CeChemNet: Chemiedreieck Mitteldeutschland
16.03.2011 -
CeChemNet: Chemiedreieck Mitteldeutschland - Das mitteldeutsche Chemiedreieck Chemieparks im Transformationsprozess am Beispiel von CeChemNet.
Die ostdeutschen Chemiestandorte sind die Vorreiter im europäischen und auch im globalen Umstrukturierungsprozess der chemischen Industrie: Dahinter stehen eine 100-jährige mitteldeutsche Chemietradition und – im Ergebnis des Umstrukturierungsprozesses der ostdeutschen Chemieindustrie der letzten 10 Jahre – die modernsten Chemieanlagen.
Seit Anfang der 90er Jahre wurden im mitteldeutschen Chemiedreieck insgesamt 15 Mrd. € in die Sanierung und Umstrukturierung der Chemiestandorte, in die Erneuerung der Infrastruktur sowie Investitionen in Produktionsanlagen getätigt. Die mitteldeutsche Chemiekompetenz zeichnet sich darüber hinaus durch ein spezifisch entwickeltes Know-how des komplexen Transformationsprozesses aus.
Wandel der Chemieindustrie
Gleichzeitig gilt zu berücksichtigen, dass die chemische Industrie selbst, etwa seit Ende der 90er Jahre, einen Wandel vollzieht. Outsourcing, Konzentration, Öffnung und Innovationsausrichtung von Standorten sowie Networking sind u.a. Ausdruck dafür. Diese Umstrukturierungsprozesse sowie die veränderten Rahmenbedingungen für die Chemische Produktion erfordern eine hohe Flexibilität und das schnelle Agieren der Unternehmen, sowie die „richtige Chemie“ zwischen Wirtschaft und Politik. Und auch hierin sind die mitteldeutschen Chemiestandorte Vorreiter: Im Rahmen des „Strategiedialogs Chemie“ stehen wirtschaftspolitische, umweltpolitische wie insbesondere auch europapolitische Themen im Mittelpunkt der engen Zusammenarbeit von Chemieunternehmen, Standorten, Politikern und Sozialpartnern. Im Konzert der europäischen Chemieregionen spielt das mitteldeutsche Chemiedreieck einen wichtigen Part. Unter der Federführung der Chemiestandorte und des Landes Sachsen-Anhalt ist es gelungen, das Netzwerk der europäischen Chemieregionen (www.ecrn.net) als anerkannten Interessenvertreter für die regionalen Belange der Chemieindustrie und Chemiepolitik in Europa zu etablieren.
Chemie in Mitteldeutschland
Nicht zuletzt in der Region Mitteldeutschland selbst ist die Chemie mit an vorderster Stelle platziert: Eine Branche kann ebenso wie eine Region im globalen Wettbewerb nur dann erfolgreich bestehen, wenn es gelingt, die Kräfte nach innen zu bündeln und die regionalen Stärken nach außen zu kommunizieren. Länderübergreifend (Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) hat sich auf Initiative der Wirtschaft über das Regionenmarketing Mitteldeutschland das Cluster Chemie/ Kunststoffe aufgestellt (www.cluster-chemie-kunststoffe. de). Dahinter steht die Bündelung der Kräfte vieler regionaler Akteure aus Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und von Netzwerken sowie aus Politik und Verwaltung aus allen drei Bundesländern in einer der zukunftsfähigen Wachstumsbranchen Mitteldeutschlands. Gemeinsam ziehen alle Akteure an einem Strang, dass sich Mitteldeutschland zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum der Chemischen Industrie und Kunststoffverarbeitung entwickelt. Darüber hinaus werden in der Kooperation entlang der Wertschöpfungskette gezielt Synergien zu den anderen mitteldeutschen Zukunftsclustern wie Automotive, Biotechnologie und Umwelt entwickelt.
Netzwerk der Chemiestandorte
Einen wesentlichen Eckpfeiler des Clusterprozesses stellt das CeChemNet (Netzwerk der Chemiestandorte im mitteldeutschen Chemiedreieck) dar. Die Phase der erfolgreichen Restrukturierung der großen Chemiestandorte ist nunmehr weitgehend abgeschlossen. Eine moderne, international wettbewerbsfähige Infrastruktur und erfolgreiche Unternehmen stehen für diese Entwicklung. Jetzt besteht die Aufgabe, die vorhandenen Standorte mit mehr „Geschäft“ zu versehen, d.h. verstärkt Ansiedlungen vorzunehmen, um das Verhältnis von vorgehaltener Infrastruktur und Aktivitäten auf den Standorten so zu verbessern, dass internationale Standards erreicht werden. Dies erfordert neue Ansätze in der Kooperation der Standorte, wie sie über CeChemNet angestrebt werden. Gemäß der Standortkampagne des Landes Sachsen-Anhalt „Wir stehen früher auf“ wurde eine neue Qualität in der Verbindung von Landesmarketing, Regionenmarketing und Standortmarketing über die Kooperationsvereinbarung mit der Landesmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt erzielt. Die Herausstellung der Potentiale des Chemie/Kunststoffclusters und der Stärken des Verbundes der Chemiestandorte stellt hierbei einen auch international wahrnehmbaren Wettbewerbsfaktor dar, der die Chancen der Einzelstandorte gegenüber Wettbewerbern in der EU, speziell jedoch in den neuen osteuropäischen Ländern, verbessert. Das mitteldeutsche Chemiedreieck ist vorteilhaft aufgestellt: Die sechs Standorte mit einer Chemieparkfläche von insgesamt 5.500 ha und jeweils spezifischem Profil der Einzelstandorte sind ausgerichtet auf die Schaffung von Synergien. Die Chemiestandorte bieten beste Voraussetzungen für neue Ansiedlungen. Das Chemiedreieck verfügt über ein umfassendes Rohstoff- und Synergiepotential, das gemeinsam genutzt wird. Die gesamte Infrastruktur innerhalb der Standorte und deren regionale und überregionale verkehrstechnische Anbindung wurden neu errichtet, ebenso die Produktionsanlagen sowie die leistungsfähigen und umweltgerechten Ver- und Entsorgungsanlagen. Umfassende Chemiekompetenz verbindet sich mit hoher Chemieakzeptanz: Wettbewerbsfähige Standortbedingungen, eine produktionsgerechte Infrastruktur sowie leistungsbereite qualifizierte Mitarbeiter kennzeichnen diese Region. Fragen der Herausbildung einer auf Chemie und Kunststofftechnik ausgerichteten mitteldeutschen Innovationslandschaft spielen heute eine immer größere Rolle bei der weiteren Gestaltung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Chemieregion Mitteldeutschland. So haben alle großen Chemiestandorte ihre Anstrengungen verstärkt, neue Innovationspotentiale zu entwickeln bzw. entsprechende Ansiedlungen wirtschaftsnaher Forschungseinrichtungen zu forcieren. Die jüngste Eröffnung des Fraunhofer Pilotanlagenzentrums für Polymersynthese und –verarbeitung in Schkopau ist ein Beispiel hierfür. Standorte wie Leuna, Bitterfeld, Schwarzheide und Zeitz streben zunehmend Verknüpfungen zwischen Wissenschaft und Forschung auf der einen und Standorten bzw. Unternehmen auf der anderen Seite an. Damit vollziehen sich Entwicklungen im Cluster, die in Richtung Wissensgesellschaft gehen. Hierbei stellt die Verbindung der in der Region vorhandenen Wissens- und Innovationspotentiale an den Universitäten, Hochschulen und Instituten mit den modernen Produktions- und Dienstleistungsstandorten der Region ein Potential dar, das es im Interesse der Mobilisierung regionaler Wachstumspotentiale verstärkt zu lösen gilt.
Das mitteldeutsche Chemiedreieck
Attraktives Chemieparknetzwerk im Zentrum der erweiterten EU _ 6 Chemiestandorte mit spezifischem Profil und insgesamt 5.500 ha Chemieparkfläche _ 600 ha sofort verfügbare, baureife Industrieansiedlungsflächen _ Moderne, leistungsfähige und umweltgerechte Chemieparkinfrastruktur und Chemieanlagen _ Full Service Angebot der Chemiestandortgesellschaften – über 600 Unternehmen haben sich seit Mitte der 90er Jahre auf den Standorten angesiedelt _ Chemiepark Management Kompetenzen _ Chemieparks als Quelle für Innovation _ Umfassende Chemiekompetenz und hohe Chemieakzeptanz.