Wacker Chemie entgeht Chinas Gegenschlag im Solarstreit
09.07.2013 -
Wacker entgeht im EU-Solarstreit mit China einem Gegenschlag aus Asien. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums hat China zugesichert, zunächst keine Strafzölle auf die Einfuhr von Polysilizium zu erheben. Minister Philipp Rösler und sein Amtskollege Gao Hucheng hätten sich verständigt, dass der Grundstoff für die Photovoltaikbranche nicht mit Abgaben belegt werde, sagte ein Sprecher. Wacker Chemie ist in Europa wichtigster Produzent von Polysilizium und beliefert damit auch die chinesische Solarindustrie.
Da die EU wegen des Vorwurfs des Dumpings Strafzölle gegen chinesische Solarmodule verhängt hat, war ein Gegenschlag Chinas befürchtet worden. Dabei galt die Polysilizium-Produktion als ein Angriffspunkt, da China diese bereits in den USA ins Visier genommen hat, nachdem dort ebenfalls Zölle auf Module erhoben wurden.
Deutschland hatte in dem Streit aber frühzeitig signalisiert, dass die EU sich mit dem wichtigen Handelspartner verständigen solle. In Verhandlungskreisen in Brüssel hieß es bereits vergangene Woche, man stehe kurz vor einer Einigung. Ziel sei es, einen Mindestpreis für chinesische Module festzulegen, der über den Herstellungskosten liege. Die Initiative "Pro Sun", die sich zum Schutz der europäischen Solarproduzenten für die Zölle stark gemacht hat, hatte einen solchen Kompromiss abgelehnt.