Inspektionen gewährleisten Hygiene an RLT-Anlagen
30.05.2017 -
Verschmutzte oder defekte Raumlufttechnische (RLT) Anlagen können die Raumluft negativ beeinflussen und gesundheitsschädlich sein. Die Hygiene in RLT-Anlagen können Betreiber durch Inspektionen und Kontrollen auf Basis der Richtlinie VDI 6022 Blatt 1 sowie 1.2 und 1.3 sicherstellen. Dabei sieht der VDI die Zertifizierungen von Geräten und Produkten kritisch. Die VDI 6022 besteht seit nahezu zwanzig Jahren und wurde permanent weiterentwickelt. Sie formuliert Hygieneanforderungen an die Planung, Errichtung und den Betrieb von RLT-Anlagen, -Geräten und deren Komponenten. Bei Folgeinspektionen wird die Anlage umfassend nach einer Checkliste mit definierten Fristen inspiziert. Der Betreiber wird seiner Verantwortung nur gerecht, wenn er die in Betrieb befindlichen Anlagen individuell betrachtet. Die VDI-Arbeitsgruppe Hygiene im Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung sieht Baumusterprüfungen kritisch. Diese Prüfung von Anlagenteilen, Komponenten und Produkten ersetzt nicht die Inspektion der realisierten Anlage. Denn sie können die notwendige hygienegerechte Installation und den hygienegerechten Betrieb nicht gewährleisten. Auch Zertifizierungsprogramme, wie das von Eurovent aus 2016 sieht der VDI kritisch, da sie nur unzureichend die in Deutschland oft geforderte Konformität mit der VDI 6022 berücksichtigen. In Deutschland, der Schweiz und Österreich sind über 20.000 Personen nach VDI 6022 erfolgreich geschult worden. Die Richtlinie liegt auf Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch vor. Der Schweizerische Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWIK) hat sie zudem wortgleich für die Schweiz übernommen. Das REHVA-Guidebook No. 9 entspricht weitgehend der englischen Sprachfassung der VDI 6022.