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AbbVie übernimmt Shire

19.07.2014 -

AbbVie übernimmt für rund 40 Mrd. € den britischen Rivalen Shire. Mit der transatlantischen Milliardenübernahme kann das Unternehmen aus Chicago nicht nur seinen Medikamentenbestand kräftig ausbauen. AbbVie-Chef Richard Gonzalez will außerdem den Steuersitz auf die britischen Kanalinseln verlegen. AbbVie folgt damit dem Beispiel anderer US-Konzerne, über eine Verlegung des Firmensitzes ins Ausland erheblich Steuern einzusparen. Große Überschneidungen in den Therapiefeldern zwischen beiden Unternehmen gibt es nicht. Experten rechnen daher auch nicht mit einem großen Stellenabbau.

Beide Konzerne verständigten sich über die Bedingungen ihres Zusammenschlusses. Die Amerikaner hatten ihr Angebot verbessert, woraufhin das Shire-Management bereits vor einigen Tagen seine Zustimmung signalisiert hatte. Den Shire-Aktionären will AbbVie nun 24,44 £ in bar sowie 0,8960 neue AbbVie-Aktien je Anteilschein bieten. Insgesamt enspricht das einem Kaufangebot im Wert von 32 Mrd. £ (rund 40 Mrd. €). Shire-Anteilseigner sollen künftig ein Viertel des fusionierten Konzerns halten.

Shire wurde 1986 in Großbritannien gegründet. Inzwischen hat das Unternehmen mit weltweit über 5000 Beschäftigten aber seinen Firmensitz im irischen Dublin. 2013 erzielte Shire 4,76 Mrd. US- Umsatz - den größten Teil davon in den USA. Kerngeschäft sind Arzneien gegen seltene Krankheiten, bekanntestes Mittel ist das Präparat Vyvanse gegen das Zappelphilipp-Syndrom. AbbVie kann den Zustrom an Shire-Arzneien gut gebrauchen: Die Amerikaner mit einem Jahresumsatz von 18,8 Mrd. US-$ und rund 25.000 Beschäftigten erwirtschaften derzeit rund 60 % ihrer Verkaufserlöse mit der Arthritis-Arznei Humira. Der Blockbuster verliert aber Ende 2016 den Patentschutz.