Preisrückgang und Produktionsausfall nagen an OMV-Gewinn
13.08.2013 -
Gesunkene Ölpreise und geringere Verkaufsmengen haben den Gewinn des österreichischen Erdöl- und Gaskonzerns OMV geschmälert. Im zweiten Quartal sank der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Clean CCS Ebit) um 15% auf 733 Mio. €, wie die OMV am Dienstag mitteilte. Damit schnitt der Konzern etwas schlechter ab als von Analysten erwartet. Die Experten hatten im Schnitt mit einem bereinigten Betriebsgewinn von 743 Mio. € gerechnet.
Unternehmenschef Gerhard Roiss zeigt sich dennoch mit der Entwicklung zufrieden und weist vor allem auf die Finanzkraft des Konzerns hin: "Im ersten Halbjahr 2013 haben unsere gute operative Performance sowie Verbesserungsmaßnahmen im Rahmen des Performance-Steigerungsprogramms zu einem sehr starken Free Cashflow beigetragen. Dieser wird unser Wachstum im Upstream-Bereich vorantreiben", sagte Roiss. Der Cashflow konnte im zweiten Quartal auf 1,2 (Vorjahr: 0,5) Mrd. € mehr als verdoppelt werden.
Belastet wurde das Ergebnis im zweiten Quartal vor allem von den geringeren Verkaufsmengen in Großbritannien, Libyen und Neuseeland. Die Gesamtproduktion von Erdöl und Erdgas sowie Flüssiggas (NGL) sei um drei Prozent auf 297.000 Barrel pro Tag gesunken. In Großbritannien habe sich der Verkauf der Beteiligungen in der britischen Nordsee und der Produktionsstopp in Schiehallion ausgewirkt. Die Österreicher beteiligen sich an der Neuentwicklung des westlich der Shetlandinseln liegenden Schiehallion-Ölfeldes. In Libyen musste die OMV Anfang Juli wegen Sicherheitsproblemen und Streiks vorübergehenden die Produktion stoppen.
Spuren in der Bilanz habe aber auch der gesunkene Ölpreis hinterlassen. Der Brent-Preis sei 5% unter dem Vorjahresquartal gelegen, während der durchschnittlich realisierte Rohölpreis des Konzerns nur zwei Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen habe. Für 2013 habe OMV kein Ölpreis-Hedging abgeschlossen, während im Vorjahr noch ein negatives Ergebnis aus der Preisabsicherung von 32 Mio. € verbucht wurde. Für den Rest des Jahres erwartet die OMV weiterhin einen durchschnittlichen Ölpreis von über 100 US-$ je Barrel.