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Sechs Fragen – viele Antworten

04.05.2015 -

Viele der Unternehmen, die auf der Achema 2015 ausstellen, sind in Verbänden organisiert, die zu einzelnen Fachgebieten z. B. Normierungsarbeit leisten oder sich für die wirtschaftlichen und politischen Interessen der Teilbranchen auf nationaler und internationaler Ebene einsetzen. Eine ebenso wichtige verbindende Rolle spielen die Fachgesellschaften und Berufs- und Standesvereinigungen für ihre persönlichen Mitglieder. Viele dieser Verbände und Vereine gestalten einen eigenen Auftritt auf der Achema und diskutieren aktuelle Themen und Trends.

Unsere Fragen beantworteten:

  • Wolfgang Burchard:, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Armaturen
  • Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für die Fachgesellschaft Antriebs- und Fluidtechnik
  • Dr. Tobias Weiler, Geschäftsführer von SPECTARIS - Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V
  • Prof. Dr. Wolfram Koch, Geschäftsführer der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

Wie ist die wirtschaftliche Ausgangslage für Ihre Branche in diesem Jahr und schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?

Wolfgang Burchard: Die deutschen Industriearmaturenhersteller kämpfen weiter mit Umsatzeinbußen und starten verhalten ins neue Jahr. Das schwache Geschäft im Inland konnte nicht durch eine Zunahme der Exporte ausgeglichen werden. Insgesamt verzeichnete die deutsche Industriearmaturenbranche 2014 einen Umsatzrückgang von zwei Prozent. Starke Umsatzbringer wie China oder Russland entwickelten sich 2014 rückläufig. So gingen die Ausfuhren von Industriearmaturen nach China um 5 % und nach Russland sogar um 29 % zurück. Allerdings entwickelten sich die Exporte ins europäische Ausland sehr erfreulich, mit einer Zunahme um 16 %. Auch das Umsatzwachstum in den USA legte um 15 % zu.Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa sind derzeit gut. Niedrige Zinsen, Abwertung des Euro, geringe Inflation sowie der niedrige Ölpreis lassen auf eine Stabilisierung der Konjunktur in 2015 hoffen. Dennoch birgt der geringe Ölpreis auch Risiken für die Hersteller. Zwar stimuliert der Preiseinbruch die Konjunktur in wichtigen Abnehmerländern. Dagegen fahren die wichtigen Abnehmer im Öl- und Gassektor ihre Ausgaben für neue Fördertechnik und Pipelines aktuell zurück.Es bleibt nur zu hoffen, dass sich 2015 die zahlreichen Krisenherde auf der Welt beruhigen und die Investitionen in Anlagen wieder hochgefahren werden. Vor diesem Hintergrund erschiene ein reales Umsatzwachstum der Industriearmaturenhersteller 2015 von zwei Prozent noch recht erfreulich.

Hartmut Rauen: Die deutsche Fluidtechnik nimmt im internationalen Wettbewerb eine Spitzenposition ein. Mit etwa 6,6 Mrd. EUR Umsatz bewegt sich die Fluidtechnik auf hohem Niveau und gehört damit zu den größten Branchensegmenten innerhalb des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Der Blick nach vorne ist ebenfalls positiv, für das ganze Jahr 2015 geht die deutsche Fluidbranche von aktuell fünf Prozent Wachstum aus.

Dr. Tobias Weiler: Die deutschen Hersteller von Analysen-, Bio und Labortechnik beurteilen die aktuelle Geschäftslage mehrheitlich positiv. Nach vorläufigen Angaben schlossen die Firmen das Jahr 2014 im Inland mit einem erfreulichen Umsatzplus von mehr als fünf Prozent ab. Das Exportgeschäft konnte sogar um mehr als sechs Prozent zulegen. Während das Westeuropageschäft stabil verlief, schwächte sich die Nachfrage in Osteuropa aufgrund der Entwicklung in Russland weiter ab. Eine deutliche Erholung zeigte sich in Nordamerika und im Nahen Osten. Auch der asiatische Markt bleibt ein Wachstumsgarant, obwohl die Zuwächse in 2014 vergleichsweise gering ausfielen. Die Zahl der in der Branche Beschäftigten legte um rund drei Prozent zu.
Auch mit Blick auf das Jahr 2015 sind die Hersteller mehrheitlich optimistisch und es wird mit weiteren Umsatzzuwächsen im In- und Ausland gerechnet.

Prof. Dr. Wolfram Koch: Die GDCh verzeichnet seit vielen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Mitglieder, die aktuell etwa 31.000 beträgt. Dies gemeinsam mit unserem gut aufgestellten Tagungs- und Fortbildungsbereich, den erfolgreichen wissenschaftlichen Zeitschriften - allen voran die Angewandte Chemie - sowie der weiteren und zahlreichen Aktivitäten der GDCh zur Förderung der Chemie, läßt mich diese Frage einigermaßen entspannt beantworten. Wir sind zuversichtlich, daß sich diese positive Entwicklung auch in der absehbaren Zukunft fortsetzt. In diesem Jahr zählt zu den Höhepunkten sicher das Wissenschaftsforum Chemie, das unter dem Motto „Chemie verbindet" vom 30. August bis zum 2. September in Dresden stattfinden wird und zu dem wir etwa 2.000 Teilnehmer erwarten. Gesellschaftspolitisch strebt die GDCh eine Intensivierung des Dialogs mit der Zivilgesellschaft zu den wichtigen chemierelevanten Fragen an. GDCh-Präsident Dr. Thomas Geelhaar hat das Thema „Chemie und Gesellschaft" zu einem Hauptanliegen seiner Präsidentschaft gemacht. Initiativen wie das gemeinsam mit Spektrum der Wissenschaft konzipierte Magazin Nano, das etwa eine halbe Million Leser erreichte oder die kürzliche Veranstaltung „Chemie und Gesellschaft", gemeinsam durchgeführt mit dem Deutschen Museum in München und acatech sind nur einige Beispiele für das Engagement der GDCh auf diesem Feld. Und es sind weitere Projekte in der Pipeline!

Welchen Standpunkt vertreten Sie zum Freihandelsabkommen mit den USA, TTIP, Chance oder Risiko?

Wolfgang Burchard: Ganz klar, TTIP bietet eine große Chance! Gerade für den deutschen Mittelstand und damit für die meisten Industriearmaturenhersteller bedeuten unterschiedliche Normen und Regeln einen immensen Aufwand. Unsere Mitgliedsunternehmen leiden unter den nicht-tarifären Handelshemmnissen beim Export in die USA, beispielsweise durch unterschiedliche Standards oder zusätzliche Zertifizierung. Dadurch werden die Produkte künstlich verteuert. Nach Schätzung des VDMA könnte TTIP die Kosten für Exporte im Maschinenbau um bis zu 20 % senken. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit erheblich verbessern. TTIP ist eine Chance für den gesamten Maschinenbau, der in Deutschland über eine Mio. Menschen beschäftigt.Hartmut Rauen: Eindeutig eine Chance. Die USA sind der zweitwichtigste Exportmarkt und der wichtigste ausländische Investitionsstandort für den deutschen Maschinen-und Anlagenbau. Doch gerade unterschiedliche Normen und Standards für Produkte, die in den USA vertrieben werden sollen, sind für den mittelständisch geprägten Maschinenbau oft kostspielige Hürden. Der VDMA begrüßt daher ausdrücklich, dass ein umfassendes Abkommen zwischen der EU und den USA angestrebt wird, um bestehende Hemmnisse für Handel und Investitionen abzubauen.

Dr. Tobias Weiler: Als Vertreter von mittelständischen Unternehmen sehen wir in dem Freihandelsabkommen mit den USA eine gute Chance für die Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik. Ein ambitioniertes Abkommen würde das Exportgeschäft erleichtern und neue Wachstumspotentiale haben. Dabei muss vor allem der Abbau von so genannten nichttarifären Handelshemmnissen eine zentrale Rolle spielen. Momentan führen bspw. unterschiedliche Zulassungs- bzw. Marktzugangsverfahren zu einem beträchtlichen Kosten- und Arbeitsaufwand, welcher vor allem den kleinen Unternehmen den Marktzugang erschwert oder diesen gar verhindert.

Prof. Dr. Wolfram Koch: Die GDCh hat sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft mit dieser wirtschaftlich geprägten Thematik nicht explizit befaßt. Persönlich denke ich, daß die Chancen eines Freihandelsabkommen die Risiken übersteigen und wir diesen Weg gehen sollten. Allerdings ist es unabdingbar, die Öffentlichkeit mitzunehmen und auch die kritischen Stimmen nicht auszublenden, sondern ernsthaft zu berücksichtigen. Auch hier gilt, nur im Dialog wird man am Ende eine von der breiten Öffentlichkeit akzeptierte Lösung finden.

Wo sind die Herausforderungen, Hürden und Hindernisse, um bei den Themen Digitalisierung, Internet der Dinge und Industrie 4.0 entscheidende Fortschritte zu machen?

Wolfgang Burchard: Zuerst einmal muss klar sein, dass Industrie 4.0 nicht nur ein Thema für die Großindustrie ist. Auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen des Maschinenbaus muss Industrie 4.0 wirtschaftlich sein und schließlich auch umgesetzt werden (können). Dafür ist es wichtig zu wissen von was eigentlich die Rede ist, wenn wir von 4.0 sprechen. Ein einheitliches Verständnis der Branche ist dabei von zentraler Bedeutung. Wir, der VDMA, verstehen unter Industrie 4.0 für den Maschinenbau eine Verknüpfung von IT, Internet- und Produktionstechnologie. Wobei Menschen, Maschinen und Produktionsmittel über die gesamte Dauer der Wertschöpfungskette und darüber hinaus kommunizieren. Dafür müssen wir an gemeinsamen internationalen Standards arbeiten. Genau hier kommt das VDMA Forum Industrie 4.0 ins Spiel, das unsere Mitgliedsunternehmen in den maßgeblichen Handlungsfeldern Forschung, Standardisierung, IT-Sicherheit, Produktionsorganisation, Qualifizierung der Mitarbeiter etc. berät und unterstützt.
Die Industriearmaturenbranche ist extrem heterogen in Bezug auf die Abnehmermärkte, Bauarten und Stückzahlen. Gerade für die sie ist eine starke Individualisierung der Produkte unter den Bedingungen einer hoch flexibilisierten Produktion kennzeichnend. Die Unternehmen müssen in der Art ihres Wirtschaftens und im Produktportfolio aber noch flexibler werden. In dem Zuge dieser Flexibilisierung und Digitalisierung der Produkte und Produktionsprozesse müssen wir uns aber auch mit Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes auseinandersetzen.

Hartmut Rauen: Industrie 4.0 ist kein Modethema, sondern wird die industrielle Produktion und die Geschäftsmodelle nachhaltig verändern. Dabei sprechen wir über einen Entwicklungsprozess, denn Industrie 4.0 fällt nicht vom Himmel. Herausforderungen sind Standards und Normen sowie Fragen der IT-Sicherheit und des Rechtsrahmens. Zugleich gilt es den Menschen in der Industrie 4.0 zu berücksichtigen und seine Aus- und Weiterbildung im Blick zu haben. Denn er wird auch in Zukunft im Mittelpunkt stehen.

Dr. Tobias Weiler: Die Telemedizin und das geplante E-Health-Gesetz stellen die Unternehmen vor die Herausforderung, Produkte zu schaffen, die untereinander kommunizieren. Die Unternehmen müssen dazu kundenspezifische Lösungen anbieten. Und genau hier liegt auch das Know-How der Unternehmen: wissensbasierte Lösungen auch in geringer Stückzahl zu fertigen, welche speziell auf die Anforderungen des Kunden abgestimmt sind. Einige Produkte können beispielsweise in beliebig vielen Varianten hergestellt werden.
Das „Labor der Zukunft" erfordert u.a. die stärkere Integration und Vernetzung von Geräten, erhöhte Schnelligkeit und Effizienz, flexiblere und virtuelle Lösungen sowie die Einhaltung steigender rechtlicher Anforderungen in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der Trend zur Automatisierung sowie zur Miniaturisierung setzt sich immer weiter durch.

Prof. Dr. Wolfram Koch: Diese Frage beschäftigt natürlich viele unserer Mitglieder, insbesondere diejenigen aus der chemischen Industrie. Die Digitalisierung unseres Alltags wird unweigerlich voranschreiten, einschließlich des Internet of Things. Wichtig ist, daß sich diese technische Entwicklung nicht von der Gesellschaft abkoppelt, sondern diese mitnimmt. In jedem Fall liegen spannende Jahre vor uns, gerade auch im industriellen Kontext. Industrie 4.0, also Digitalisierung und intelligente Vernetzung von industriellen Prozessen einschließlich Produktentwicklung, Logistik und Kunden wird an Bedeutung zunehmen und insbesondere in der chemischen Industrie wird Industrie 4.0 ein hohes volkswirtschaftliches Potential vorhergesagt. Allerdings erfordert dies z.T. grundsätzliches Umdenken in den Unternehmen und es bleibt abzuwarten, wie rasch sich die Branche darauf einstellen kann und will. Insbesondere die Vereinigung für Chemie und Wirtschaft (VCW) in der GDCh begleitet diese Thematik sehr aufmerksam.

Das Thema Energiewende ist derzeit in aller Munde. Welchen Beitrag kann bzw. sollte Ihre Klientel dazu leisten. Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?

Wolfgang Burchard: Neue Technologien sind das A und O, um die ehrgeizigen Ziele in der Energiepolitik zu erreichen. Als Vorreiter bei der Entwicklung dieser energieeffizienten und umweltschonenden Technologien ist unsere Branche, der Maschinenbau, eine Schlüsselindustrie für das Gelingen der Energiewende. Insbesondere die Energieeffizienz müssen wir noch stärker zum zentralen Bestandteil der Energiewende machen. Ohne Energieeffizienz keine Energiewende. Nur wenn die Energieeffizienz im Zentrum der deutschen und europäischen Energiepolitik steht, kann die Energiewende gelingen. Ob Brauereien, Kraftwerke, Schiffe, oder die chemische Industrie - sie alle können dank neuer Technologien des Maschinen- und Anlagenbaus Energie einsparen. Das muss auch durch die politischen Rahmenbedingungen für ein klares Ziel für Energieeffizienz signalisiert werden. So fühlen sich die Unternehmen auch sicher in effiziente Technologien zu investieren.

Hartmut Rauen: Energieeffizienz ist bereits heute ein wesentlicher Erfolgsfaktor deutscher Fluidtechnik. Es geht darum Leistungsbausteine zu liefern, die Maschinen- und Anlagen effizient machen, das Gesamtsystem im Blick haben und Premiumqualität bieten. Denn Ressourcen einzusparen ohne auf Leistung verzichten zu müssen, das ist intelligent.

Prof. Dr. Wolfram Koch: Die Energiewende, bzw. die Beiträge der Chemie zur künftigen Energieversorgung sind seit einiger Zeit wichtige Themen für die Chemieorganisationen und die GDCh im besonderen. Wir haben uns in Positionspapieren zu verschiedenen Aspekten geäußert, so erst kürzlich in einer ausführlichen Stellungnahme des Koordinierungskreises Chemische Energieforschung, an dem die GDCh maßgeblich beteiligt ist, zum Thema Energiespeicher als unabdingbares Element einer sicheren Energieversorgung. Unsere Klientel, also die Chemikerinnen und Chemiker sind in besonderer Weise an der Lösung der Herausforderungen der Energiewende beteiligt. Ich nenne beispielsweise neue Materialien für die Batterie- und Brennstoffzellenentwicklung, Ansätze und Konzepte in der Photovoltaik oder der photokatalytischen Wasserspaltung oder Hochleistungsmaterialien z.B. für Windräder. Ohne Innovationen aus der Chemie wird die Energiewende nicht gelingen! Allerdings wird diese herausragende Bedeutung der Chemie noch nicht überall angemessen wahrgenommen, vor allem in der Politik sehe ich hier noch entscheidenden Handlungsbedarf.

Dr. Tobias Weiler: Für die Sicherung der Energieversorgung ist es wichtig, die Nachhaltigkeit und Effizienz der Nutzung von Energie voranzutreiben. Bei den SPECTARIS-Branchen handelt es sich nicht um sehr energieintensive Industriezweige. Die optischen Technologien leisten aber wichtige Beiträge zur zukünftigen Steigerung der Energieeffizienz und Senkung des Energieverbrauchs, zum Beispiel durch den Einsatz von LED-Technik in der Beleuchtung. Außerdem sind optische Systeme Kernelemente in speziellen Photovoltaikanlagen, welche zur Stromgewinnung eingesetzt werden.

Sind derzeit neue Regularien oder Normen in Sicht, die Sie bzw. die Firmen, die Sie vertreten, umsetzen müssen?

Wolfgang Burchard: Technisches Regelwerk ist für unsere Mitgliedsunternehmen Tagesgeschäft. Die Unternehmen müssen sich permanent mit einer Vielzahl von Normen auseinandersetzen. Es gibt dauernd Neuerungen, Anpassungen, Ergänzungen etc. Eine Herausforderung stellen da sicherlich u. a. die EU-Richtlinien dar, z. B. die Maschinenrichtlinie und die Druckgeräterichtlinie. Aber auch die REACH-Verordnung macht viel Arbeit. Unsere Hersteller müssen die Richtlinien prüfen und die Anforderungen in Bezug auf ihre Produkte umsetzen. Hierbei unterstützen wir die Branche mit aller Kraft. Zum einen begleiten wir den Gesetzgebungsprozess eng und arbeiten mit an der Ausgestaltung der Richtlinien. Zum anderen entwickeln wir zu gültigen Richtlinien Leitfäden als Handlungsempfehlungen. Diese sind für die Hersteller eine Hilfestellung bei der teilweise komplexen Interpretation und Anwendung der Richtlinien.

Wie sehen Sie die Zukunft von Hybriden und anderen energieeffizienten Antrieben?

Hartmut Rauen: Für die Zukunft gibt es beste Aussichten, das zeichnet sich bereits heute ab. Denn im Hinblick auf Ressourcenschonung und eine nachhaltige Mobilität benötigen wir energieeffiziente Antriebe. Das Anwendungsspek­trum reicht dabei vom Auto über die Mobile Arbeitsmaschine bis hin zu Freizeitfahrzeugen

Worin sehen Sie derzeit eine vordringliche Aufgabe der GDCh?

Prof. Dr. Wolfram Koch: Wie schon angedeutet, ist der verstärkte Dialog mit der Gesellschaft und die Nutzung neuer Formen der Kommunikation um dies zu erreichen, eines unserer aktuellen Hauptthemen. Den konstruktiven Dialog mit der Öffentlichkeit, gerade auch zur Thematisierung von kontrovers diskutieren Fragestellungen, zu suchen, steht im Vordergrund. Dies umfasst alle Bereiche der GDCh, vor allem auch unsere Fachgruppen, in denen die wissenschaftliche Expertise konzentriert ist, und die wir weiter unterstützen und stärken wollen. Daneben aber auch die Ortsverbände, die sich auf lokaler Ebene ebenfalls stärker in solche Diskussionen einbringen sollen. Die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der GDCh, aber auch der Chemie als Wissenschaft und Branche, zu steigern, ist unser, zugegebenermaßen ambitioniertes, Ziel.

Auf der Homepage steht, dass Spectaris die ‚Innovationsstärke seiner Mitglieder‘ unterstützen möchte. Wie sieht diese Unterstützung konkret aus?

Dr. Tobias Weiler: Spectaris unterstützt seine Mitglieder entlang der Wertschöpfungskette der Innovationsentwicklung. Wir bieten Hilfe bei der Findung von Innovationsideen an und beraten zu Förderprogrammen für innovationsorientierte Forschung. Der Verband ist stetig im Dialog mit der Bundesregierung und anderen wichtigen Akteuren der Innovationspolitik Deutschlands und fungiert als Sprachrohr der SPECTARIS-Mitgliedsunternehmen bei FuE-orientierten Strategieprozessen. Darüber hinaus vernetzen wir Industrie und Wissenschaft durch eine Kooperation mit der Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik e. V. (F.O.M.). Die Verbandsmitglieder erhalten hierdurch aus erster Hand Informationen zu innovationsorientierten Forschungsvorhaben an zahlreichen Forschungsinstituten, für welche Fördermittel beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingeworben werden. Beteiligungen in projektbegleitenden Ausschüssen erlauben den Unternehmen die Mitsteuerung der Forschungsprojekte und den unmittelbaren Zugang zu den Forschungsergebnissen.

Was wünschen Sie der Achema, was wünschen Sie sich (und Ihren Mitgliedern) von der Achema?

Wolfgang Burchard: Wir begrüßen es sehr, dass Frankfurt alle drei Jahre der internationale Treffpunkt der Prozessindustrie ist. Dies sollte so bleiben und kontinuierlich optimiert werden. Wir wünschen der Achema, dass möglichst viele Aussteller ihre innovativen Verfahren und Lösungen dort der Fachwelt präsentieren. Unseren Mitgliedern wünsche ich eine spannende Woche mit guten Kontakten, Gesprächen und Anregungen, die Ihren Wert in einem erfolgreichen Nach-Messegeschäft bestätigen.

Hartmut Rauen: Wir wünschen der Achema dass sie sich erneut als Branchentreffpunkt der Prozessindustrie erfolgreich positioniert und für Aussteller und Besucher eine attraktive Plattform für den Dialog und fachlichen Austausch ist

Dr. Tobias Weiler: Von der Achema, eine der wichtigen Messen der Branche, erhoffen wir uns viele Wachstumsimpulse für unsere Unternehmen. Allen Ausstellern der Achema wünsche ich ein erfolgreiches Messegeschäft, interessante Geschäftskontakte und inspirierende Gespräche.

Prof. Dr. Wolfram Koch: Zunächst wünsche ich der Achema natürlich viel Erfolg, sowohl hinsichtlich der Ausstellerbeteiligung als auch der Besucherzahlen. Als internationale Leitmesse der chemischen Prozeßindustrie ist auch die diesjährige Achema wieder eine Pflichtveranstaltung für alle an dieser Thematik Interessierten! Für die GDCh wünsche ich mir viele Besucher und gute Gespräche an unserem Stand D44 in Halle 9.2. Unseren Mitgliedern empfehle ich natürlich den Besuch der Achema und lade sie herzlich ein, am GDCh-Stand vorbeizuschauen.

 

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