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Sartorius wächst 2021 um 50%

28.01.2022 - Aufgrund einer herausragenden Entwicklung im Basisgeschäft, zusätzlicher Impulse aus der Coronavirus-Pandemie und mehrerer Akquisitionen hat der Life-Science-Konzern Sartorius das Geschäftsjahr 2021 mit einem außerordentlich starken Wachstum und einem Ertragssprung abgeschlossen.

Nach vorläufigen Zahlen steigerte Sartorius Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis prozentual jeweils deutlich zweistellig und erwartet auch für das laufende Jahr eine dynamische Entwicklung mit zweistelligem Umsatzwachstum und anhaltend hoher Profitabilität.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben auch das zweite Pandemiejahr mit all seinen Herausforderungen hervorragend bewältigt. Trotz angespannter Lieferketten konnten wir unsere Kunden bei ihren anspruchsvollen Projekten in der Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika und Impfstoffen unterstützen, sind in beiden Sparten kräftig gewachsen und haben unsere mehrmals erhöhten Finanzziele erreicht und teilweise übertroffen. Auch bei der Erweiterung unserer Produktionskapazitäten sind wir sehr gut vorangekommen. Besonders freue ich mich, dass wir mehr als 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen konnten“, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg.

Im Geschäftsjahr 2021 legte der Konzernumsatz den vorläufigen Zahlen zufolge auf Basis konstanter Wechselkurse gegenüber dem Vorjahr um 49,3% (nominal: +47,7%) auf rund 3.449 Mio. EUR zu. Der größte Teil des Wachstums ist einer kräftigen organischen Expansion des Basisgeschäfts beider Sparten und in allen Regionen zuzurechnen. Akquisitionen steuerten rund 5 Prozentpunkte zum Umsatzanstieg bei, der Beitrag aus Produkten und Komponenten für die Entwicklung und Herstellung von Coronavirus-Impfstoffen sowie Coronatests lag bei rund 16%.

Noch etwas dynamischer entwickelte sich der Auftragseingang mit einem Plus von wechselkursbereinigt 52,3% auf 4.268 Mio. EUR (nominal: + 50,5%). Rund 13% des Wachstums kamen aus pandemiebedingter Nachfrage, Akquisitionen leisteten einen Beitrag von knapp 7%. Während der Auftragseingang bis in das dritte Quartal hinein deutlich über dem Umsatz lag, auch weil einige Kunden ihre Aufträge in der aktuellen Situation weiter im Voraus platzierten als üblich, normalisierte sich das Verhältnis vom Auftragseingang  zum Umsatz zuletzt wieder und lag gegen Jahresende auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts.

Auch die Erträge wuchsen 2021 kräftig. Das operative EBITDA erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr deutlich um 69,7% auf 1.175 Mio. EUR; die entsprechende Marge sprang um 4,5% auf 34,1% (Vorjahreszeitraum: 29,6%). Der Anstieg ist neben Skaleneffekten auch auf eine teilweise verzögerte Kostenentwicklung zurückzuführen, etwa infolge der pandemiebedingt geringen Anzahl an Geschäftsreisen und verglichen zum Umsatzwachstum verzögerten Neueinstellungen. Durch den in der zweiten Jahreshälfte verstärkten Personalaufbau sowie gestiegene Kosten bei Logistik und Einkauf hat sich diese Entwicklung relativiert. Der maßgebliche Konzernnettogewinn1 erhöhte sich um 84,9% auf 553 Mio. EUR. Der bereinigte Gewinn je Stammaktie lag bei 8,08 EUR (Vorjahreszeitraum: 4,37 EUR), der bereinigte Gewinn je Vorzugsaktie bei 8,09 EUR (Vorjahreszeitraum: 4,38 EUR).

Zentrale Bilanz- und Finanzkennziffern

Der Konzern ist bilanziell und finanziell weiter sehr solide aufgestellt. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. Dezember 2021 bei 30,2% (31. Dezember 2020: 30,8%). Trotz umfangreicher Investitionen und zweier Akquisitionen betrug der dynamische Verschuldungsgrad infolge des starken Netto-Cashflows zum Stichtag 1,5, nach 2,6 zum Jahresende 2020. Die Investitionsquote bezogen auf den Umsatz erreichte 11,8% gegenüber 10,3% im Vorjahr. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei –428 Mio. EUR, nach -248 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020.

Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt auf fast 14.000

Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte Sartorius weltweit insgesamt 13.832 Menschen. Im Vergleich zum Jahresende 2020 ist die Mitarbeiterzahl damit um 3.195 beziehungsweise 30,0% gestiegen. Der im Vergleich zu den Vorjahren beschleunigte Zuwachs ist Folge der Erweiterung der Produktionskapazitäten vor dem Hintergrund des dynamischen Wachstums. Insgesamt verlief der Personalaufbau jedoch verzögert im Vergleich zur Umsatzentwicklung.

Ausblick auf die weitere Entwicklung

Nach zwei auch pandemiebedingt außerordentlichen Jahren erwartet Sartorius für 2022 trotz der hohen Umsatzbasis ein zweistelliges Wachstum. „Wir blicken der weiteren Geschäftsentwicklung sehr optimistisch entgegen. Für weiteres Wachstum investieren wir mit Hochdruck in Kapazitäten und verstärken uns weltweit in allen Bereichen mit neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nach dem Ertragssprung 2021 streben wir für die Marge im laufenden Jahr das gleiche hohe Niveau an. Darüber hinaus haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel zur kontinuierlichen Reduzierung unserer CO2-Emissionsintensität gesetzt“, betonte Kreuzburg.

Signifikante Reduzierung der CO2-Emissionsintensität geplant

Als Technologiepartner von Entwicklern und Herstellern innovativer Medikamente und Impfstoffe tragen die Geschäftsaktivitäten von Sartorius direkt zu sozialen Nachhaltigkeitszielen bei, die darauf abzielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen zu verbessern. Auch zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks hat Sartorius bereits in der Vergangenheit eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, wie etwa die Umstellung auf erneuerbare Energien oder die Optimierung von Verpackungen und die verstärkte Nutzung von Recycling.

Nun hat der Konzern seine Ambitionen in diesem Bereich mit einem ganzheitlichen Ziel verknüpft. Als stark wachsendes Unternehmen legt Sartorius dabei den Fokus auf die Reduzierung der CO2-Emissionsintensität, die den Emissionsausstoß im Verhältnis zum Umsatz angibt. Sartorius will seine CO2-Emissionsintensität bis 2030 um durchschnittlich rund 10% pro Jahr reduzieren und dafür perspektivisch jährlich rund 1% seines Umsatzes für entsprechende Maßnahmen aufwenden.

Prognose für das Jahr 2022

Sartorius geht auch für das Jahr 2022 von einer dynamischen Entwicklung aus. So soll sich der Konzernumsatz um etwa 14% bis 18% erhöhen. Dazu sollen die Erstkonsolidierungen der im Jahr 2021 abgeschlossenen beziehungsweise vereinbarten Akquisitionen etwa 1% beitragen. Bei der operativen EBITDA-Marge rechnet das Unternehmen nach dem Ertragssprung 2021 mit einem Wert auf dem hohen Niveau des Vorjahres von etwa 34%. Für das pandemiebedingte Geschäft geht das Unternehmen 2022 von einem Umsatz in etwa auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von rund 500 Mio. EUR aus.

Mittelfristiges Profitabilitäts-Ziel für 2025 angehoben

Vor dem Hintergrund der Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 hat die Unternehmensleitung die mittelfristige Prognose für die Profitabilität erneut erhöht. So soll die operative EBITDA-Marge des Konzerns 2025 nun bei rund 34% (bisher rund 32%) liegen. Für die Sparte Bioprocess Solutions rechnet das Unternehmen für 2025 dabei mit einer operativen EBITDA-Marge von rund 36% (bisher rund 34%), für die Laborsparte von etwa 28% (bisher etwa 25%). In den Margenzielen bereits enthalten sind Aufwendungen für Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionsintensität in Höhe von rund 1% des Konzernumsatzes.

Das Umsatzziel für 2025 war bereits Anfang 2021 deutlich angehoben worden und liegt unverändert bei rund 5 Mrd. EUR. Für die Sparte Bioprocess Solutions rechnet das Unternehmen für 2025 weiter mit einem Umsatz von etwa 3,8 Mrd. EUR und für die Laborsparte mit einem Umsatz von rund 1,2 Mrd. EUR. Der Umsatzanstieg soll in beiden Sparten überwiegend durch organisches Wachstum erzielt und zusätzlich durch Akquisitionen ergänzt werden.

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