Basi Schöberl produziert und liefert Gase an 20.000 Kunden
30.08.2013 -
Basi Schöberl aus Rastatt in Baden-Württemberg produziert und vertreibt für den Menschen unverzichtbare Stoffe: Gase. Als mittelständischer Gasehersteller steht das Unternehmen seit 1923 im Wettbewerb mit weltweit tätigen Großkonzernen der Gase-Industrie. Doch statt Konfrontation gelingt auch Kooperation.
Obwohl nicht sichtbar, werden Gase im alltäglichen Leben überall vorgefunden. In allen möglichen Situationen benötigen Menschen Gase und sind dabei sogar selbst Produzent, indem sie Sauerstoff einatmen und Kohlenstoffdioxid ausatmen. Zwar kennt Otto Normalverbraucher Gase im alltäglichen Leben oft nur als Spaßartikel, wie z.B. in Heliumballons auf Kindergeburtstagen, aber der eigentliche Anwendungsschwerpunkt liegt in der Industrie.
Gase für Lebensmittel, Medizin und Industrie
Basi stellt Gase für viele Verwendungszwecke her. Einer dieser Bereiche ist z.B. die Lebensmittelindustrie. Dort leistet das Unternehmen mit seinen Produkten einen Beitrag zur Herstellung, Lagerung, Verarbeitung und Verpackung von gesunder Nahrung. Mit verbesserter Haltbarkeit und Bewahrung des natürlichen Geschmacks sind die Ansprüche der Industrie, vor allem aber von uns Verbrauchern, sehr hoch. Während bei der Getränkeproduktion lediglich Kohlensäure hinzugefügt wird um einen prickelnden Genuss zu garantieren, werden z.B. bei der Verpackung von Speisen durch die Verringerung des Sauerstoffgehalts und die daraus folgende Deaktivierung von Mikroorganismen unerwünschte Oxidationsvorgänge verhindert. Frische und Geschmack bleiben so erhalten. Organische Prozesse, die zum frühzeitigen Verderb eines Lebensmittels führen würden, werden gestoppt. Neben den Lebensmittelgasen produziert und vertreibt das Unternehmen medizinische Gase wie Sauerstoff, Lachgas, Kohlenstoffdioxid und Stickstoff. Diese werden beispielsweise im Operationssaal, im Rettungsdienst, in Arztpraxen oder in Laboratorien genutzt. Auch in der Freizeit spielen Gase eine wichtige Rolle. In Schwimmbädern kommen Produkte von Basi zum Einsatz, um mit Chlorgas für die nötige Hygiene im Frei- oder Hallenbad zu sorgen. Doch die größten Absatzmärkte liegen in der verarbeitenden Industrie. Wenn beispielsweise geschweißt wird, so müssen Industrie-Gase eingesetzt werden.
Trotz dieser Vielfalt an Anwendungsgebieten und Distributionsmöglichkeiten ist Basi mit seinen 110 Mitarbeitern gewollt kein industrielles Schwergewicht. Im Gegenteil ist man sehr stolz auf seine mittelständischen Wurzeln. Besondere Ehre kam dem Unternehmen zu Beginn dieses Jahres 2013 zu, so Geschäftsführer Hans Schöberl: „Basi wurde beim Rastatter Neujahrsempfang als Traditionsunternehmen ausgezeichnet."
Gase aus eigener Produktion
Das Unternehmen unterhält über 50 Gase-Center in Deutschland und im Gegensatz zu den Wettbewerbern einen eigenen Fuhrpark. Um das kundenorientierte Fortbestehen des Unternehmens gewährleisten und beibehalten zu können, ist die Eigenherstellung fast aller Gase von großer Bedeutung. Bedeutsam sind auch die Logistikkosten. Eine Auslieferung und die Rückholung der ca. 80 kg schweren Gasflaschen jenseits von 150 km rentiert sich kaum. Kontinuierlich hohe Investitionen sind beim mittelständischen Gasehersteller seit 1923 Tradition. So hatte Basi in den 1980er Jahren sehr viel Geld in den Neubau eines produktionstechnisch hochmodernen und logistisch optimierten Abfüllwerkes am heutigen Stammsitz des Unternehmens investiert. Betragsmäßig wurde ein kompletter Jahresumsatz dabei in die Hand genommen, um technisch dem scharfen Wettbewerb mit einem hochwertigen Produkt begegnen zu können. Dabei ist die Branche sehr wissensbasiert. Gesammeltes Know-how, vor allem im Bereich Sicherheit, wird bei Basi nicht vor den Konkurrenten versteckt, im Gegenteil. Regelmäßig wird das angesammelte Wissen in Workshops mit den Wettbewerbern ausgetauscht. In der IGU (Industrie-Gase-Union-GmbH) wird der Zusammenarbeit auch im mittelständischen Bereich ein hohes Maß beigemessen, da in der IGU ausschließlich mittelständische Gasehersteller vertreten sind. basi profitiert dabei außerdem von Verbänden wie dem VCI, dem Verband der chemischen Industrie, und dem IGV, dem Industriegaseverband e. V. Der IGV hingegen bietet technische und organisatorische Unterstützung und trägt wichtige Informationen zur Sicherheit, Gesundheit und zum Umweltschutz zusammen.
Bei Produktionsausfällen helfen sich die Unternehmen des Gase-Mittelstandes gegenseitig. Denn „Gase-Ausfall" ist für viele Unternehmen und Krankenhäuser fast so schlimm wie Stromausfall. Auch in Krisensituationen bleibt auf diesem Wege Verlässlichkeit erhalten. Zudem sind die Luftzerlegungsanlagen nur bei großer Auslastung rentabel, da die Anlage aufgrund der erforderlichen Prozesskälte immer in Betrieb sein muss und somit die Fixkosten unabhängig von der Produktion gleich hoch sind.
Wer allerdings glaubt, dass in der Gase-Industrie absolutes Wohlwollen und Kooperationswille herrscht, liegt falsch. „Es herrscht harter Wettbewerb und gerade die Großen schenken den Mittelständlern gar nichts, sondern tun alles, um ihnen das Leben schwer zu machen", klärt Schöberl über die Marktstruktur auf. Doch der Mittelstand der Gase-Industrie weiß sich zu wehren und beliefert viele renommierte Kunden des Industriestandortes Deutschland.
Internationales Joint Venture
Eine wesentliche Kooperation bei Basi ist das 1989 gegründete Joint Venture mit dem US-amerikanischen Gasehersteller „Air Products" mit dem Ziel, die nahgelegenen Badischen Stahlwerke (BSW) zu versorgen. Hieraus entstand 1990, nahe bei Rastatt im französischen Straßburg, eine gemeinsame Luftzerlegungsanlage. Im Gegensatz zu der mutigen Investition des Mittelständlers in den 80er Jahren, entschied sich dieses Mal die Geschäftsführung für eine internationale Kooperation. Heute werden sämtliche Luftgase in Straßburg hergestellt und von dort bezogen. Eine Besonderheit spricht Werksleiter Jannick Meyer an: „Die Versorgung der Badischen Stahlwerke geschieht über eine unter dem Rhein verlaufende Pipeline." So wird die Sauerstoffversorgung für den Kunden BSW noch wirtschaftlicher und zuverlässiger.
Es gilt: Bevor Kunden den Gase-Geist aus der Flasche lassen, muss er zuerst einmal hinein. Schöberl baut dabei auch in Zukunft auf Kunden, die ihm und seinen Produkten vertrauen, denn: „Gase produzieren und transportieren ist Vertrauenssache."
Kontakt
Basi Schoeberl GmbH & CO.
Im Steingerüst 57
76437 Rastatt
Deutschland