Jugendliche diskutieren über Kunststoff, Petrochemie und Smart Cities
Europäische Jugend?Debattierreihe von EPCA und PlasticsEurope startet erfolgreich ins dritte Jahr
Engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland und ein spannendes Thema: „Leben, lernen, arbeiten und mobil sein in Smart Cities der Zukunft: mit oder ohne Kunststoff und Petrochemie?" – zu dieser Frage diskutierten am 21. April in Neuss mehr als 50 Schülerinnen und Schüler bei den deutschen Finals des Europäischen Jugend‐Debattierwettbewerbs EYDC (European Youth Debating Competition). Zusammen gebracht hatten sie der Petrochemieverband EPCA und der Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope, die bereits zum dritten Mal die Debattenreihe organisieren. In den teilweise hitzigen Wortgefechten in Neuss zu Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Urbanisierung behielten schließlich diese drei Sieger einen besonders kühlen Kopf: Friedrich Reichel aus Meissen, Robin Balzereit aus Wiesbaden und Joanna Maria Kesicka aus Görlitz. Sie vertreten nun Deutschland beim europäischen Finale in Wien im Oktober und treten dort gegen die Erstplatzierten aus den anderen an der EYDC teilnehmenden EU‐Staaten an.
In diesem Jahr finden bei der europäischen Debattierreihe von EPCA und PlasticsEurope neun nationale Ausscheidungen statt: neben Auftaktland Deutschland sind Belgien und die Niederlande mit einem gemeinsamen Benelux‐Finale, Bulgarien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Polen und Spanien dabei. Hauptanliegen der Organisatoren ist es, mit den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen, die Ansichten und Wünsche der jungen Generation kennen zu lernen und ihr die Chance zu geben, neue Fähigkeiten zu erwerben und sich mit bedeutenden Zukunftsthemen auseinanderzusetzen. Dazu knüpft die Veranstaltung unmittelbar an Diskussionen an, die Schüler und Jugendliche aktuell bewegen.
Im Mittelpunkt der etwa zweistündigen Debatte in Neuss standen Klimaveränderungen und technologischer Wandel in Zeiten zunehmender Urbanisierung sowie neue Formen des Wohnens und Arbeitens, der Mobilität, Logistik und Kommunikation. In das Für und Wider eines Einsatzes petrochemischer Erzeugnisse führten die Eingangsrede von Anne‐Gret Iturriaga Abarzua, Ineos und die Contra‐Rede des Düsseldorfer Jugendpolitikers Moco Ippers, Bündnis 90/Die Grünen ein. Die Jugendlichen griffen die Positionen der Vorredner in ihrer Debatte auf und stützten sie mit eigenen, fundiert vorgetragenen Argumenten, etwa zum großen Potenzial von Kunststoffen für Ressourceneffizienz und ein nachhaltiges Städtewachstum. Im verbalen Schlagabtausch setzten sich unter den 50 Jugendlichen schließlich drei Schüler durch, die nun nicht nur ihren Erfolg im Debattieren feiern, sondern auch am 8. Oktober nach Wien reisen und dort das europäische Wettbewerbsfinale bestreiten dürfen, das in den 52. EPCA‐Jahreskongress eingebettet ist.
Wer bei der EYDC gewinnen will, muss gute Argumente haben, diese schlüssig und rhetorisch gekonnt vortragen und schnell und geschickt auf andere Meinungen reagieren. Unerheblich ist dabei, ob die Rednerinnen und Redner Petrochemie und Kunststoff als Teil der Lösung oder Teil des Problems sehen, denn die Jugendlichen werden ungeachtet ihrer Meinung in eine Pro‐Gruppe, eine Con‐Gruppe und das Plenum eingeteilt. Eine Jury mit Repräsentanten von Industrie, Politik, Medien sowie von EPCA und PlasticsEurope wählt die Sieger aus und bewertet dabei allein die Debattierleistung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Anne‐Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation, Ineos Köln, zeigte sich in Neuss begeistert vom außergewöhnlichen Engagement der Jugendlichen: „Ziel des Wettbewerbs ist es, junge Menschen mit zukünftigen Trends und Herausforderungen in Berührung zu bringen und sie zu ermutigen, eigene Positionen und Argumente vorzubringen, was die Debatte sehr gut widerspiegelte. Ich habe den Schülerinnen und Schülern sehr gerne dabei zugehört, wie sie ihre Gedanken mit so viel Enthusiasmus vorgetragen haben. Besonders bemerkenswert am Debattierwettbewerb finde ich, dass er es den Jugendlichen ermöglicht, sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit der petrochemischen und der Kunststoff‐Industrie in Dialog zu treten – so wird daraus ein Forum für frische, neue Ideen, die dazu beitragen, unsere Zukunft nachhaltiger zu gestalten.“