Strategie & Management

Studie belegt: viele Web-Anwendungen bergen Datenschutzrisiken

18.11.2014 -

Eine von msg unterstützte Studie ermittelte die zehn größten Risiken für personenbezogene Daten in Web-Anwendungen: Dazu gehören Sicherheitslücken in der Applikation selbst, Datenlecks beim Betreiber und ein mangelhafter Umgang mit Datenschutzvorfällen - Risiken, die besonders gravierende Auswirkungen haben und zudem häufig vorkommen. Die Studie wurde im Rahmen des Open-Source-Projekts „OWASP Top 10 Privacy Risks" durchgeführt. Sie basiert auf dem Austausch mit fast 100 international anerkannten Sicherheits- und Datenschutz-Experten in Unternehmen aller Branchen sowie Behörden. Auf dieser Top-10-Liste aufbauend wird msg das Projekt weiter dabei unterstützen, für jedes dieser Risiken Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.

Als IT-Dienstleister ist man auch im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz für Unternehmen von der Versicherung bis zum Lebensmittelhersteller sowie Behörden beratend tätig. Die Erkenntnisse aus der alltäglichen Arbeit mit diesen Themen war für Mitarbeiter der Antrieb, das OWASP Top 10 Privacy Risks Project zu gründen. Das vorläufige Ergebnis des Projekts ist eine Liste der aktuell zehn größten technischen und organisatorischen Datenschutz-Risiken. Der weltweit einmalige Ansatz fand bereits vor Fertigstellung der Liste unter Experten international große Beachtung, sodass das Projekt-Team heute auch im Kern-Team einer Initiative der europäischen Datenschutzbehörde zum Schutz der Privatsphäre im Internet, dem Internet Privacy Engineering Network (IPEN! ), mitwirkt.

Top 10 der Datenschutz-Risiken bei Web-Anwendungen
1. Sicherheitslücken in Web-Anwendungen
2. Datenlecks beim Betreiber
3. Mangelhafter Umgang mit Datenschutzvorfällen
4. Ungenügendes Löschen personenbezogener Daten
5. Intransparente Datenschutzbestimmungen
6. Erheben von Daten über den Zweck der Anwendung hinaus
7. Weitergabe von Daten an Dritte
8. Veraltete personenbezogene Daten
9. Fehlender oder unzulänglicher Session-Timeout
10. Unsicherer Datentransfer

Methodik aus der Beraterpraxis geboren
Außergewöhnlich an dieser Liste ist die Art und Weise, wie sie entstanden ist und der damit großen Nähe zur alltäglichen Arbeitserfahrung von Experten weltweit. Projektleiter Florian Stahl, Experte für Datenschutz und Informationssicherheit bei msg: „Wir befragten Datenschutz- und Sicherheitsexperten nach Problemen, die in der Praxis häufig auftreten. Daraus erarbeiteten wir zunächst eine umfassende Liste mit 20 Risiken. Diese haben wir auf Basis der Aussagen der Befragten weiter bewertet - wie weitreichend sind die Konsequenzen aus den jeweiligen Risiken und wie häufig kommen sie in der Praxis vor? So entstand die Top-10-Liste." Das Team wird nun zu diesen Risiken geeignete Gegenmaßnahmen erarbeiten und die Liste in Zukunft weiter prüfen und gegebenenfalls aktualisieren. Ziel ist es, die Top 10 Privacy Risks als de-facto-Standard zu etablieren, wie andere OWASP-Projekte es bereits sind.