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Thomas Löffler: Der Mix macht‘s

Kommentar

04.12.2013 - Für den deutschen Verbraucher ist es selbstverständlich, dass jede Ware - ob Insulin, Holzschutzmittel oder Flüssigdünger - jederzeit schnell und zuverlässig verfügbar ist.

Gleichzeitig stört er sich an Lkw-Lärm vor seiner Haustür, ärgert sich über die Staus auf dem Weg zur Arbeit und ist nicht bereit, auch nur einen Cent zusätzlich für „grüne Logistik" zu bezahlen. Doch angesichts der 6 Mrd.

Lkw-Leerkilometer in Deutschland im Jahr 2012 und der bis 2025 erwarteten Steigerungen des Güterverkehrs um bis zu 70% und des Güterfernverkehrs um 80% ist es höchste Zeit umzudenken: Bahn, Binnenschiff und Lkw haben jeweils ganz eigene Vorteile, die nur in der Kombination einen Ausweg bieten.
Wer multimodale Transporte immer noch als zu langsam, zu teuer, zu unpünktlich und zu wenig flexibel brandmarkt, der ignoriert, dass in Zukunft ganz andere Maßstäbe angelegt werden: Die Klimaziele der Regierung und der Wunsch der Endkunden nach umweltfreundlichen Produkten rufen geradezu nach dem Einsatz eines Transport-Mix. Dieser verursacht weniger CO2-Emissionen, weniger Lärm und verringert die Gefahr von Staus. Gerade bei Gefahrgut oder temperaturgeführten Transporten spricht vieles für das Binnenschiff oder die Bahn, weil diese deutlich weniger von Unfällen betroffen sind.
Dass sich der Einsatz verschiedener Verkehrsträger auch finanziell lohnen kann, zeigt der Kombinierte Verkehr: Lkw sind hier von Fahrverboten ausgenommen, ganz oder teilweise von der Kfz-Steuer befreit, verursachen weniger Mautkosten und dürfen bis zu 44 Tonnen Gewicht haben. Ich unterstütze ausdrücklich die Forderung, hier auch Lang-Lkw einzusetzen und für diese die Obergrenze auf 60 Tonnen zu erhöhen. Würden sich dann noch die europäischen Verkehrsminister mit ihrem Plan durchsetzen, externe Kosten nicht nur dem Schwerlastverkehr, sondern allen Verkehrsträgern anzulasten, wäre die Preisdifferenz zwischen reinen Lkw-Transporten und multimodalen Transporten noch geringer.
Damit der deutsche Verbraucher auch bei steigenden Gütermengen nicht vor leeren Regalen steht, sollten mehr Verlader auf multimodale Transporte umsteigen. Nebenwirkungen wie eine Imageverbesserung oder Kostensenkungen können nicht ausgeschlossen werden.

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