Wilhelm Vogelbusch war zu seiner Zeit einer der begabtesten und wichtigsten Fachmänner im Bereich der Gärungs- und Hefeindustrie. Er gründete 1921 ein technisches Büro in Wien und leistete in den darauffolgenden Jahren wichtige Entwicklungsarbeit im Bereich der Eindampf-, Destillations- und Belüftungsapparate. Heute ist die Unternehmensgruppe weltweit im biotechnologischen Anlagenbau tätig und bietet dafür Ingenieurdienstleistungen an. Die Experten des Zweigs Biocommodities sind spezialisiert auf Stärke und Zucker verarbeitende Unternehmen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Vogelbusch Biocommodities verfügt über eigene Technologien für die Erzeugung von Produkten wie Alkohol und Bioethanol, Hefe, Essig, Stärkezucker wie Glucose oder Fructosesyrup sowie organische Säuren, zum Beispiel Zitronen- oder Glukonsäure.

Zweitausend Rohrleitungen in einer Anlage

Für das russische Unternehmen Biotech Rosva entwickelt Vogelbusch aktuell eine Getreideverarbeitungsanlage, in der Spezialerzeugnisse für die Lebensmittelindustrie, etwa Stärke, Gluten und verschiedene Stärkezucker, produziert werden sollen. Die Anlage soll 2016 in Betrieb genommen werden. Vogelbusch ist für die Planung und Lieferung der Prozessanlagen für Glukose-Monohydrate, Fruktosesyrup (HFS) und Sorbitol zuständig. Zusätzlich übernehmen die Ingenieure die Systemintegration jener Produktionsabschnitte, die von weiteren Lieferanten beigesteuert werden, beispielsweise zur Trockenvermahlung oder zur Trocknung der Nebenprodukte.

Bei der Festlegung der Fließschemata, Behälterspezifikationen und des Anlagenlayout sowie der Planung der Verrohrung der rund 2.000 Rohrleitungen ist die richtige Softwareunterstützung wichtig. Vogelbusch setzt dabei auf die Autodesk Plant Design Suite und zusätzlichen PlantTools des Autodesk Partners CADstudio. Die Autodesk Plant Design Suite fasst die wichtigsten Werkzeuge für den 3D-Anlagenbau in einer leistungsstarken Lösung zusammen. So lassen sich beispielsweise R&I-Fließschemata mit AutoCAD P&ID planen und zeichnen sowie mit AutoCAD Plant 3D die Prozessanlagen in 3D modellieren und dokumentieren. Die PlantTools sind eine Reihe von Applikationen und Werkzeugen, die  entwickelt wurden, um die Softwarelösungen von Autodesk zu erweitern und zu verbessern und genau auf die Bedürfnisse von Vogelbusch abzustimmen.

Blitzschnell verrohrt, geringe Fehlerquote

Für Vogelbusch hat CADstudio das PlantSpecDriven Tool entwickelt, das bereits im R&I-Fließschema in AutoCAD P&ID nach passenden Katalogdaten in AutoCAD Plant 3D sucht und diese automatisch zuweist. Auch nicht sichtbare Elemente wie Dichtungen, Bördel oder Schraubensätze lassen sich zu den Leitungen im P&ID hinzufügen. So entstehen bereits im R&I-Fließschema weitestgehend vollständige Stücklisten, die zur weiteren Kosten- und Produktionsplanung eingesetzt werden können.

Bei der Einführung neuer Software geht  das Systemhaus nach der eigens entwickelten Customer Assessment Methode vor. Diese Evaluierungsmethodik und die Kombination aus dem Einsatz von Autodesk Plant Design Suite und den speziell entwickelten PlantTools hat sich bewährt: Im Gesamtablauf des Projektes verzeichnen die Ingenieure von Vogelbusch 25 Prozent Zeitersparnis, zu einem Großteil bei der 3D-Verrohrung. Gleichzeitig sank die Fehlerquote durch den Einsatz der neuen Tools signifikant. (vo)

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