Anlagenbau & Prozesstechnik

WVIS Academy fördert Qualifizierung von Industrieservice-Fachkräften

23.09.2010 -

In der Prozess- und Fertigungsindustrie nimmt die Nachfrage nach externen Industrieservices kontinuierlich zu. Entsprechend steigt bei den Anbietern industrieller Dienstleistungen der Bedarf an hoch qualifiziertem Personal. Doch auch im Industrieservice zeichnet sich ein wachsender Mangel an Fachkräften ab. Dem begegnen viele Unternehmen mit weitreichenden Aus- und Weiterbildungsprogrammen sowie einer konsequenten und gezielten Personalentwicklung. „In dieser noch jungen Branche haben die Anbieter industrieller Dienstleistungen die Zeichen der Zeit schnell erkannt", erklärt Dr. Reinhard Maaß, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands für Industrieservice e.V. (WVIS), Düsseldorf. Die Branche repräsentiert in Europa ein Marktvolumen von schätzungsweise 100 Mrd. €, in Deutschland von rund 20 Mrd. €.
„Die Anbieter industrieller Dienstleistungen investieren zukunftsorientiert in Aus- und Weiterbildung und sichern damit ihre nationale wie globale Wettbewerbsfähigkeit", so Maaß weiter. Nachhaltig unterstützt werden sie dabei durch den WVIS. Ein Schwerpunktthema des Verbands ist es, die Gestaltung bestehender Berufe im Industrieservice zu optimieren, eine bedarfsorientierte Qualifizierung zu definieren und die Attraktivität der Branche in der Öffentlichkeit hervorzuheben. Denn der Industrieservice umfasst eine Vielzahl von Berufsbildern und bietet damit Perspektiven für Absolventen aller Schulabschlüsse. Mit der „WVIS Academy" entsteht ein virtuelles Aus- und Weiterbildungsportal, das Studenten, Facharbeitern und Young Professionals gleichermaßen als Orientierung dient.
In Kooperation mit Unternehmen und Bildungsstätten wie z.B. der Berufsakademie Sachsen BA Leipzig, fördert der WVIS Studiengänge an Fachhochschulen und Universitäten für den Industrieservice. So werden derzeit die Inhalte eines neuen Masterstudiengangs „Industrieservice" ausgearbeitet, der die Studierenden gezielt auf den Bedarf der Unternehmen im Industrieservice vorbereiten soll. „Der industrielle Instandhalter muss sich heute in einem Arbeitsumfeld mit sehr hohen Anforderungen an Qualität und Nachhaltigkeit bewähren", erklärt Maaß. „Dies wirkt sich auch auf den Bedarf an professionellen Instandhaltungsmanagern aus, die über Führungskompetenz und Managementfähigkeiten verfügen müssen."
Neben dem Hochschulbildungsnetzwerk baut der WVIS zudem über die verstärkte Zusammenarbeit mit Handwerkskammern, IHKs, Verbänden und Unternehmen ein Facharbeiterbildungsnetzwerk auf. Zurzeit liegt der Anteil der gewerblichen Berufe im Industrieservice je nach Aufstellung der einzelnen Unternehmen bei rund 90 %. Daher ist der Bedarf an Perspektiven bei Weiterbildung und Spezialisierung nach Beendigung einer Ausbildung in den zahlreichen Basisberufen besonders groß.
Das Defizit an hoch qualifizierten Fachkräften wird auch weiterhin eine der größten Herausforderungen der deutschen Wirtschaft sein. Dies zeigt nicht zuletzt die aktuelle Diskussion in Politik und Wirtschaft über den Fachkräftemangel in Deutschland und die verstärkte Anwerbung ausländischer Experten. „Anhaltendes Wachstum kann nur mit fachlich hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern sichergestellt werden", so Maaß. „Politik und Unternehmen stehen gleichermaßen in der Pflicht, hierfür die richtigen Weichen zu stellen und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Anwerbung von ausländischen Fachkräften ist dabei eine Bereicherung der Ist-Situation, auf die auch in Zukunft aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland nicht verzichtet werden darf. Gerade aber die Qualifikation von in Deutschland lebenden potentiellen Nachwuchskräften muss deutlich intensiviert werden."

Kontakt

WVIS Wirtschaftsverb. f. Industrieservice e.V.

Sternstr. 36
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Deutschland

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