AkzoNobel und Evonik nehmen Membranelektrolyse in Betrieb
Ministerpräsident Armin Laschet lobt Bekenntnis zum Standort Nordrhein-Westfalen
Die Produktion beim Joint Venture Neolyse Ibbenbüren von AkzoNobel Specialty Chemicals und Evonik Industries am AkzoNobel-Standort in Ibbenbüren wurde im Beisein von Ministerpräsident Armin Laschet erfolgreich gestartet. Die Anlage mit modernster Membrantechnologie hat eine Jahreskapazität von 120.000 t Kalilauge, 75.000 t Chlor und Wasserstoff.
AkzoNobel erhält Chlor und Wasserstoff, während Evonik die dort produzierte Kalilauge vertreibt und Teile davon an seinem Standort Lülsdorf zu anderen Produkten, wie Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat und Kaliumformiat weiterverarbeitet.
„Die Anlage in Ibbenbüren setzt einen ganz neuen Standard in der Chloralkalibranche“, so Werner Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender von AkzoNobel Specialty Chemicals, während der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Anlage. „Einerseits sichern wir so die langfristige Versorgung unserer Kunden, andererseits verbessern wir weiter das Nachhaltigkeitsprofil und die betriebliche Effizienz unseres Unternehmens.“
Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik, bekannte sich ausdrücklich zum Industriestandort NRW. „Unser Konzern war und ist aufgrund seiner Historie der Kohle eng verbunden“, sagte Kullmann während der Eröffnung. „Wir nehmen unsere unternehmerische Verantwortung ernst und werden mit unseren Standorten auch in Zukunft zu einem weiterhin erfolgreichen Strukturwandel in NRW beitragen.“ Die moderne Membranelektrolyse und das Joint Venture mit einem renommierten Partner wie AkzoNobel stünden dabei für die kreativen Lösungen, die Evonik vorantreibe. Allerdings bedürfe es stabiler politischer und regulatorischer Rahmenbedingungen, um Planungssicherheit für solche Zukunftsinvestitionen zu gewährleisten.
„Mit der neuen Anlage setzen beide Unternehmen ein Zeichen für den erfolgreichen Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen“, sagte Ministerpräsident Laschet während einer Feierstunde vor etwa 150 Gästen. „Die Steinkohle geht, doch die Industrie bleibt. Sie packen den Wandel an, statt ihn nur abzuwarten – so bleibt unser Land eine leistungsfähige Industrieregion."
Der neue Produktionsprozess am Standort verbessert den ökologischen Fußabdruck von jeder Tonne Chlor, die in Ibbenbüren produziert wird, um 25 bis 30%. Das Ergebnis sind ein verringerter Energiebedarf und weniger CO2-Emissionen. Zur Inbetriebnahme der Anlage sagte Harald Schwager, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands von Evonik: „Im gesamten Projektverlauf haben wir unter Beweis gestellt, dass zwei erfahrene Partner ihre vielseitige Erfahrung einbringen und gemeinsam das Geschäftsumfeld intelligent gestalten können. Wir ergänzen einander sehr gut und freuen uns auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit, die unseren Kunden und somit letztendlich auch dem Markt für Kaliumhydroxid zugutekommt.“