Wacker will effizienter werden
19.10.2020 - Chemiekonzern streicht in Deutschland bis Ende 2022 insgesamt rund 1.000 und im Ausland rund 200 Stellen
Die Wacker Chemie treibt ihr im vergangenen November gestartetes Effizienzprogramm „Zukunft gestalten“ weiter voran. Wie der Münchner Chemiekonzern bekannt gab, haben sich Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretungen nun auf ein Rahmenkonzept zum geplanten Stellenabbau geeinigt. Demnach werden in Deutschland bis Ende des Jahres 2022 insgesamt rund 1.000 Stellen wegfallen. Darüber hinaus werden etwa 200 Stellen an den Standorten außerhalb Deutschlands abgebaut.
Umgesetzt werden soll der Stellenabbau in Deutschland, wo vor allem in der Konzernverwaltung sowie den indirekten und nicht operativen Funktionen der Geschäftsbereiche Arbeitsplätze wegfallen, ausschließlich mit sozialverträglichen und freiwilligen Maßnahmen. Dazu zählen Verrentung, Altersteilzeitregelungen oder Aufhebungsverträge. Betriebsbedingte Kündigungen sind nach der jetzt getroffenen Vereinbarung ausgeschlossen.
Festgelegt wurde außerdem, dass Auszubildende bei Eignung weiterhin übernommen werden. Das Unternehmen leistet damit einen wesentlichen Beitrag, jungen Menschen im Anschluss an die Ausbildung eine attraktive berufliche Perspektive zu bieten. Gleichzeitig stellt diese Regelung sicher, dass Wacker auch künftig über gut qualifizierte Nachwuchskräfte verfügen kann.
Sein Ziel, durch Reduzierungen bei den Sachkosten und beim Umfang intern erbrachter Leistungen sowie mit einer schlankeren Organisation ab Ende 2022 jährlich rund 250 Mio. € einzusparen, hat das Unternehmen bestätigt. Der Gesamtbetrag kommt dabei jeweils etwa zur Hälfte aus Sachkosten und Personalkosten. Aus den Einsparungen bei den Sachkosten erwartet Wacker bereits in diesem Jahr mehr als 50 Mio. EUR. 2021 werden es voraussichtlich mehr als 100 Mio. EUR sein. Wesentliche Einsparungen bei den Personalkosten werden dagegen erst ab dem kommenden Jahr erwartet.
„Das zentrale Anliegen von ‚Zukunft gestalten‘ ist es, die Organisation von Wacker konsequent neu auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden auszurichten und so das profitable Wachstum des Konzerns zu unterstützen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Rudolf Staudigl den Fokus des Programms. „Sowohl im Geschäft mit Polysilicium als auch in unseren Chemiebereichen bereiten wir uns auf eine härtere Gangart im Wettbewerb vor. Wir wollen dabei nicht nur Kosten in signifikantem Umfang einsparen, sondern vor allem die Wettbewerbsfähigkeit von Wacker auch für zukünftige Herausforderungen zu stärken und dauerhaft zu sichern“, so Staudigl weiter.
„Mit den jetzt abgeschlossenen Vereinbarungen haben wir den Rahmen dafür geschaffen, um mit den geplanten organisatorischen Veränderungen zügig in die Umsetzung gehen zu können. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern werden wir jetzt die detaillierte Ausgestaltung der Personalmaßnahmen erarbeiten“, sagte Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor Christian Hartel. „Wir sind sehr zufrieden, dass es uns mit dieser Vereinbarung gelungen ist, unsere Ziele mit guten und fairen Lösungen zu erreichen“, betonte der Personalvorstand.