12,3%).
„In einem sehr außergewöhnlichen und herausfordernden Jahr hat sich Sartorius hervorragend entwickelt. Wir sind stark gewachsen und konnten mehrere strategisch wichtige Akquisitionen realisieren. Gleichzeitig spielen viele unserer Produkte bei der Bewältigung der Pandemie eine wichtige Rolle, von der Diagnostik über die Entwicklung von Impfstoffen und Therapeutika bis zu deren Produktion. Für das laufende Jahr und darüber hinaus erwarten wir weiterhin starkes Wachstum, deshalb beschleunigen und erweitern wir den Ausbau unserer Produktionskapazitäten noch einmal, vor allem an unseren Standorten in Deutschland, Puerto Rico, China und Südkorea. Unsere deutlich angehobenen Mittelfristziele sehen für 2025 nun ein Umsatzziel von 5 Mrd. EUR und die Schaffung von durchschnittlich mehr als 1.000 neuen Arbeitsplätzen pro Jahr vor“, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg heute bei der virtuellen Bilanzpressekonferenz.
2020 erhöhte sich auch der Ertrag gemessen am operativen EBITDA sehr deutlich und in Relation zum Umsatz überproportional um 39,6% auf 692 Mio. EUR. Die entsprechende Marge stieg auf 29,6% (Vorjahr: 27,1%). Bei dem erheblichen Anstieg der Profitabilität spielten vor allem Skaleneffekte in der Sparte Bioprocess Solutions eine Rolle, aber auch die in einigen Bereichen in Folge der Pandemie unterproportionale Kostenentwicklung, etwa durch den Wegfall von Geschäftsreisen sowie weniger Neueinstellungen in den Nicht-Produktionsbereichen. Die jüngsten Akquisitionen wirkten sich geringfügig positiv auf die Ergebnismarge aus, während Wechselkurseffekte einen leicht verwässernden Einfluss hatten. Der maßgebliche Konzernnettogewinn stieg im Verhältnis zum Umsatz überproportional um 42,9% auf 299 Mio. EUR. Der Gewinn je Stammaktie lag bei 4,37 EUR (Vorjahr: 3,06 EUR), der Gewinn je Vorzugsaktie bei 4,38 EUR (Vorjahr: 3,07 EUR).
Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der virtuellen Hauptversammlung am 26. März 2021 eine Dividende von 0,71 EUR je Vorzugsaktie und 0,70 EUR je Stammaktie vorschlagen. Damit würde die Ausschüttungssumme 48,2 Mio. EUR betragen.
Prognose für das Jahr 2021
Sartorius plant auch im Jahr 2021 profitabel zu wachsen. So soll sich der Konzernumsatz um 19 bis 25% erhöhen. Zu diesem Wachstum sollen die Erstkonsolidierungen der Akquisitionen mit etwa 5,5% beitragen, der Einfluss der pandemiebezogenen Geschäfte ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwer abschätzbar und dürfte sich auf bis zu 6% belaufen. Bei der Profitabilität rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg der operativen EBITDA-Marge auf etwa 30,5% nach 29,6% im Vorjahr.
Für die Sparte Bioprocess Solutions geht der Vorstand von einem Umsatzwachstum von 22% bis 28% aus, wovon etwa 6% auf den Einbezug der jüngsten Akquisitionen und bis zu 8% auf Pandemieeinflüsse entfallen dürften. Für die operative EBITDA-Marge wird mit einem moderaten Anstieg auf rund 33% gerechnet (Vorjahr: 32,3%), nachdem insbesondere in dieser Sparte eine in Folge der Pandemie unterproportionale Kostenentwicklung die Marge im Vorjahr zusätzlich erhöht hatte und nun entsprechende Nachholeffekte eingeplant werden.
Die Sparte Lab Products & Services soll ihre Umsätze um 10% bis 16% steigern. Der Wachstumsbeitrag der jüngsten Akquisitionen dürfte bei rund 5% liegen, Pandemieeinflüsse werden nicht erwartet, sofern es nicht zu erneuten Schließungen von Laboren im Rahmen von möglicherweise sehr weitgehenden Lockdowns kommt. Für die operative EBITDA-Marge wird eine deutliche Steigerung auf etwa 23,0% erwartet (Vorjahr: 21,0%).
Alle Zahlen zur Prognose sind, wie in den vergangenen Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen angegeben. Ferner geht das Unternehmen von einer im Jahresverlauf zunehmenden Erholung der weltweiten Konjunktur sowie von stabilen Lieferketten aus.