Kleben am laufenden Band
Den Klebeprozess für pulverbeschichtete Bauteile positiv beeinflussen
Um einen guten Korrosionsschutz zu gewährleisten, werden in der Industrie und im Fahrzeugbau viele Bauteile pulverbeschichtet. Bei der Weiterverarbeitung müssen sie zuverlässig und ohne Beschädigung der schützenden Schicht miteinander verbunden werden – und das möglichst schnell, damit die Fertigung ohne große Wartezeit weiterlaufen kann. Die beste Methode, Bauteile zerstörungsfrei miteinander zu verbinden, ist das Kleben. Um kurze Taktzeiten und große Durchlaufgeschwindigkeiten zu erreichen, bietet sich der Einsatz von Klebebändern an. Sie besitzen genügend Festigkeit, so dass direkt nach dem Fügen eine direkte Weiterverarbeitung möglich ist. Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass bei Acrylatklebebändern eine thermische Behandlung die Stabilität und Bruchfestigkeit erhöht. Es gibt bisher aber noch keine Daten, wie sich die Wärmebehandlung auf Bruchverhalten und Alterungseffekte auswirkt. In diesem Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung untersuchen Dresdner Forscher, wie der Klebeprozess für pulverbeschichtete Bauteile positiv beeinflusst werden kann. Die Wissenschaftler wollen unter anderem herausfinden, welche Temperaturbereiche und Einwirkdauern für unterschiedliche Klebebänder möglich sind, ohne dass irreversible Schäden an Pulverbeschichtung bzw. Klebeverbindung auftreten. Auch der Einfluss unterschiedlicher Wärmequellen von innen (z.B. Induktion) und außen (z.B. Strahler oder Warmluft) soll untersucht werden. Das neue Verfahren kann die Fertigungssicherheit erhöhen, weil Chargenschwankungen ausgeglichen werden, ohne dass eine Oberflächenvorbehandlung notwendig ist. Profitieren können davon unter anderem Branchen der Zulieferindustrie, der Leuchtenindustrie sowie des Fahrzeugbaus.