Thomas Mayer Vorsitzender des Beirats der Rohstoff- und Ressourcen-Denkfabrik am KIT
21.02.2018 -
Der Beirat des am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) eingeweihten Think Tank Industrielle Ressourcenstrategien wird von Thomas Mayer, dem Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände Baden-Württemberg, geleitet. Mayer vertritt im Beirat den Verband der Chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI), der am Zustandekommen der Denkfabrik maßgeblich mitgewirkt hat. Der Jurist führt diesen Verband gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband Chemie (beide mit Sitz in Baden-Baden) seit 2011 als Hauptgeschäftsführer und Vorstand.
„Chemie hat Ressourceneffizienz in der DNA“
Für Thomas Mayer ist der Think Tank eine folgerichtige Entscheidung für ein Land wie Baden-Württemberg: „Wir haben keine nennenswerten Rohstoff-Ressourcen, aber eine hoch innovative Industrie. Gerade die mittelständische chemische Industrie in Baden-Württemberg ist bei diesem Thema aus Wettbewerbsgründen ständig gefordert“. Den 450 Unternehmen im Land liege die Ressourceneffizienz quasi in der DNA, stellte Mayer fest. In den Labors und Entwicklungsabteilungen werde immer weiter an der effizienteren Nutzung von Roh- und Einsatzstoffen und natürlich auch Energie geforscht.
Die Arbeit des Think Tank kann das unterstützen und darüber hinaus bundes- und europaweit Maßstäbe setzen, ist Mayer überzeugt. Die Denkfabrik unter der operativen Leitung von Thomas Hirth vom KIT soll Impulsgeber für die Entwicklung neuer Möglichkeiten sein und insgesamt die industrielle Ressourceneffizienz fördern. Diese Idee hat der Verband deshalb von Anfang an unterstützt. Als einziger Industrieverband beteiligt sich der VCI auch an der Finanzierung des Think Tank.
VCI vom Start an dabei
Im Herbst 2014 wurden die ersten Überlegungen zum Think Tank mit der Landesregierung diskutiert und gemeinsam weiterentwickelt. „Der VCI hat mit seiner fachlichen Kompetenz bei der Ausgestaltung der jetzt verabschiedeten Form mitgewirkt,“ so Mayer weiter.
Wichtiges Ziel: Die Industrie muss heute und noch mehr in Zukunft „mehr aus weniger machen beziehungsweise neue Ressourcen einsetzen“, sagte Mayer. Dabei soll „der Begriff Ressourceneffizienz so weit wie möglich gefasst werden“.
Beispielsweise kann die Rückgewinnung von für die Industrie wichtigen Rohstoffen untersucht und weiterentwickelt werden. Auch ist für die Unternehmen interessant, wie mit weniger Rohstoffeinsatz produziert werden kann oder wie Sekundärerzeugnisse sinnvoll genutzt werden können. Hier spielt die intelligente, digital vernetzte Verbundproduktion eine wichtige Rolle.
Plan und Struktur
Die Denkfabrik ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Danach wird der Erfolg geprüft und entschieden, wie es weitergehen soll. Angesiedelt ist der Think Tank in Karlsruhe am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT). Der KIT-Vizepräsident Thomas Hirth ist Sprecher der Einrichtung.
Aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie haben sich neben dem VCI die Unternehmen Umicore und Zeller+Gmelin beteiligt. Sie sind u. a. im Bereich seltene Metalle (Umicore) sowie Druckfarben und Mineralöle (Zeller+Gmelin) tätig und haben dort bereits umfassendes Know-how und Erfahrungen in der Ressourceneffizienz gesammelt. Der Think Tank wird ausführlich vorgestellt in der Broschüre der Landesregierung.