Grünenthal setzt Wachstumskurs fort
24.04.2012 -
Die Grünenthal Gruppe verzeichnete im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung der bereinigten Umsatzerlöse von acht Prozent. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von 947 Mio. € inklusive Erträgen aus F&E-Kooperationen (2010: 910 Mio. € ohne F&E-Erträge). Diese Steigerung ist insbesondere auf das Wachstum bei den globalen Schmerzprodukten Grünenthals zurückzuführen, vor allem bei den strategischen Wachstumstreibern Palexia (+ 26,7 Mio. €) und
Versatis (+ 26,6 Mio. €). Die unter Grünenthal-Patent 2010 in den USA eingeführte Intactm-Technologie (Tamper Resistant Formulation Technologie, TRF-Technologie) erwies sich bereits im
zweiten Jahr nach Einführung mit einem Zuwachs bei den Lizenzerlösen von 30 Mio. € als äußerst erfolgreich. Mit der TRF-Technologie wird das absichtliche oder unabsichtliche Teilen oder
Zerstoßen einer Schmerztablette deutlich erschwert, ohne die kontrollierte Wirkstofffreisetzung zu verändern. Zusätzlich stieg der Erlös aus Lizenzeinnahmen bei dem von Johnson & Johnson im
nordamerikanischen Markt unter dem Namen Nucynta vertriebenen Wirkstoff Tapentadol um 7,1 Mio. €. Unterstützt durch die Bereinigung des Produktportfolios in den vergangenen Jahren repräsentieren die globalen Schmerzmarken Grünenthals bereits 62 % vom weltweiten Umsatz.
Das Unternehmen konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine operative Verbesserung im Kerngeschäft um 54 Mio. € erzielen. Insgesamt liegt jedoch das Konzernergebnis vor Steuern mit 127 Mio. € im Geschäftsjahr 2011 unter dem von 2010 (344 Mio. €), da im Vorjahr deutlich höhere Sondererträge aus dem Verkauf von Randgeschäften enthalten waren. Diese Entwicklung wurde bewusst in Kauf genommen, da 2011 hohe strategische Investitionen in die Ausbietung von Palexia in weiteren europäischen Ländern und in den raschen Ausbau von Forschung und Entwicklung vorgenommen wurden. Diese Maßnahmen im Rahmen der Langfriststrategie VISION 2020 sichern nachhaltig die Zukunft des Unternehmens, das sich unverändert zu 100 % in Familienbesitz befindet.Dr. Harald F. Stock, CEO der Grünenthal Gruppe, zeigt sich sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung: „Wir haben im Jahr 2011 unsere Fokussierungsstrategie erfolgreich abgeschlossen und konnten dabei entfallene Umsätze auf Grund unserer Desinvestitionen erfolgreich kompensieren. Das ist ein großartiger Erfolg. Nun können wir die dritte Phase unseres 2009 begonnenen Transformationsprozesses starten, in der wir ganz auf Wachstum setzen. In dieser Phase streben wir an, bis 2015 einen Umsatz von ca. 1,5 Mrd. € zu erzielen."
Auf Wachstumskurs in Lateinamerika
Das internationale Geschäft wurde insgesamt ausgebaut und beträgt inzwischen 90 % des gesamten Umsatzes der Grünenthal Gruppe. Im Wachstumsmarkt Lateinamerika konnte das Unternehmen im Jahr 2011 einen Umsatzzuwachs von 14 % auf Euro-Basis verzeichnen; auf Basis der jeweiligen Landeswährungen fiel das Umsatzwachstum sogar deutlich höher aus. Damit repräsentiert die Region Lateinamerika im abgelaufenen Geschäftsjahr 16 % des Gesamtumsatzes von Grünenthal. Dieser Anteil soll in den kommenden Jahren deutlich auf bis zu 40 % des Gesamtumsatzes ausgebaut werden. Besondere Priorität für diese künftige Entwicklung besitzt der Ausbau der Präsenz in Brasilien sowie in Mexiko durch gezielte Akquisitionen von Unternehmen und/oder Produktportfolien. „Wir werden in Lateinamerika erheblich investieren, um unsere Wachstumsstrategie für die gesamte Unternehmensgruppe im Rahmen der VISION 2020-Strategie erfolgreich umzusetzen. Für dieses Vorhaben stehen uns rund 800 Mio. € zur Verfügung. Neben der bereits verfügbaren Liquidität aus unseren Effizienz- und Divestmentprogrammen werden wir unseren finanziellen Spielraum durch einen Syndizierten Kredit in Höhe von 300 Mio. € erweitern", formuliert Stefan Genten, CFO & COO der Grünenthal Gruppe, die Zielsetzung für das Jahr 2012.