Industrieunternehmen fehlt oft der Überblick, wo und in welchem Zustand sich ihre Güter befinden. Der niederländische Hersteller von Spezialchemieprodukten Anqore, mit Sitz in Geleen nahe Maastricht, wollte das ändern. Als eines der ersten der Branche hat das Unternehmen für alle seine Tankcontainer und Kesselwagen ein integriertes Telematiksystem eingeführt. Mit unserer Lösung hat Anqore sowohl die Effizienz seiner Flotte als auch die Transportsicherheit optimiert.
Das Chemieunternehmen legt großen Wert darauf, seine Produkte – wie etwa das flüssige Material Acrylnitril – pünktlich und sicher zu seinen Kunden zu bringen. Dazu gehört auch, zum Status einer Lieferung jederzeit auskunftsfähig zu sein. Außerdem ist es wichtig zu wissen, wann die Transportmittel wieder im Anqore-Werk ankommen.

„Unsere Kunden haben einen Spielraum von einigen Tagen, um die Kesselwagen und Tankcontainer zu entladen und zurückzusenden“, erklärt Peter Kehrens, Logistics Purchasing & Implementation Manager bei Anqore. „Wir konnten darum nur grob einschätzen, wann die Behälter wieder bei uns sind. Um unsere Flotte optimal auslasten zu können, brauchten wir einen besseren Überblick. Moderne Sensortechnologie eröffnet ganz neue Möglichkeiten, um Transporte zu überwachen und Prozesse mit Kunden sowie Logistikpartnern zu koordinieren. Also sahen wir uns nach einem Telematiksystem um – und fanden in dem Schweizer Unternehmen Savvy Telematic Systems einen Anbieter, der sehr gut zu uns passt.“

Nutzerfreundliche Cloud-Plattform
Der Chemiespezialist hat auf jedem seiner Kesselwagen und Tankcontainer ein ATEX- und IECEx-zertifiziertes „SAVVY CargoTrac ExR“-Telematikgerät installiert. Diese Kästchen lassen sich mit wenigen Handgriffen montieren. Im Inneren verbirgt sich robuste und zuverlässige Hightech-Elektronik: Neben Sensoren zur Ortung und zur Messung verschiedener Größen enthalten die Geräte eine langlebige Batterie sowie ein Modul für die Datenkommunikation. Letzteres sendet über das Mobilfunknetz verschlüsselt Daten an die Plattform Savvy Synergy Enterprise. Die Private-Cloud-Plattform ist über eine Schnittstelle an das SAP-System des Chemieunternehmens angebunden. Zu jedem neuen Auftrag werden die entsprechenden Plandaten – Abfahrtszeitpunkt, Routenpunkte etc. – automatisiert von SAP in das Synergy Portal übertragen. Hier können Mitarbeiter den Status sämtlicher Transporte in Echtzeit verfolgen. Auf einer Karte lässt sich etwa jederzeit einsehen, wo sich eine bestimmte Lieferung befindet.

Umfassende Kontrolle und effiziente Flottenplanung
Sollten die eingehenden Telematikdaten von den Plandaten abweichen, versendet das Portal eine Alarm-Benachrichtigung per E-Mail. So erfährt Anqore sofort, wenn mit einem Transport etwas nicht stimmt – sei es eine Verzögerung oder ein sicherheitsrelevanter Vorfall, wie etwa ein starker Stoß. Somit können Logistikplaner und Kundenbetreuer direkt entsprechende Maßnahmen ergreifen.

„Bereits während der Implementierungsphase hat uns eine Ausnahmesituation die Vorteile des neuen Systems verdeutlicht“, berichtet Peter Kehrens. „Trotz der wochenlangen Streiks in Frankreich von November 2019 bis Januar 2020 haben wir immer einen vollständigen Überblick über unsere Flotte behalten. So waren wir in der Lage, unsere Kunden kontinuierlich zu informieren und weiter zu beliefern.“

Darüber hinaus hilft die Lösung, die Flotte bestmöglich auszulasten und damit Kosten zu senken. Da sich die Anlagen, mit denen das Chemieunternehmen flüssige Stoffe wie Acrylnitril herstellt, nicht ohne Weiteres anhalten lassen, müssen jederzeit ausreichend Behälter zur Befüllung vor Ort sein. Gleichzeitig ist zu vermeiden, dass Kesselwagen und Container ungenutzt auf dem Firmengelände stehen. Dank der Telematikdaten können die Logistikplaner jetzt schneller auf kurzfristige Änderungen reagieren – und mittelfristig Maßnahmen treffen, um die Abläufe weiter zu optimieren. Da Anqore dem Kunden den Lieferzeitpunkt exakt mitteilt, kann auch dieser besser planen und die Behälter schneller entladen. Auch die Wiederankunftszeit im Werk sagt die Software genau voraus. Das ermöglicht eine reibungslose Just-in-Time-Produktion.

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