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Bridgepoint lädt Chemiekonzern CABB mehr Schulden auf

11.04.2013 -

Der Finanzinvestor Bridgepoint will dem hessischen Chemiekonzern CABB mehr Schulden aufladen. Bankern zufolge geht es um rund 100 Mio. €, die sich Bridgepoint zum Teil als Sonderausschüttung auszahlen lassen will. Nach Angaben des Investors, der 2011 bei der Firma aus Sulzbach bei Frankfurt eingestiegen war, soll der Kredit von der Commerzbank, der DZ Bank, von ING und Societe Generale organisiert werden. Zum Umfang und zum Verwendungszweck des Darlehens wollte er sich am Mittwoch allerdings nicht äußern

Bridgepoint hatte zum Kauf der früheren Clariant-Tochter bereits 235 Mio. € an Krediten eingesetzt und zur Übernahme der 3i-Beteiligung Kemfine weitere 110 Mio. € aufgenommen. Diese Darlehen wurden dann CABB aufgebürdet. Doch war es dem Chemiekonzern gelungen, die Schulden bis Ende 2012 vom 3,8-Fachen des operativen Gewinns (Ebitda) auf das 2,5-Fache abzubauen. Für Unternehmen, die Private-Equity-Firmen gehören, ist das wenig. Finanzinvestoren steigern ihren Profit über den Einsatz von Fremdkapital, die Zinsen dafür zahlen die Unternehmen aus dem Gewinn. Mit den zusätzlichen 100 Mio. € würde die Verschuldungsquote auf das 4,5-Fache steigen. CABB beschäftigt 980 Mitarbeiter.

Zu schuldenfinanzierte Sonderdividenden - im Branchenjargon Rekapitalisierungen - greifen Finanzinvestoren immer dann, wenn eines ihrer Beteiligungsunternehmen besonders gut verdient oder wenn ein Verkauf der Beteiligung aufgrund mangelnder Angebote nicht möglich ist, die eigenen Kapitalgeber aber auf Ausschüttungen dringen.