Willi-Keim-Preis für Dr. Ulrich Hintermair
17.10.2016 -
Dr. Ulrich Hintermair, University of Bath (UK), wird für seine originellen und innovativen Arbeiten mit dem Willi-Keim-Preis 2016 ausgezeichnet. Der Preis wird für grundlegende und originelle Forschungsarbeiten jüngerer Wissenschaftler zu Advanced Fluids vergeben und ist mit 2.000 EUR dotiert. Die Preisverleihung fand am 16. Oktober 2016 im Rahmen der „Green Solvents Conference“ in Kiel statt.
Seit der Gründung hat sich die Green Solvents Conference als Plattform für den wissenschaftlichen Austausch und Fortschritt über die industrielle Umsetzung von alternative Lösungsmittel in der chemischen Synthese und Prozessen etabliert. Die Konferenz findet bereits zum 8. Mal statt und wird traditionell von der Dechema-Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie organisiert, welche als gemeinnützige Fachgesellschaft diese Gebiete in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vertritt.
Die homogene Katalyse ist eines der mächtigsten Werkzeuge in der chemischen Synthese und zugleich Schlüsseltechnologie für die nachhaltige Produktion von Chemikalien und die Erzeugung sauberer Energien. Die Trennung von Produkt und Katalysator - ohne dabei entweder das eine oder das andere zu zerstören – gestaltet sich jedoch oft schwierig. In der Praxis bedeutet dies häufig, dass einige vielversprechende Anwendungen nicht in den großtechnischen Maßstab überführt werden können. Ulrich Hintermair hat wichtige Beiträge zu einem neuen Konzept geleistet, das es erlaubt Metallkomplexe in einem dünnen Film einer ionischen Flüssigkeit immobilisert auf mesoporösen Trägermaterialen in der Katalyse mit überkritischen Lösungsmitteln einzusetzen. Hierdurch sind komplexe katalytische Reaktionen bei niedrigen Temperaturen möglich, wobei die Produktabtrennung kontinuierlich im Reaktor selbst stattfindet. Diese Systeme haben vielversprechende Effizienzen gezeigt und eröffnen nun eine Vielzahl von Anwendungen.
Ulrich Hintermair, Jahrgang 1981, studierte Chemie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie Chemieingenieurwesen, anorganische Chemie und Materialwissenschaften als Masterstudiengang an der École Supérieure de Chimie, Physique et Életronique de Lyon, der Université Claude Bernard I und École Normale Supérieure de Lyon / Frankreich. 2007 schloss er sein Studium als Dipl.-Chem. (Universität Würzburg), Ingénieur Chimiste (ES CPE Lyon) und M.Sc. (UCBL) ab. Im Jahr 2010 promovierte er summa cum laude an der RWTH Aachen. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Yale University / USA als Humboldt Stipendiat arbeitet er seit 2013 als Whorrod Resarch Fellow am Centre for Sustainable Chemical Technologies an der University of Bath.