Eigene Daten sind ein wertvolles Gut
Digitale Schnittstellen für Produktsicherheitsinformationen als Antwort für ein VUCA-Umfeld
Globale Lieferketten sind schon immer eine große Herausforderung für international agierende Unternehmen, und das erst recht in einem regulierten Umfeld. Die aktuelle Situation zeigt, wie schwer das Verhalten von komplexen Lieferketten vorhersehbar ist, wenn Ausnahmen eintreten.
Für europäische Unternehmen stellen die steigenden regulatorischen Anforderungen in zahlreichen unterschiedlichen Märkten eine stetige Herausforderung dar. Mit diesen Anforderungen intelligent umzugehen, kann ein maßgebender Vorteil in stark umkämpften Sektoren sein.
Gleichzeitig werden die hohen Forschungsausgaben in Deutschland hoffentlich eine noch diversere Produktvielfalt hervorbringen und somit den Aufwand weiter steigern. Doch ob diese Produkte auch weltweit erfolgreich vermarktet werden können, hängt nicht zuletzt von der Entwicklung der globalen Wirtschaftspolitik großer Nationen ab und davon, ob sich der Multilateralismus, vielleicht durch Covid-19 befördert, durchsetzen kann.
Bereits nach den Jahren des Kalten Krieges wurde für das Management von Organisationen das Akronym VUCA – die Abkürzung steht für „Volatility“ (Volatilität), „Uncertainty“ (Unsicherheit), „Complexity“ (Komplexität) und „Ambiguity“ (Mehrdeutigkeit) – benannt, und es trifft heute mehr denn je zu. Unternehmen müssen für die aktuelle Situation eine klare Vision entwickeln, in der Lage sein, Veränderungen zügig zu verstehen, um durch Transparenz und Agilität rasch auf neue Herausforderungen reagieren zu können.
Komplexe Wertschöpfungsketten
In einem immer stärker regulierten Umfeld, welches gleichzeitig durch VUCA beschrieben werden kann, müssen globale Organisationen gerade ihre produktspezifischen, regulatorischen Informationen durch digitale und an technologischen Standards ausgerichteten Schnittstellen zum internen und externen Gebrauch zu Verfügung stellen. So können die komplexen Wertschöpfungsketten flexibel in kurzer Zeit (um-)gestaltet und gleichzeitig Partnerschaften durch starke Integration gestärkt werden, um Kostensenkungspotenziale zu nutzen.
Schauen wir uns aktuelle Wertschöpfungs- und Lieferketten an, so stellt man fest, dass produktspezifische Informationen in den überwiegenden Fällen aus Dokumenten digitalisiert werden müssen, um intern verarbeitet und anschließend wieder über ein Papierdokument bereitgestellt zu werden. Dies wiederholt sich nicht nur während der Veredelungsschritte, sondern auch während des Transports per Luft, Schiene, Straße und auch über den Seeweg.
„Digitale Plattformen nutzen ihre Offenheit, um
Angebot und Nachfrage zu bedienen.“
Bereitstellung von EH&S-Informationen
Die Herausforderungen für Gefahrenstoffe sind natürlich auch die regionsspezifische Einstufung der Produkte für die jeweiligen Absatzmärkte und die dort vorhandenen Anforderungen sowie die Bereitstellung der Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheits- (EH&S) Informationen in den jeweiligen Ländern.
Eigene Daten sind ein wertvolles Gut
Unternehmen, die diese Schritte digital begleiten können, sind nicht nur für Partner entlang der Wertschöpfungskette attraktiv, sondern auch für den Endverbraucher und haben einen großen Schritt für zirkuläre Ketten geschaffen. Zusätzlich können durch ein professionell umgesetztes Datenmanagement neue digitale Technologien schneller, gewinnbringend genutzt werden. Mobile Lösungen, Mixed Reality und auch Voice- und Chat-Bots sind zum Greifen nahe, sobald eine professionelle, an Standards orientierte Datenbereitstellung zur Verfügung steht.
Nun blickt auch die chemische Industrie durch digitale Plattformen einer Veränderung entgegen – im Großen für den Absatz von Produkten und im Kleinen innerhalb der Organisation. Erfolgreich können hier aber nur Unternehmen sein, die in der Lage sind, in kurzer Zeit relevante Informationen bereitzustellen, um dem datengetriebenen Ansatz von digitalen Plattformen gerecht zu werden. Die Entwicklung digitaler Standards von Produktsicherheitsinformationen hat schon zahlreiche Anläufe erlebt. Allerdings wird in diesen Ansätzen nur die Bereitstellung der zusätzlich auch regulatorisch benötigten Informationen digitalisiert, aber nicht die Nutzung. Es entsteht also nur ein singulärer Vorteil. Digitale Plattformen nutzen ihre Offenheit, um Angebot und Nachfrage zu bedienen. Hierbei wird das Angebot so wenig wie möglich reguliert und die Nachfragenden definieren die weitere Entwicklung der gesamten Plattform.
Organisationen, die eine standardisierte Bereitstellung von Produktsicherheitsinformationen über digitale Schnittstellen nicht forcieren, riskieren es, zahlreiche Potenziale für die Automation der Wertschöpfungsketten und Absatzwege verstreichen zu lassen und dem Wettbewerb zu überlassen. Gerade in einem von VUCA geprägten Umfeld, kann dies besonders schmerzhaft sein. Unternehmen sollten abseits der Entschärfung des vorhandenen Risikos von den wertvollsten Unternehmen der Welt lernen und eigene Daten stärker als wertvolles Gut betrachten, um digitale Services bereitzustellen und sich somit stärker und dynamischer aufzustellen – digitale Innovationen können so schnell und günstig entwickelt und zur Verfügung gestellt werden.
Mit dem eigenen Softwareprodukt „Saifty“ verfolgt COAC das Ziel, Unternehmen den Zugriff und die Nutzung von Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheits- (EH&S) Informationen aus SAP zu vereinfachen und eine Plattform für digitale Services und Prozessautomatisierung bereitzustellen.