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BASF und LetterOne unterzeichnen Vereinbarung zum Zusammenschluss von Wintershall und DEA

Abschluss der Transaktion im ersten Halbjahr 2019 erwartet

28.09.2018 -

BASF und LetterOne haben eine verbindliche Vereinbarung zum Zusammenschluss ihrer jeweiligen Öl- und Gasgeschäfte unterzeichnet. Das Joint Venture wird unter dem Namen Wintershall DEA firmieren. „Mit Wintershall DEA wird das führende unabhängige europäische Explorations- und Produktions-Unternehmen mit internationalen Aktivitäten in Kernregionen entstehen. Durch den Zusammenschluss der beiden deutschen Unternehmen schaffen BASF und LetterOne die Basis für weiteres profitables Wachstum“, sagt Hans-Ulrich Engel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand der BASF. Mittelfristig streben der Chemiekonzern und LetterOne einen Börsengang von Wintershall DEA mittels einer Erstplatzierung (Initial Public Offering) an.

Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2019 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigungen der Fusionskontroll-, Auslandsinvestitions- sowie Bergbaubehörden und der Bundesnetzagentur. Bis zu diesem Zeitpunkt werden Wintershall und DEA als voneinander unabhängige Unternehmen weitergeführt.

Im Jahr 2017 hatte das kombinierte Geschäft von Wintershall und DEA einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 4,7 Mrd. EUR, ein Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) von 2,8 Mrd. EUR und einen Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter von 740 Mio. EUR. Die Rohöl- und Erdgasproduktion von Wintershall und DEA belief sich im Jahr 2017 pro-forma auf insgesamt 210 Millionen Barrel Öläquivalent (BOE); dies entspricht einer täglichen Fördermenge von rund 575.000 BOE. Das Gemeinschaftsunternehmen wird über ein regional ausgewogenes Portfolio mit Wachstumspotenzial in den Kernregionen verfügen und strebt zwischen 2021 und 2023 eine Tagesproduktion von 750.000 bis 800.000 BOE an. Durch den Zusammenschluss werden vom dritten Jahr nach dem Abschluss der Transaktion an Synergien von mindestens 200 Mio. EUR pro Jahr erwartet.

Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender von Wintershall, wurde als Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer (CEO) von Wintershall DEA bestimmt, Maria Moraeus Hanssen, CEO von DEA, als stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Chief Operating Officer. Darüber hinaus werden dem fünfköpfigen Vorstand Thilo Wieland, Vorstandsmitglied von Wintershall, und Hugo Dijkgraaf, Managing Director Wintershall Norge, angehören. Die Benennung eines Finanzvorstands wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Der Zusammenschluss wird vollzogen, indem LetterOne sämtliche ihrer an DEA gehaltenen Anteile in Wintershall Holding einbringt und neue Anteile von dieser erhält. Die Gesellschaft wird anschließend umbenannt in Wintershall DEA; sie wird Hauptverwaltungsstandorte in Kassel und Hamburg haben. Der Anteil von BASF an den Stammanteilen von Wintershall DEA wird zunächst 67% betragen, der von LetterOne 33%. Diese Anteile spiegeln den Wert der jeweiligen Explorations- und Produktionsaktivitäten von Wintershall und DEA wider. Um den Wert des Gastransportgeschäfts der Wintershall abzubilden, wird BASF zusätzliche Vorzugsanteile erhalten. Spätestens 36 Monate nach dem Zusammenschluss und in jedem Fall vor einem Börsengang sollen diese Vorzugsanteile in Stammanteile von Wintershall DEA umgewandelt werden. Dies wird den Anteil von BASF an Wintershall DEA auf 72,7% erhöhen.

Auswirkungen auf Finanzberichterstattung und Ausblick der Gruppe
Die Unterzeichnung der Vereinbarung wirkt sich unmittelbar auf die Finanzberichterstattung der BASF-Gruppe aus: Umsatz und Ergebnis von Oil & Gas sind – rückwirkend zum 1. Januar 2018 und unter Anpassung der Vorjahreswerte – nicht mehr im Umsatz und EBIT der BASF-Gruppe enthalten. Bis zum Abschluss der Transaktion wird das Ergebnis im Jahresüberschuss als separate Position („Jahresüberschuss aus nicht fortgeführtem Geschäft“) ausgewiesen werden.

Infolge des geänderten Ausweises der Wintershall-Gruppe nach Unterzeichnung der verbindlichen Vereinbarung wird der Ausblick der BASF-Gruppe für das Gesamtjahr 2018 angepasst. Das Unternehmen erwartet 2018 weiterhin einen leichten Anstieg des Umsatzes gegenüber dem angepassten Vorjahreswert 2017 (2017 angepasst: 61,2 Mre. EUR). Beim EBIT vor Sondereinflüssen erwartet das Unternehmen nunmehr einen leichten Rückgang gegenüber dem angepassten Wert für 2017 (2017 angepasst: 7,6 Mrd. EUR), beim EBIT einen deutlichen Rückgang gegenüber dem angepassten Vorjahreswert (2017 angepasst: 7,6 Mrd. EUR). Vor Berücksichtigung der Ausweisänderungen durch die Transaktion wurde ein leichter Anstieg von Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen sowie ein leichter Rückgang beim EBIT erwartet. Das Segment Oil & Gas erzielte 2017 einen Umsatz von 3,2 Mrd. EUR, ein EBIT vor Sondereinflüssen von 793 Mio. EUR und ein EBIT von 1 Mrd. EUR. Im ersten Halbjahr 2018 lagen der Umsatz des Segments bei 1,9 Mrd. EUR, das EBIT vor Sondereinflüssen bei 756 Mio. EUR und das EBIT bei 783 Mio. EUR.