Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen
Tradition und Erneuerung prägen seit 125 Jahren die Chemieproduktion am Standort
Bereits 1893 – vor 125 Jahren – siedelte sich 40 km vor den Toren Leipzigs und Halle die chemische Industrie an – angezogen von den kostengünstigen Braunkohlevorkommen und weiteren Rohstoffen. Besondere Bedeutung erlangte Bitterfeld-Wolfen durch die Herstellung von Basischemikalien. Mit der Filmfabrik Wolfen und dem Chemiekombinat Bitterfeld entwickelte sich die Chemie zum bedeutendsten Wirtschaftszweig der DDR. Hier entstanden der erste Farbfilm und die erste Kunstfaser. Rund 40.000 Menschen waren zu Hochzeiten an diesem Chemiestandort beschäftigt. Doch nach der politischen Wende machten die großen Werke dicht. In den 1990er Jahren musste sich die Region vom jahrzehntelangen Missbrauch der Umwelt regenerieren und neu erfinden.
Der harte Umgestaltungsprozess verlief erfolgreich: Heute gehört der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen – mit einer Fläche von 1.200 ha, das entspricht etwa 1.700 Fußballfeldern – wieder zu den größten Chemiestandorten Deutschlands. Insgesamt haben sich hier über 300 Firmen mit mehr als 12.000 Mitarbeitern angesiedelt, darunter Global Player wie Bayer, AkzoNobel und Evonik. 70 produzierende Unternehmen, vor allem Chemieunternehmen der Basis- und Feinchemie, aber auch leichtmetall- und kunststoffverarbeitende Firmen finden sich am Standort. Sie sind wiederum Auftraggeber für über 250 Dienstleistungsunternehmen aus den Bereichen Ver- und Entsorgung, Bau, Bildungseinrichtung und Handel.
Durch die Vielzahl an Unternehmen und ein breites Spektrum an Dienstleistern kann der Chemiepark auf stabile Netzwerke zurückgreifen. Der Stoffverbund schafft zudem sichere und effiziente Produktionsbedingungen mit hoher Versorgungssicherheit und der Vermeidung von Reststoffen. Mit einer modernen Infrastruktur, erschlossenen Industrieflächen und umfangreichen Serviceleistungen bietet die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH wettbewerbsfähige Bedingungen für ein erfolgreiches Wachstum. Darüber hinaus sichert die Lage in der dynamischen Wirtschaftsregion Leipzig-Halle die Nähe zu kompetenten Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Netze, Medien, Ver- und Entsorgungssysteme
Der Betreiber des Areals, die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, hat ein großes Leitthema: der stabile Betrieb und die stetige Modernisierung der Infrastruktur des Standortes. Im Konkreten betrifft das die Bereitstellung von Elektroenergie, sowie die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser, aber auch Entsorgungssysteme für Reinabwasser, Sanitärabwasser und industrielles Schmutzabwasser. Weitere Medien die bereitgestellt werden sind Dampf, Druckluft und Erdgas sowie Wasserstoff und Stickstoff, chemische Grundstoffe wie Chlor, Natronlauge und Schwefelsäure. Auch die Grundwasserbewirtschaftung, die Bereitstellung von Rohrbrückensystemen und Straßen gehören dazu. Selbst die grundhafte Sanierung der Gebäude am Standort und deren Instandhaltung werden gewährleistet.
Großkläranlage für Kommunen und Industrie
Das Gemeinschaftsklärwerk, welches eine Reinigungskapazität von 586.000 EW (Einwohnerwerte) beträgt, führt jährlich etwa 9 Millionen m³ gereinigtes Abwasser in die Mulde ab. Abgesehen vom Industrieabwasser und belastetem Grundwasser, wird auch das kommunale Abwasser aus den etwa 30 Ortsteilen zugeführt. Der anfallende Klärschlamm kann in der eigenen Klärschlammverbrennungsanlage umweltgerecht verwertet werden. Die Gesellschafter sind zu 66% die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH und zu 34% der Abwasserzweckverband Westliche Mulde.
Kundenservice
Rund 80 Mitarbeiter der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen unterstützen die Firmen vor Ort und Investoren bei der Entwicklung neuer Produktionsanlagen bzw. Dienstleistungsangebote, beraten bei Neuinvestitionen und Ausbauten sowie bei der Bauplanung und Überwachung. Auch helfen die Experten bei der Erfüllung moderner Sicherheits- und Umweltauflagen.
Vermietung
Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen stehen unterschiedliche Gebäude für vielfältige Anforderungen zur Verfügung. Ob als Büro-, Produktions-, Lager-, Schulungsraum oder auch als Werkstatt. Der Kunde kann aus modern ausgestatteten Objekten das richtige für sich auswählen. Für erste Ansiedlungsschritte oder Neugründung steht das Technologie- und Gründerzentrum mit idealen Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Start zur Verfügung.