Strategie & Management

Wasser weltweit wichtig

Die Ifat wird 50 Jahre alt – ausgebuchte Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft

13.05.2016 -

3.000 Aussteller erwarten vom 30. Mai bis 3. Juni in München auf der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft etwa 135.000 Fachbesucher.

Wirtschaftliche Notwendigkeiten und neue gesetzliche Regelungen geben die Schlagzahl in der internationalen Wasser- und Abwasserwirtschaft vor. Strengere Abwasserrichtlinien, rasches Bevölkerungswachstum und Engpässe bei der Wasserversorgung lassen den Markt für Membranbioreaktoren (MBR) immer schneller wachsen. Besonders in urbanen Räumen gewinnt das Membranbelebungsverfahren mit der Möglichkeit der Wasserwiederverwendung zunehmend an Bedeutung.

Redisign für rotierende Membranfiltration
Die rotierende Membranfiltration VRM des Maschinenbauunternehmens Huber wird seit vielen Jahren erfolgreich bei kommunalen und industriellen MBR-Prozessen eingesetzt. In enger Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Membran- und Modulhersteller Microdyn-Nadir wurde die Anlage nun einem grundlegenden Redesign unterzogen. Ziel war es, die Vorzüge des rotierenden Membransystems mit denen der vielfach bewährten Bio-Cel-Modultechnologie zu vereinen. Hohe Durchsatzleistungen von bis zu 250 m3/h und vor allem die energieeffiziente, hochwirksame Membranreinigung mit weniger als 150 l/m3h Spülluft sind dabei die entscheidenden Vorteile.
Gleichzeitig zeichnen sich die Bio-Cel-Module nach Herstellerangaben durch eine lange Lebensdauer aus, sind kostengünstig zu reinigen und gewährleisten als Ultrafiltrationsmembrane eine sehr gute Ablaufqualität. Für den Kunden bedeutet dies laut Huber neben einem leistungsfähigen, zuverlässigen Anlagenbetrieb vor allem sehr niedrige spezifische Investitions-, Betriebs-, und Energiekosten. Huber wird die neue Membranfiltration als eines ihrer Messe-Highlights in voller Größe auf ihrem Ifat-Stand in­stallieren.

Mehr Membranfläche untergebracht
Auch die Multibore-Membran der Firma inge ist ein bereits etabliertes Produkt: In der Wasser­aufbereitung halten die sehr kleinporigen Filter neben Partikeln selbst Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren zuverlässig zurück. Zusammen mit den Fachkollegen der BASF verbesserte das Entwicklungsteam des Unternehmens das Membranmaterial und kann jetzt nach eigenen Angaben noch deutlich mehr Membranfläche in den Ultrafiltrationsmodulen unterbringen. Das mache diese noch leistungsfähiger, wodurch weniger Module für eine Wasseraufbereitungsanlage benötigt würden. Als weitere Neuheit präsentiert inge auf der Ifat außerdem Ultrafiltrations-Module für horizontale Anwendungen – eine Lösung, die speziell auf den Austausch und die Ertüchtigung bestehender Systeme abzielt.
Siemens kündigt für die Weltleitmesse in München Innovationen aus den Bereichen Automatisierungs- und Antriebssysteme, Indus­triesoftware und Services an. Mit diesen Lösungen sollen Unternehmen und Kommunen in die Lage versetzt werden, ihren Ressourcen- und Energieverbrauch in der Wasser- und Abwasserbehandlung zu minimieren und die Versorgungssicherheit zu maximieren. Die Möglichkeiten der Digitalisierung zeigt unter anderem das Forschungsprojekt „ICeWater“, bei dem der Betrieb von Pumpen durch die Analyse der Verbrauchsdaten optimiert wird.

Klärschlammbehandlung
Mit Blick auf die landwirtschaftliche Verwertung dürfen in Deutschland ab dem Jahr 2017 in der Klärschlammbehandlung nur noch Polymere eingesetzt werden, bei denen der Schlamm und die einzelnen Bestandteile innerhalb von zwei Jahren um mindestens 20 % abgebaut werden können. Nach Informationen des auf Fest-Flüssig-Trennung spezialisierten Maschinenbauunternehmens Flottweg erfüllen synthetische polymere Flockungsmittel diese Anforderungen aktuell nicht. Eine Alternative können Polymere auf Stärkebasis sein. Flottweg kommuniziert auf der Ifat, dass sein OSE Dekanter auch mit Stärkepolymer sehr gute Ergebnisse bei der Schlammeindickung erzielt. Im Dekanter wird der Überschussschlamm mittels Zentrifugalkraft auf eine definierte, regelbare Konzentration eingedickt. Das stärkebasierte Flockungsmittel ist laut Flottweg nur zum „Nachpolieren“ des Zentrates erforderlich, um einen Abscheidegrad über 95 % zu erzielen. Pro Tonne Trockensubstanz ist in der Regel weniger als ein Kilogramm Polymer erforderlich.

Vielfältiges Rahmenprogramm

Länderspecials
In Kooperation mit dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) organisiert die Messe München die Länderspecials Kanada, Südafrika, China und Lateinamerika Nord – Mexiko. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) beleuchtet den kroatischen Markt und gibt zudem in Zusammenarbeit mit German Water Partnership (GWP) einen Einblick in den türkischen, iranischen und indischen Markt. Darüber hinaus widmet sich GWP dem vietnamesischen Markt sowie gemeinsam mit der Arab Countries Water Utilities Association (ACWUA) dem Thema „Wasserlösungen für nachhaltige Entwicklung in der MENA-Region: Erfahrungen und Lehren.“ Die Organisation des Länderspecials Südamerika – From Mining to Urban Mining übernimmt die Messe München in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Themenspecials
Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) organisiert in diesem Jahr unter anderem Specials zu den Themen „Brand in der Recyclinganlage: Risiken und Schäden minimieren“, „Recyc­ling von Anfang an: Gewerbeabfälle in der Praxis“ oder „Die Bedeutung der thermischen Behandlung in Deutschland – Müllverbrennung zwischen Ökologie und Ökonomie“. Bei den Themenspecials des BMUB stehen neben „Sponge City – Überflutungs- und Trockenheitsvorsorge – Die wassersensible Stadt“, die Themen „EU-Special EU-Kreislaufwirtschaftspaket“, das „Wertstoffgesetz“, „Exportinitiative Umwelttechnologie“ und „Phosphorrecycling aus Klärschlamm – Wo stehen wir und wie geht es weiter“ auf dem Programm.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) beschäftigt sich in seinen Vorträgen unter anderem mit „Abfall- und Recy­lingtechnik erobert den Weltmarkt“ und „Altholzverwertung in der deutschen Sackgasse“. Das Thema „Waste to Energy“ wird in Kooperation mit dem Umweltcluster Bayern beleuchtet.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nutzt die diesjährige IFAT um seinen Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) zu präsentieren. Die International Water Association (IWA) widmet sich in ihrem Special dem Thema „Water & Clean Tech: The innovations and technologies putting water and wastewater at the forefront of the Cleantech agenda“.

Forenprogramm
Das Forenprogramm wird erneut durch Sonderveranstaltungen und Vorträge in der Halle B0 ergänzt. Bereits zum zweiten Mal organisiert die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) die Initiative „Think Green – Think Future“. Im Mittelpunkt stehen hier Beiträge rund um die Themen Forschung, Bildung und Personalentwicklung. Darüber hinaus wird es hier wieder die Young Professionals Lounge, die Jobwall und eine Speakers‘ Corner mit Fachvorträgen und Plenumsdiskussionen geben.
Premiere feiert zudem die Europäische Ressourcenkonferenz, die in Kooperation mit dem StMUV und der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) vom 31. Mai bis 1. Juni im Konferenzraum B11 durchgeführt wird. Im Mittelpunkt steht hier insbesondere das Thema Ressourceneffizienz.

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