K+S baut Aktivitäten in Ostafrika aus
Enormes Wachstumspotenzial in Sub-Sahara-Region
Die Erschließung von Wachstumsregionen ist ein wichtiger Bestandteil der neuen K+S-Unternehmensstrategie „Shaping 2030“. Dabei nimmt der Düngemittelkonzern die Region Sub-Sahara näher ins Visier, die aufgrund der noch stark unterentwickelten Landwirtschaft sehr großes Potenzial bietet. Der Einsatz von Düngemitteln ist dort mit nur 8 kg pro Hektar Land vergleichsweise niedrig, die Ernteerträge entsprechend gering. Zum Vergleich: Weltweit werden durchschnittlich 135 kg pro Hektar eingesetzt, in Europa sogar 150 kg. Außerdem ist die Landwirtschaft geprägt von kleinbäuerlichen Strukturen ohne ausgeprägtes landwirtschaftliches Know-how.
„Die Sub-Sahara ist für uns eine Region mit sehr großem Wachstumspotenzial, das an Brasilien, Indien oder China der vergangenen Jahrzehnte erinnert“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Burkhard Lohr. Der Einstieg in die Sub-Sahara passierte bereits 2013 über ein Hilfsprogramm in Uganda. Seitdem ist viel passiert. „Selbstverständlich geht es uns bei unseren Aktivitäten in Uganda auch darum, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Gleichzeitig ist es aber auch Hilfe zur Selbsthilfe und aus meiner Sicht ein Ansatz, den Menschen vor Ort Perspektiven im eigenen Land aufzuzeigen. Hierin sehe ich einen Schlüssel zur Lösung der Flüchtlingsfrage.“
K+S investiert derzeit in Agrarinfrastruktur in Uganda, wie beispielsweise in Düngermischanlagen sowie in Anlagen zum Umschlag, Verarbeitung und Lagerung von Getreide in der Nähe der Hauptstadt Ugandas, Kampala.
In einem zweiten Schritt wird K+S gemeinsam mit lokalen Partnern eine digitale Handelsplattform aufbauen. Dabei bezieht ein ugandischer Partner Düngemittel über K+S und stellt den Kleinbauern diese in den benötigten Mengen zur Verfügung. Der Kleinbauer kann dann nach der Ernte die fertigen Produkte (Kaffee, Mais, usw.) über die Plattform zu transparenten Preisen an lokale Großhändler verkaufen, mit denen K+S ebenfalls kooperiert, um Qualität und Verlässlichkeit sicherzustellen. Ebenso soll die Plattform offen für weitere Produkte und Anbieter sein, zum Beispiel für Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Das Unternehmen plant, dieses Geschäftsmodell später auch auf andere Länder in der Region Sub-Sahara auszudehnen. „Unser Ziel ist es, in einigen Jahren der führende Lösungsanbieter im Agrarbereich in Ostafrika zu sein“, sagt Burkhard Lohr. „Durch unsere enge Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern werden wir ein integrierter Ansprechpartner für die Landwirte, um sie sowohl bei der Erzeugung, wie auch dem späteren Verkauf ihrer Produkte optimal zu unterstützen.“
Einer der lokalen Partner ist das ugandische Agrarhandelsunternehmen Grainpulse. Burkhard Lohr begrüßte heute den Geschäftsführer des Unternehmens, Hannington Karuhanga, zu einem Besuch in der Zentrale in Kassel. „Wir freuen uns, mit Grainpulse einen optimalen Partner vor Ort gefunden zu haben, um gemeinsam diesen Markt zu entwickeln“, sagt Lohr.
Der Ausbau der Aktivitäten von K+S in Ostafrika folgt aus den Erfahrungen des Unternehmens mit dem Projekt „Growth for Uganda“. 2013 startete man gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Sasakawa Africa Association das Hilfsprojekt. Schon nach wenigen Jahren intensiver landwirtschaftlicher Schulungen konnte die Lebens- und Einkommenssituation von fast 650.000 Menschen deutlich verbessert werden.