BASF verzeichnet 2015 deutlichen Umsatzrückgang
26.02.2016 -
Das Marktumfeld war weiterhin volatil und herausfordernd. Die Wachstumsraten der Weltwirtschaft, der Industrieproduktion und der chemischen Industrie blieben 2015 deutlich hinter den Erwartungen des Unternehmens zurück. „Im Jahresverlauf ließ die Dynamik der Weltwirtschaft spürbar nach. In diesem weltwirtschaftlichen Umfeld haben wir entschiedene Maßnahmen ergriffen: unsere Vorräte deutlich verringert, unser Kostenmanagement verstärkt und unser Portfolio gestrafft“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Kurt Bock bei der Bilanzpressekonferenz in Ludwigshafen.
Im 4. Quartal 2015 lag der Umsatz der BASF-Gruppe mit 13,9 Mrd. EUR 23% unter dem Wert des Vorjahresquartals. Maßgeblich hierfür war der Ende September vollzogene Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom. Dadurch entfielen im Segment Oil & Gas für das 4. Quartal 2015 die Beiträge des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts von rund 3 Mrd. EUR. Insgesamt führten Portfoliomaßnahmen im 4. Quartal zu einem Rückgang des Umsatzes um 19%. Die Preise gingen infolge gesunkener Rohstoffpreise um 11% zurück, während der Absatz um 4% zunahm. Währungseinflüsse wirkten sich mit 3% positiv aus.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen fiel im 4. Quartal um 436 Mio. EUR auf rund 1 Mrd. EUR. Der Rückgang resultierte insbesondere aus den im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich niedrigeren Ergebnissen der Segmente Oil & Gas sowie Chemicals. Während das Ergebnis bei Oil & Gas vor allem preis-bedingt abnahm, waren hierfür im Segment Chemicals hauptsächlich Margenrückgänge im Bereich Petrochemicals ausschlaggebend.
Umsatz und Ergebnis 2015 unter Vorjahr
Im Gesamtjahr 2015 nahm der Umsatz um 5% auf 70,4 Mrd. EUR ab. Die Verkaufspreise sanken in nahezu allen Bereichen (minus 9%) und waren maßgeblich von den stark gesunkenen Rohstoffpreisen beeinflusst. Der Absatz nahm 2015 insgesamt leicht zu (plus 3%), vor allem infolge höherer Mengen bei Oil & Gas. Im Chemiegeschäft – es umfasst die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions – lagen die Mengen fast auf Vorjahresniveau. Bei Agricultural Solutions stiegen Mengen und Preise. Währungseffekte beeinflussten den Umsatz in allen Segmenten positiv (plus 6%). Der Tausch von Vermögenswerten mit Gazprom minderte den Umsatz (Portfoliomaßnahmen: minus 5%).
Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 6,7 Mrd. EUR um 618 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahres. Wesentliche Einflüsse waren der ölpreisbedingte Umsatzrückgang aus der Öl- und Gasförderung sowie ein verringertes Ergebnis bei Sonstige insbesondere auf Grund von Währungseffekten. Die signifikante Ergebnissteigerung im Segment Functional Materials & Solutions wirkte gegenläufig.
Das EBIT der BASF-Gruppe lag im Jahr 2015 mit 6,2 Mrd. EUR um 1,4 Mrd. EUR unter dem Wert des Vorjahres. Aus Sondereinflüssen resultierte 2015 eine Ergebnisbelastung im EBIT von minus 491 Mio. EUR nach einem Ergebnisbeitrag von plus 269 Mio. EUR im Vorjahr. Maßgeblich hierfür waren vor allem Wertminderungen von Vermögenswerten im Segment Oil & Gas in Höhe von rund 600 Mio. EUR. Grund dafür sind die starken Rückgänge der Öl- und Gaspreise in den vergangenen Monaten.
Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter lag mit 4,0 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert von 5,2 Mrd. EUR. Das Ergebnis je Aktie sank von 5,61 EUR auf 4,34 EUR. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 5,00 EUR, nach 5,44 EUR im Vorjahr.
Mit einem Rekordbetrag von 9,4 Mrd. EUR überstieg der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Jahr 2015 den des Vorjahres um 2,5 Mrd. EUR. Vor allem die Freisetzung von Mitteln aus dem Nettoumlaufvermögen leistete hierzu einen Beitrag. Der Free Cashflow stieg im Jahr 2015 trotz höherer Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielles Vermögen um 2,0 Mrd. EUR auf 3,6 Mrd. EUR.
Mit 44,5% (31. Dezember 2014: 39,5%) erreichte die Eigenkapitalquote ein sehr hohes Niveau. Die Nettoverschuldung nahm um 710 Mio. EUR auf 13,0 Mrd. EUR ab.
Der Konzern plant, der Hauptversammlung eine Dividende von 2,90 EUR je Aktie für das Geschäftsjahr 2015 vorzuschlagen (Vorjahr: 2,80 EUR). Somit würden rund 2,7 Mrd. EUR an die Aktionäre ausgeschüttet.