Standorte & Services

Zukunft beginnt mit Veränderung

WVIS-Kolumne: Neues aus dem Industrieservice

12.03.2019 -

Zum Jahresende konnten Sie an dieser Stelle viel über den indus­triellen Wandel und seine Ausprägungen lesen. Die Diskussion um die „richtige“ Veränderung darf und soll kontrovers, gerne auch mit Leidenschaft geführt werden. Dabei hilft oft genug der gesunde Menschenverstand. Niemals darf dabei aber unsachlich und fern der Fakten um die Ausrichtung gerungen werden. Denn Emotionalität allein und „fake facts“ sind schlechte, ja gefährliche Ratgeber und dienen, wenn überhaupt, nur den Interessen derer, die diese ins Feld führen. Sorgen wir lieber dafür, dass das Know-how von Wirtschaft und Wissenschaft prominent in Gesellschaft und Politik positioniert wird. Sorgen wir dafür, dass unsere Kinder nicht nur dem iPhone-Wahn erliegen, sondern auch ein positives Verhältnis zu den diesen Technologien zugrunde liegenden Ingenieurs- und Naturwissenschaften entwickeln. Fördern wir MINT! Bilden wir mehr Fachkräfte aus! Nur so werden Fortschritt, Sicherheit und eine gesunde, lebenswerte Zukunft möglich.

Zu den Fakten z. B. der Energiewende gehört, dass die Kohleverstromung ein Auslaufmodell ist, aber wir brauchen dafür einen verlässlichen Zeitrahmen. Ansonsten gefährden wir nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern verspielen leichtfertig das technische Wissen, das als Basis für notwendige Innovationen in der Energiewende Voraussetzung ist.

Wir müssen Neugierde
wieder lernen.


Power-to-X, Methan und Wasserstoff sind vielversprechende Optionen für die Zukunft. Wie für alle Innovationsansätze braucht es aber auch hier ein attraktives und verlässliches Innovations- und Investitionsklima. Dies erreichen wir nur durch den politischen Willen, neue Technologien wie diese weitgehend CO2-neutralen Ansätze zu fördern, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Standorte zu sichern und in eine zukunftsfähige Infrastruktur zu investieren. Gleichzeitig braucht es eine starke Innovationskultur in unserem Lande, muss Neugierde auf Neues mutig als nationales Ziel formuliert und unterstützt werden. All dies hat unseren auf industrieller Entwicklung basierenden Wohlstand erst ermöglicht. Wir müssen Neugierde wieder lernen. Neues wieder als Chance begreifen, nicht als Bedrohung. Steuerliche Anreize für F&E-Investitionen können hier ein starkes Signal sein.
Hierbei sind Branchen wie der Anlagenbau und der Industrieservice so etwas wie der Treibriemen des technologischen Wandels und so einer funktionierenden Wirtschaft. Sie bilden hochspezialisierte Cluster, welche die Nutzung dieser Innovationen erst ermöglichen. Durch die zunehmende Entkopplung von Kerngeschäften und Supportleistungen, also die Trennung von Primär- und Sekundärprozessen, leisten diese Branchen wertvolle Beiträge für die Wertschöpfungsketten und so für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland.

Vergessen dürfen wir dabei nicht den Menschen. Ohne ihn gelingt der Wandel nicht. Es erfordert auch neue Aus- und Weiterbildungsformen, damit insbesondere die jungen Menschen neue Beschäftigungsperspektiven über den Wandel hinaus bekommen. Die Herausforderungen der Digitalisierung belegen dies eindrucksvoll.

Es darf also nicht bei der Beschreibung dieses Wandels bleiben. Vielmehr müssen alle Stakeholder dieser Prozesse ihre Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Dazu gehört auch die Hinterfragung eigener Positionen, der Abgleich mit den äußeren Veränderungen und die Bereitschaft, sich selbst zu verändern. Wer das nicht schafft, der wird verändert oder geht den von Darwin beschriebenen Weg.

Veränderungen gehören zu unserem Alltag. Ohne sie kann es keine Weiterentwicklung, keinen Fortschritt geben. Das gilt genauso für die Branchenvertreter, die Verbände, und Ihre Rolle in unserem von der produzierenden Industrie geprägten (und abhängigen) Land, so auch für den WVIS. Gemeinsam mit unserem Schwesterverband FDBR diskutieren wir ganz aktuell neue Wege, die unsere Verbände zukunftsfähiger machen und einen höheren Mehrwert für unsere Mitglieder schaffen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Anliegen noch stärker in Berlin zu Gehör bringen und über unseren Dachverband SET in den BDI-Gremien vertreten wollen. Hier hilft, dass wir seit einiger Zeit eine Vertretung vor Ort haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir hier in der zweiten Jahreshälfte noch mehr berichten können.

Eine erste sichtbare Veränderung hat es schon zum 1. März diesen Jahres gegeben: Martin Eckert hat die Aufgaben des geschäftsführenden Vorstandes im WVIS (und im Schwesterverband FDBR) übernommen und löst Reinhard Maaß ab, der in den Ruhestand geht. Herr Maaß hat großen Anteil daran, dass aus einer Idee innerhalb von 10 Jahren mit dem WVIS ein Verband aufgebaut werden konnte, der mit rund 60 Mitgliedern die Adresse in der Verbandslandschaft für den Industrieservice geworden ist. An dieser Stelle möchten wir uns alle, Mitglieder, Vorstand und Mitarbeiter des WVIS ganz herzlich bei Reinhard Maaß für seinen Einsatz bedanken und wünschen ihm für die neue Lebensphase alles Gute.
Mit Martin Eckert beginnt nun ein neues Kapitel unseres Verbands.

Herzlichst Ihr
Lothar Meier, Vorsitzender des Vorstands, WVIS e.V.

Kontakt

WVIS Wirtschaftsverb. f. Industrieservice e.V.

Sternstr. 36
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