Achema 2015: Festventilböden, ein alter unscheinbarer Bekannter von Sulzer
#achema - In der chemischen Industrie haben geordnete Packungen in Rektifikationskolonnen den althergebrachten Böden den Rang abgelaufen. Viele Experten prognostizierten den Bodenkolonnen lediglich ein Nischendasein. Ein Irrtum. Erdöl, gefördert aus tieferen Lagen, weist mehr Verunreinigungen auf und erfordert eine besonders verschmutzungsresistente Verarbeitung. Böden mit beweglichen Ventilen und Packungen sind dafür zu anfällig. Festventilböden hingegen werden in der Erdölindustrie immer interessanter und bringen technische Weiterentwicklungen hervor.
Ziel der aktuellen Entwicklung im Bereich der Festventilböden ist es, durch viele kleine Stanzungen, eine hohe Querschnittsfläche für die Gasströmung und somit einen hohen Durchsatz zu ermöglichen. Diese kleinen Stanzungen sind bei den dicken Blechen eine anspruchsvolle Aufgabe für die Fertigung. Außerdem wird die Geometrie der Ventile durch strömungsmechanische Änderungen auf geringen Druckverlust getrimmt.
Sulzer hat, orientiert an diesen Anforderungen, Micro V-Grid (MMVG)-Ventile entwickelt. Dieses neue Modell senkt den Flüssigkeitsmitriss und schränkt Totzonen weiter ein. Gegenüber herkömmlichen Böden ist der Durchsatz um bis zu 20% gesteigert und der Druckverlust um bis zu 20% gesenkt. Sowohl Reinigung als auch Austausch sind vergleichsweise einfach. Verbunden mit niedrigen Produktionskosten sind sie damit in der Erdölverarbeitung auf dem Vormarsch.
Achema 2015: Halle 4.0, D48