Lanxess legt Grundstein für weltweit größte Nd-PBR-Produktionsanlage in Singapur
12.09.2012 -
Lanxess hat am Dienstag den Grundstein für seine neue Anlage zur Produktion von Neodymium-Polybutadienkautschuk (Nd-PBR) in Singapur gelegt. Der deutsche Spezialchemie-Konzern wird rund 200 Mio.in das Werk auf Jurong Island investieren. Mit einer Jahreskapazität von 140.000 t wird die Produktionsanlage die weltweit größte ihrer Art sein und den wachsenden Markt für „Grüne Reifen", insbesondere in Asien, bedienen. Es werden rund 100 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Anlage soll in der ersten Jahreshälfte 2015 in Betrieb genommen werden.
Nd-PBR wird in der Lauffläche und in den Seitenwänden von „Grünen Reifen" eingesetzt. Es reduziert den Rollwiderstand und erhöht die Kraftstoffeffizienz eines Reifens. Nd-PBR verringert zudem den Reifenabrieb und trägt so in hohem Maße dazu bei, dass Reifen sicherer und vor allem haltbarer werden. „Wir freuen uns, eine weitere große Investition in unser Kautschukgeschäft in Singapur zu realisieren, die unser Engagement im Bereich ‚Green Mobility' unterstreicht", sagte der Vorstandsvorsitzende von Lanxess, Axel C. Heitmann, bei der festlichen Grundsteinlegung auf Jurong Island. „Technologien, die es ermöglichen, den Rollwiderstand von Reifen zu reduzieren und damit den Spritverbrauch senken, stehen im Fokus unseres Unternehmens. Davon profitieren Verbraucher und die Umwelt." Die deutsche Botschafterin in Singapur, Angelika Viets, und der Vorsitzende der Wirtschaftsförderungsagentur von Singapur, Leo Yip, waren ebenfalls bei der Veranstaltung anwesend.
Die Petrochemical Corporation of Singapore (Private) Limited wird die Mehrheit des Rohstoffes Butadien liefern, der für die Herstellung von Nd-PBR benötigt wird. Singapurs TP Utilities Pte. Ltd. (eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Tuas Power Ltd.) wird die neue Anlage mit Dampf versorgen. Foster Wheeler Asia Pacific Pte wurde damit beauftragt, die Anlage zu planen und zu bauen..
Neue Anlage bedient hohe Nachfrage nach „Grünen Reifen"
Lanxess ist Marktführer bei der Herstellung von Nd-PBR, das für „Grüne Reifen" verwendet wird. Mit einer jährlichen globalen Wachstumsrate von rund zehn Prozent ist es das am schnellsten wachsende Segment der Reifenindustrie. In Asien ist das Wachstum mit 13 % im Jahr noch ausgeprägter.
Getrieben wird die steigende Nachfrage vom Megatrend Mobilität, insbesondere in Asien und Lateinamerika. Beide Regionen zeichnen sich durch eine zunehmend wohlhabendere Mittelschicht aus. Für zusätzliche Nachfrage sorgen die rund um die Welt eingeführten Kennzeichnungen für Reifen.
Im November 2012 erfolgt die Einführung der vorgeschriebenen Reifenkennzeichnung in der Europäischen Union (EU). Reifen werden je nach ihrer Kraftstoffeffizienz und Nasshaftung mit einer Kategorisierung von A bis G versehen. Das Rollgeräusch wird ebenfalls gemessen und auf der Reifenkennzeichnung angegeben. Mit der Kennzeichnung von „Grünen Reifen" erhöht die neue Gesetzgebung die Transparenz für Verbraucher.
Laut der TU München wird der Marktanteil von Reifen der Klassen A und B in der EU bereits 2017 rund 20 bis 30 % betragen und im Jahr 2022 einen Marktanteil von 70 bis 80 %erreichen. Japan und Südkorea haben als erste Länder ein Kennzeichnungs-system eingeführt. Bereits seit Januar 2010 gibt es eine freiwillige Reifenkennzeichnung in Japan; Südkorea folgte mit einem vergleichbaren Konzept im November 2011 und wird im Dezember 2012 eine verpflichtende Kennzeichnung einführen. Es wird erwartet, dass andere Länder wie Brasilien, USA und China in den kommenden Jahren folgen werden.
Eine von Lanxess in Auftrag gegebene Studie des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan hat untersucht, wie Autofahrer in Singapur von der Nutzung „Grüner Reifen" profitieren können. Laut der Untersuchung könnte mit dem Einsatz „Grüner Reifen" bei allen Fahrzeugen in Singapur eine Ersparnis von 357.468 t CO2 und 146 Mio.l Kraftstoff pro Jahr erzielt werden.