Zwei Leiter – viele Vorteile
Coriolis Durchflussmessung in Zweileiter-Technik erfüllt Anforderungen der chemischen Industrie
Das erste Coriolis-Durchflussmesssystem in Zweileitertechnik, das zudem alle heutigen Anforderungen der chemischen Industrie erfüllt, kommt von Endress+Hauser. Der Messtechnik-Spezialist stellt zur Hannover Messe Industrial Automation die Weltneuheit Promass E 2-wire vor und setzt damit einen weiteren Meilenstein in der Feldinstrumentierung.
In der chemischen Industrie nimmt der Kostendruck im internationalen Wettbewerb stetig zu. Gleichzeitig steigen die Anforderungen im Bezug auf Prozesssicherheit- und Anlagenverfügbarkeit. Als Konsequenz daraus hat die chemische Industrie in ihrer kürzlich veröffentlichten Namur - Empfehlung NE 131 das Namur-Standardgerät spezifiziert. Mit diesen Standardgeräten sollen mindestens 80 % aller Anwendungen abgedeckt und alle aktuellen technischen Anforderungen erfüllt werden.
Zu diesen Anforderungen zählen modularer Aufbau, genormte Gerätebeschreibung (NE 100), zuverlässige Diagnose (NE 107), standardisierte Bestellvorgänge (NE 100), dauerhafte Interoperabilität (NE 105), einheitliche Anschlussbelegung, einheitliche Bedienung (NE 131) sowie auch die Umsetzung der Namur Einbaulängen (NE 132). Gleichzeitig sollen die Geräte eine kostengünstige Alternative zu bisher etablierten Geräten darstellen und über eine Anlagenlebensdauer von typisch 20 - 25 Jahren langzeit- und prozessstabil arbeiten.
Die Coriolis Durchflusstechnologie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in der chemischen Industrie einen sehr guten Ruf erarbeitet. Dabei sind der breitbandige Einsatz, die direkte Massemessung, die Verfügbarkeit weiterer Prozessparameter wie Dichte oder Konzentration sowie die Unabhängigkeit vom Strömungsprofil von entscheidender Bedeutung. „Fit and Forget", also der Wunsch nach unproblematischem Einsatz im Prozessbetrieb, ist mit der Coriolistechnologie für die Durchflussmessung Realität geworden.
Bislang waren Coriolis Massedurchfluss-Messgeräte jedoch ausschließlich in Vierleitertechnik verfügbar, was separate Versorgungs- und Signalleitungen erforderlich macht. Jetzt ist es aber dank der Fortschritte bei Low- Power Elektronikbausteinen gelungen, auch für die Coriolis-Technologie die Zweileitertechnik umzusetzen. Noch vor wenigen Jahren wäre dies undenkbar gewesen.
Effiziente Zweileitertechnik mit vielen Vorteilen
Aus Anwendersicht hat die Zweileitertechnik gegenüber Vierleiter-Geräten folgende entscheidende Vorteile:
- Reduzierte Installationskosten
- Einfache Integration in vorhandene Infrastrukturen
- Gängige Installationspraxis / Know-how
- Erweiterter Einsatzbereich und Flexibilität im Ex-Bereich durch eigensicheres Atex Ex-ia Konzept
Durch die Kombination von Zweileitertechnik und Coriolistechnologie besteht vor allem bei der Planung und Ausführung von Neuanlagen ein immenses Einsparpotenzial.
Das eigensichere Gerätekonzept garantiert maximale Sicherheit im Prozessbetrieb. Die Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie (Namur - Normen Ausschuss Mess- und Regeltechnik) fordert deswegen in ihrer Mitte letzten Jahres veröffentlichten Empfehlung für Standardgeräte (NE 131) explizit die Zweileitertechnik für die Breite der Anwendungspraxis.
Das Namur-Coriolis-Standardgerät
Der neue Promass E 2-wire ist in nahezu allen Anwendungen der chemischen Industrie universell einsetzbar:
- Alle Gase
- Alle Wässer, Säuren, Laugen und Lösungsmittel mit einer Viskosität bis 200 mPas
- Nennweitenbereich von DN 8...50
- Prozess Temperaturen bis 140 °C
- Systemdrücke bis PN 100
Einheitliches Gerätekonzept für Durchfluss und Füllstand!
Promass E2-wire. das erste Gerät eines neuen einheitlichen Zweileiter-Gerätekonzeptes für Durchfluss und Füllstandmessgeräte, vereinfacht den Anlagenbetrieb durch die konsequente Umsetzung von Einheitlichkeit.
Für den Anwender von Messtechnik nimmt die Komplexität durch die Vielzahl von Messaufgaben und der dafür verfügbaren Geräte unterschiedlicher Hersteller stetig zu. Gleichzeitig steigen die Anforderungen hinsichtlich der Betriebssicherheit und Anlagenverfügbarkeit. Beide Aspekte führen dazu, dass der Ruf nach Einheitlichkeit und Durchgängigkeit in der Feldinstrumentierung immer lauter wird. Deswegen fordert auch die Namur-Empfehlung NE 131 (Namur-Standardgerät) unter anderem eine einheitliche Bedienung für Feldgeräte.
Einfachheit durch Einheitlichkeit
Das Zweileiter-Gerätekonzept vereinheitlicht folgende Aspekte:
• Bedienung
• Software
• Gehäusekomponenten
• Elektronikmodule
• Schnittstellen
• Datenmanagement
• Systemintegration
• Bestellstrukturen
• Dokumentation
Die Basis dafür legten eine Vielzahl von Unternehmensstandards, die maßgebend sind für alle kommenden Gerätekonzepte von Endress+Hauser. Sie ermöglichen einen konzeptionellen Wandel hin zu Einfachheit durch Einheitlichkeit über das gesamte Produktportfolio eines Komplettanbieters in der Feldinstrumentierung. Diese Neuerungen schaffen nachhaltigen Nutzen über den gesamten Lebenszyklus von Feldgeräten, sei es in der Planung, der Beschaffung, im Betrieb oder der Wartung.
1. Einheitlichkeit perfektioniert
- Intuitive, einheitliche Bedienung:
Identische Bedienelemente, Funktionen und Menüstrukturen erleichtern dem Anwender die Bedienung der Geräte. Einfachheit durch Einheitlichkeit schafft Sicherheit im Tun und reduziert den Aufwand bei Schulung, Inbetriebnahme, Wartung und Betrieb. - Modulares Gerätekonzept für Ersatzteile und Komponenten:
Für das gesamte Gerätekonzept besteht eine durchgängige Modularität und Flexibilität. Gehäusekomponenten, Elektronikmodule, Klemmleisten und Display können flexibel in den zukünftig mehr als 20 Gerätefamilien für Füllstand und Durchfluss genutzt werden. Das reduziert die Komplexität und schont das Lagerbudget. - Nahtlose Systemintegration
Endress+Hauser als führender Anbieter von Feldbustechnologien stellt die reibungslose Integration in die Systemumgebung sicher und gewährleistet mit dem neuen Zweileiterkonzept eine nachhaltige Interoperabilität der Geräte. Mit der Möglichkeit, festgelegte Software-Versionen über die Standardbestellstruktur abzuwickeln und langfristig verfügbar zu halten, werden zukünftig Interoperabilitätskonflikte vermieden.
Darüber hinaus sichert das neue Zweileiterkonzept die Verfügbarkeit von, im firmeneigenen Feldbuslabor geprüften Treiber für alle namhaften Leitsysteme. Auch hierbei sind die Einsparpotenziale durch Einheitlichkeit enorm. - Leichtes Bestellen und Dokumentieren
Die gesamte Bestellstruktur und Dokumentation aller Geräte des Konzeptes ist harmonisiert. Ein großer Beitrag zur Optimierung der Abläufe durch reduzierte Komplexität bei Planung und Bestellung. - Sicherheit
Das durchgängige Ex-ia Gerätekonzept bietet wichtige Vorteile für die Anlagensicherheit und ermöglicht einen breiten Einsatzbereich in Ex-Anwendungen.
2. Exakte Geräte- und Prozessdiagnose nach NE107:
Das neue Zweileiter-Konzept für Durchfluss und Füllstand setzt diese Anforderung konsequent um. Die exakte Geräte- und Prozessdiagnose und deren Kategorisierung nach NE 107 in Kombination mit Volltexthilfe im Fehlerfall ermöglicht eine zeitsparende und zielgerichtete Instandhaltung.
3. Datenverlust vermeidbar
Automatische Datensicherung ermöglicht den zeitsparenden Austausch von Elektroniken ohne Neuabgleich. Er vermeidet Datenverlust durch eine Back-Up Funktion der Konfigurationsdaten und gewährleistet Manipulationssicherheit durch Geräteverriegelung und Vergleichsfunktionen.
4. Industriestandards umgesetzt
Die Umsetzung der relevanten Industriestandards garantiert hohe Betriebssicherheit.
Weitere Produktneuheiten zur Hannover Messe
- Promass geht online!
Erster Flowmeter mit EtherNet/IP-Fähigkeit - SIL3 für Promass
Erweiterung der SIL Kompetenz für die Proline Produktpalette - Promass Tantal
Beständigkeit in hochkorrosiven Anwendungen - Promass E Vierleiter jetzt auch in DN80
Durchflussmessbereich von bis zu 180 Tonnen/ Stunde