"Ganzheitlicher" Blick in die Pflanze
Um die komplexen Vorgänge in lebenden Pflanzenzellen zu verstehen, haben Forscher unter der Leitung von Prof. Mark Sitt am Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie eine systembiologische Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Neubildung von Proteinen zu messen und mit dem Gehalt vorhandener Proteine in der Pflanzenzelle zu vergleichen. So können sie die Stoffwechselaktivität direkt bestimmen und die energetischen und stofflichen Kosten für die Pflanze abschätzen. Voraussetzung hierfür ist es, die Anzahl der Ribosomen sowie die Menge der für die Proteinbildung benötigten mRNA möglichst exakt zu analysieren. Im Experiment haben die Max-Planck-Forscher ihre Methode auf 35 Schlüsselenzyme des Kohlenstoff- und des Stickstoff-Stoffwechsels angewendet. Die neue Methode erlaubt es, das Stoffwechselgeschehen und den energetischen Aufwand in ihrem Gesamtzusammenhang zu sehen. Bisherige Verfahren zur Bestimmung der Stoffwechselaktivität nutzen meist qualitative Methoden, die nur Aussagen wie "mehr oder weniger als" ermöglichen. Mit der neuen Vorgehensweise hingegen können die Wissenschaftler die Syntheseraten and Lebensdauer von Proteinen errechnen.
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