Standorte & Services

Mit Innovationsaudits die richtigen Wachstumsstrategien und -maßnahmen definieren

21.03.2011 -

Sich mit der Wachstumsseite des Unternehmens zu beschäftigen ist mindestens so wichtig wie alle Kosten ständig auf den Prüfstand zu stellen. Organisches Wachstum entsteht aber im Wesentlichen aus Innovationen. Es reicht nicht aus, Ziele zu haben. Ohne eine geeignete Standortbestimmung können keine zielgerichteten Maßnahmen definiert und umgesetzt werden.

Neben weiteren Kosteneinsparungen stehen in diesem Jahr die Wachstumsziele ganz oben auf der Liste. Beflügelt durch die positive Entwicklung der Weltwirtschaft sollte es nicht schwer sein, die Umsatzzahlen zu steigern. Also werden in der bottom-up-Planung einfach x Prozent auf die Vorjahreszahlen aufgeschlagen. Sowohl Umsatz wie auch Gewinn sollen wachsen, und da bekannt ist, dass die Margen bei neuen Produkten höher sind, wurde direkt die Parole ausgegeben, mehr Umsatz mit neuen Produkten und Dienstleistungen zu erzielen. Soviel zu den Zielen.

Nun verhält es sich bei den Maßnahmen für innovatives Wachstum genauso wie mit einem Navigationssystem. Wenn sie in dieses die Zieladresse eingeben, das Navigationssystem aber aufgrund eines Defektes den Standort nicht ermitteln kann, wird auch keine Route berechnet. Übertragen bedeutet dies, dass das Ziel, mehr Umsatz mit neuen, innovativen Produkten zu erzielen nicht ausreicht, wenn sie vorab nicht Ihren Standort bestimmt haben. Denn wie wollen belastbare und nachvollziehbare Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, wenn nicht bekannt ist, wo ihr Unternehmen zurzeit steht?

Zum Thema Innovationen fallen einem schnell Begriffe wie Ideengenerierung, Forschung und Ent-wicklung sowie Patente ein. Aber das alleine reicht nicht aus. Eine Vielel Ideen, die für verfolgungs-würdig erachtet werden, verschwinden relativ schnell wieder vom Markt, weil sie nicht erfolgreich sind. Warum?

Prof. Dr. Martin Kaschny von der Fachhochschule Koblenz zählt die Gründe hierfür auf: „Die Proble-me und Hemmnisse bei der Umsetzung von Ideen sind vielfältig, angefangen bei Quantität und Qualität des Personals, über fehlende Strategie, unzureichende technische Ressourcen, fehlende finanzielle Mittel, suboptimale Prozesse bis hin zu einer innovationskritischen Unternehmenskultur, die wenig offen ist für Neuerungen und in der Fehler nicht als Chancen gesehen werden". Er empfiehlt daher „Ein Innovationsaudit könnte hier Abhilfe schaffen".

Innovationsaudits

Zur Initiierung einer Standortbestimmung bedarf es eines Audits. Bei Wikipedia finden wir: „Als Audit (lat. audire: hören, auch als Anhörung übersetzt) werden allgemein Untersuchungsverfahren bezeichnet, die dazu dienen, Prozesse hinsichtlich der Erfüllung von Anforderungen und Richtlinien zu bewerten". Und weiter: „Das Innovationsaudit ist eine umfassende, systematische Analyse der Innovationsfähigkeit von Unternehmen mit dem vorrangigen Ziel, diese zu verbessern. Es befähigt sowohl klein- und mittelständische Unternehmen, das eigene Innovationsverhalten richtig einzuordnen, spezifische Verbesserungspotentiale zu erkennen, sowie Entwicklungsmaßnahmen gezielt und effizient umzusetzen."
Es existieren vielfältige Ansätze, um die eigene Innovationsfähigkeit zu untersuchen. Selbstaudits, die Sie, wie der Name schon nahelegt, selber durchführen können, basieren in der Regel auf standardisierten Fragebögen. Das hat den Vorteil, dass niedrige Kosten und geringerer Zeitaufwand anfallen. Nur, haben Sie die Expertise im Unternehmen, um alle Themen neutral und vertrauenswürdig zu hinterfragen?

Bei einem geführten Interview muss mehr Zeit und Geld investiert werden. Aber die Ergebnisse haben in der Regel einen höheren Aussagewert. Die Betrachtung erfolgt neutral aus verschiedenen Perspektiven unter Nutzung von Expertenwissen und Sie erhalten Unterstützung bei der Herleitung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen.

Kernpunkte von Innovationsaudits

Aber was sollte ein Innovationsaudit mindestens abdecken? Hier sind im Wesentlichen vier Themenschwerpunkte zu nennen: Strategie, Portfolioentwicklung, Budget für Innovationen und das Wichtigste, Mitarbeiter!

Im Bereich der Strategie sollten folgenden Fragestellungen untersucht werden:

  • Wie sieht der relevante Markt aus und wer sind meine Kunden?
  • Mit welchem (Innovations-)Portfolio sollen Markt und Kunden adressiert werden?
  • Welche Innovationsstrategie wird verfolgt und welche Ziele werden daraus abgeleitet?
  • Wie wird die Strategie umgesetzt und wie wird die Umsetzung kontrolliert bzw. gemessen?

In Bezug auf die Portfolioentwicklung sind folgende Aspekte wichtig:

  • Wie werden Ideen generiert und wie werden diese bewertet?
  • Wie sieht die Produktplanung im Detail aus und werden Produktanforderungen aktiv gemanagt?
  • Existiert ein definierter und gelebter (Produkt-)Entwicklungsprozess und gibt es ein Produktcontrolling?
  • Und ebenfalls sehr wichtig: Werden Synergien mit anderen Geschäftseinheiten, Partnern und Kunden identifiziert und genutzt?

 

Beim Budget für Innovationen stellen sich folgende Fragen:

  • Gibt es ein dediziertes Budget für Innovationen?
  • Ist die Höhe des Budgets angemessen?
  • Wird das Budget nach einem definierten Prozess geplant?
  • Wird die Wirksamkeit des Budgets kontrolliert?

 

Und bei dem Thema Mitarbeiter sollten folgende Schwerpunkte betrachtet werden:

  • Wie sieht es mit der betrieblichen Innovationskultur aus - ist diese definiert und kommuniziert, werden Veränderungen aktiv getrieben?
  • Wird aktiv internes und externes Wissen gesammelt und genutzt?
  • Wie sieht es mit den vorhandenen Kompetenzen aus - passen diese zur Geschäftsstrategie und sind die Schulungsaktivitäten ausreichend?
  • Und last but not least - passt die Motivation im Unternehmen? Engagiert sich das Management aktiv für Innovationen und gibt es eine offene Einstellung gegenüber Fehlern und Risiken?

 

Alle diese Fragestellungen müssen im Detail untersucht werden, um einen ganzheitlichen Überblick über die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. Denn nur dann besitzen Sie eine fundierte Standortbestimmung und können auf Basis ihrer Zieldefinition geeignete Maßnahmen ableiten. Natürlich können Sie noch weitere Themen beleuchten. Je umfassender die Untersuchung ist, umso mehr Punkte finden sie, an denen sie ansetzen können.

Fazit

Sich mit der Wachstumsseite des Unternehmens zu beschäftigen ist mindestens so wichtig wie alle Kosten ständig auf den Prüfstand zu stellen. Organisches Wachstum entsteht aber im Wesentlichen aus Innovationen. Es reicht nicht aus, Ziele zu haben. Ohne eine geeignete Standortbestimmung können keine zielgerichteten Maßnahmen definiert und umgesetzt werden. Und nicht nur die bekannten Themen wie Ideengenerierung, Forschung und Entwicklung sowie Patente sind wichtig, sondern eine ganzheitliche Betrachtung, so wie oben beschrieben wurde.
Die Ergebnisse müssen nachvollziehbar und aussagekräftig sein. Was nutzt Ihnen eine Aussage wie „Ihre Innovationsfähigkeit liegt bei 60 %" und „Sie müssen sich mehr um Ihre Kunden kümmern". Je detaillierter das Ergebnis ist, umso einfacher lassen sich daraus Maßnahmen ableiten!

Kontakt

Matthias Nolden - Consulting – Coaching – Interimsmanagement

In den Gärten 33
41363 Jüchen
Deutschland

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