Bristol-Myers Squibb (BMS) zählt zu den weltweit größten Herstellern biopharmazeutischer Produkte. In der Produktionsstätte im französischen Agen laufen jährlich 400 Mio. Arzneimittelschachteln vom Fließband, darunter Schmerzmittel wie Dafalgan und Efferalgan.

Um die Auflagen des französischen Gesetzgebers zu erfüllen, der die Kennzeichnung jedes auf dem französischen Markt vertriebenen Arzneimittels mit dem Datamatrix-Code verlangt, hat BMS seine Verpackungsstraßen mit neuen Maschinen aufgerüstet.

BMS vergab den Auftrag an die französische Niederlassung von Zetes, da der Systemintegrator im Stande war, die erforderlichen 25 Maschinen in Rekordzeit zu entwerfen, herzustellen und zu installieren.

Die Maschinen wurden auf die Erfüllung der stringenten BMS-Anforderungen hinsichtlich Beschriftung, Etikettierung, Versiegelung, Qualitätskontrolle und Leistungsfähigkeit ausgelegt. Zugleich können sie extrem große Mengen handhaben - bis zu 400 Schachteln je Verpackungsstraße in der Minute - und ermöglichen BMS eine 100%-ige Qualitätskontrolle der gekennzeichneten Produkte. Die Kennzeichnung von Sekundärverpackungen und die hierzu eingesetzten Maschinen sind für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung.

Sylvain Ballesta, Projektmanager bei BMS, erläutert hierzu: „Unser Werk ist die größte Produktionsstätte weltweit für Brausetabletten - die Produktionsleistung ist enorm. Der Stillstand einer einzigen Maschine innerhalb einer Produktionsstraße würde zur Unterbrechung der gesamten Produktion führen. Aus diesem Grund war es uns wichtig, ausgesprochen ausfallsichere Maschinen bauen zu lassen, die genau an unsere Anforderungen angepasst sind. Darüber hinaus stellen wir sehr hohe Qualitätsanforderungen."

Eine weitere Bedingung war die Konstruktion in Balkonbauweise, die vorsieht, dass sich alle mechanischen Komponenten hinter der Maschine befinden. Dies gewährleistet eine besonders hohe Bedienerfreundlichkeit und eine vereinfachte Maschinenwartung ohne Anhalten der Produktionsstraße.

Eine Lösung nach Maß

Um sämtlichen Anforderungen von BMS Rechnung zu tragen, wurden die 25 Maschinen maßgefertigt. Die Datamatrix-Kennzeichnung kann je nach Verpackungsstraße auch mit der Anbringung eines von der gesetzlichen Krankenversicherung in Frankreich geforderten Etiketts und der Versiegelung kombiniert werden. Kameras und ein automatisches positives Auswurfmodul sorgen für eine 100%-ige Qualitätskontrolle. An drei der Verpackungsstraßen entschied man sich aus Platzmangel für eine Nachrüstung der vorhandenen Maschinen mit denselben Funktionen (Kennzeichnung, Prüfung) und derselben Bedienoberfläche analog den neuen Maschinen.

Auf Anregung von BMS gab es von Anfang an eine enge Zusammenarbeit mit regem technologischem Austausch zwischen den technischen Teams von Zetes und BMS. Die Umsetzung des Projekts erfolgte in äußerst kurzer Zeit, innerhalb von ca. 4 Monaten. Bei diesem sehr knappen Zeitrahmen kam eine Pilotphase nicht in Frage und Zetes musste die technische Planung, Entwicklung und Installation in Rekordzeit absolvieren.

Qualitätssicherung wurde optimiert

Während zuvor nur eine statistische Kontrolle anhand von Stichproben stattfand, kann dank der Kamera nun jede Medikamentenschachtel auf der Produktionsstraße einzeln geprüft werden. Datamatrix-Barcodes, die den Qualitätsvorgaben nicht genügen, werden vom automatischen Auswurfmodul aussortiert. Seit der Installation der neuen Maschinen werden die für den Export bestimmten Produkte zudem mit Tintenstrahlmodulen gekennzeichnet (Chargennummer, Produktnummer, Haltbarkeitsdatum). Dies sorgt für eine bessere Lesbarkeit und ermöglicht auch hier eine verbesserte Kontrolle.

Die Zetes-Verwaltungssoftware stellt eine zuverlässige Datenerfassung (Scannen der Produktliniendaten) sowie die automatisierte Konfiguration aller Komponenten (Beschriftung, Etikettierung, Kontrolle, Roboter) sicher. Alle wichtigen Daten werden dank der Client-/Server-Architektur sicher zentralisiert. Die Anwendung erfüllt alle Qualitätsanforderungen der pharmazeutischen Industrie.

Alles aus einer Hand

BMS hat Zetes mit dem gesamten Projekt betraut - von der Konstruktion der Maschinen über die Entwicklung bis hin zu Implementierung, Service und Schulung. Dazu Pascal Longchambon, der den Zetes-Bereich „Unattended Automatic Systems" leitet:

„Die größte Herausforderung bestand darin, in äußerst kurzer Zeit einen homogenen Maschinenpark zu konstruieren, der verschiedene Funktionen erfüllt. Einer der Erfolgsfaktoren war die enge Zusammenarbeit zwischen den Teams vor Ort und dem 3i Print & Apply Competence Centre von Zetes, eines auf die Konstruktion und Herstellung industrieller Kennzeichnungs- und Etikettiersysteme spezialisierten Teams."

Mit dem neuen Maschinenpark erfüllt BMS die Qualitätsstandards, die sich die Gruppe weltweit auferlegt hat. Sylvain Ballesta: „Dank Zetes sind wir bei der Qualität einen Schritt voraus. Dieses Projekt war höchst innovativ und wird uns weitere Vorstöße in Sachen Qualität ermöglichen. Wir sind fit für die Zukunft!"