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Zertifiziertes Verfahren zur Produktion von Siliconölen basierend auf Biomethanol
15.06.2018 -
Das internationale Prüf- und Zertifizierungsinstitut TÜV Süd hat das Massenbilanzverfahren des Chemiekonzerns Wacker zum Nachweis erneuerbarer Rohstoffe in der Siliconherstellung zertifiziert. Damit besitzt das Unternehmen ein anerkanntes Verfahren, um den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im gesamten Produktionsprozess bis zum Endprodukt nachzuverfolgen. Silicone, die mit Hilfe von biobasiertem bzw. petrochemisch erzeugtem Methanol produziert werden, sind chemisch identisch. Mit Biomethanol hergestellte Silicone besitzen allerdings eine deutlich günstigere CO2-Bilanz, da bei der Methanolproduktion keine fossilen Rohstoffe eingesetzt wurden. Die Mitte März ausgestellten Zertifikate bescheinigen, dass das von Wacker in der Siliconherstellung eingesetzte Massenbilanzverfahren den Kriterien des TÜV Süd-Standards CMS 71 zur Nachverfolgbarkeit erneuerbarer Rohstoffe entspricht. Ein solcher Rohstoff ist bspw. Biomethanol, das anstelle von Methanol aus fossilen Rohstoffen eingesetzt werden kann.
Zertifiziert wurden außerdem mehrere hoch- und niederviskose Siliconöle für die Kosmetik- und Konsumgüterindustrie. Für Wacker ist das TÜV-Zertifikat deshalb von Bedeutung, weil der Geschäftsbereich Wacker Silicones seit April nicht nur erdölbasiertes Methanol, sondern auch Biomethanol aus Pflanzenresten verwendet. Mit Hilfe des Massenbilanzverfahrens lässt sich rechnerisch ermitteln, wieviel Siliconöl aus erneuerbaren und somit nicht-fossilen Rohstoffen produziert wurde. Das dafür eingesetzte Biomethanol wird ausschließlich von zertifizierten Herstellern bezogen.
Biobasierte Siliconöle besitzen eine deutlich günstigere CO2-Bilanz als Produkte, die aus erdölbasiertem Methanol hergestellt werden. Laut Berechnungen von Wacker lassen sich pro Tonne Siliconöl rund 1,6 t Kohlendioxid einsparen. Für die Siliconherstellung wird neben Methanol Silicium benötigt, das aus Quarz-Gestein oder -Sand gewonnen wird. Siliconöle aus Biomethanol werden somit ausschließlich aus mineralischen bzw. pflanzenbasierten Rohstoffen produziert. Mit der Erweiterung seines Siliconportfolios um biomethanolbasierte Siliconöle reagiert der Chemiekonzern auf die steigende Nachfrage nach Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen – eine Entwicklung, die sich in einer Vielzahl von Industriebranchen abzeichnet. „Wacker ist der erste Siliconhersteller, der den Einsatz von Biomethanol über sämtliche Produktionsstufen hinweg bis zum Endprodukt nachverfolgen kann“, betont Wacker-Vorstandsmitglied Auguste Willems. „Davon profitieren nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden. Durch den Einsatz unserer biobasierten Siliconöle können Kunden verstärkt nachhaltige Produkte anbieten, und auch die CO2-Bilanz verbessert sich signifikant.“