Die Werkfeuerwehr der InfraLeuna sorgt für Gefahrenabwehr
68 Feuerwehrleute sind für Brandschutz, Umweltschutz, Rettungsdienst und Sicherheit im Einsatz
Mit zwei Feuerwachen auf dem 13 km² großen Areal des Chemiestandortes Leuna - dies entspricht 1800 Fußballfeldern - und insgesamt 53 haupt- und 15 nebenberuflichen Einsatzkräften sorgt die Werkfeuerwehr rund um die Uhr für Brandschutz, Umweltschutz, Rettungsdienst und Sicherheit. Der Standort verfügt außerdem über eine Rettungsstelle und einen Landeplatz für Rettungshubschrauber sowie eine Standortleitstelle, die als integrierte Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Werkschutz angelegt ist.
Das Aufgabenfeld der Werkfeuerwehr ist vielfältig und sehr speziell. Neben der Brandbekämpfung, technischen Hilfeleistungen bei Umweltgefährdungen und der Rettung verunfallter Personen gehören der vorbeugende Brandschutz sowie die Organisation der Zusammenarbeit mit der Kreisleitstelle, auswärtigen Feuerwehren, Rettungsdiensten und Behörden zum Tagesgeschäft. Der Service der Werkfeuerwehrleute umfasst u. a. die Prüfung von Lösch- und Berieselungsanlagen, die Prüfung und Reparatur von Kleinlöschgeräten, Schläuchen und feuerwehrtechnischen Ausrüstungen sowie die Wartung und Prüfung von Atemschutz-, Sicherheits- und Rettungsmitteln sowohl für den eigenen Bedarf als auch für Kunden, auch über den Chemiestandort hinaus. Dazu stehen modern ausgerüstete Werkstätten mit gut ausgebildeten Gerätewarten und Technikern auf den Feuerwachen zur Verfügung. Besonders gefragt sind Ausbildungseinheiten für den Umgang mit Atemschutz- und Kleinlöschgeräten.
Der Fahrzeugpark der Werkfeuerwehr umfasst derzeit 15 Fahrzeuge. Dabei handelt es sich um zwei ULF 5000/3000/1000/240-HRET, ein HTLF 60/80, ein LF 48-CO2, zwei Wechselladerfahrzeuge auf Sattelzugbasis mit vier Trailern, zwei Einsatzleitfahrzeuge, zwei Rettungswagen (RTW) sowie einen LKW, zwei Kleintransporter und zwei PKW. Alle Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge inklusive der RTW sind sowohl in ihrer technischen Konzeption als auch mit ihrer modernen Einsatzausstattung speziell auf die besonderen Bedingungen eines Chemiestandortes mit ca. 100 Unternehmen und unterschiedlichsten Anlagen- und Produktkonfigurationen zugeschnitten.
Um all das sicher zu beherrschen gibt es zwei Schlüsselworte im Dienstablauf: Ausbildung und Schulung. Neben Fahrsicherheitstrainings, Gerätetrainings, Heiß- und Gefahrgutausbildungen sind die Ausbildungseinheiten in den Betrieben sehr wichtig und machen die Besonderheit einer Werkfeuerwehr aus. In einer eingehenden Betriebsbegehung zusammen mit Verantwortlichen des Bereichs werden die Produkte und Technologien vorgestellt und die brandschutz- und sicherheitstechnischen Anlagen sowie die für die Brandbekämpfung erforderlichen Einrichtungen besichtigt. Die für einen eventuellen Einsatz wichtigen Angriffs- und Fluchtwege sowie die Löschmittelversorgung, den löschtaktisch richtigen Einsatz und das Zusammenspiel mit den Mitarbeitern der Betriebe testen die Werkfeuerwehrkräfte danach in einer gemeinsamen Einsatzübung.
Wöchentlich wird so an den Anlagen eines anderen Unternehmens des Standortes der „Ernstfall“ trainiert.
Damit sind Mitarbeiter der Werkfeuerwehr mindestens einmal jährlich in jedem Unternehmen und frischen die für den Einsatz wichtigen Ortskenntnisse auf.
Die Werkfeuerwehr ist seit 1991 Mitglied im Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem TUIS und sowohl als Notfallleitstelle als auch in der Hilfeleistungsstufe 3 (Hilfe mit Mannschaft und Gerät vor Ort) aktiv. Zur Optimierung derartiger Einsätze und zur verbesserten Unterstützung kommunaler Feuerwehren ohne Einschränkungen für die Sicherheit des Chemiestandortes wurde im Rahmen der 2016 durchgeführten Neubeschaffung des Wechselladersystems ein mit modernster Gefahrgutausrüstung ausgestatteter Auflieger TUIS beschafft. (op)