Steht OQ Chemicals nun vor einem Verkauf?
Monheimer Oxochemikalienhersteller könnte vom omanischen Staatsunternehmen abgespalten werden
Der Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten hieß bis Mai 2020 Oxea und nahm den Namen OQ Chemicals als Zeichen seiner vollständigen Integration in das Omanische Energieunternehmen an. Wie Quellen im Spätsommer 2021 der Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilten, suche das Sultanat nach Möglichkeiten, seine Finanzen zu stabilisieren. Der Wert der deutschen Tochtergesellschaft wurde damals auf etwa 3 Mrd. USD geschätzt. Oman Oil Company hofft nun laut Handelsblatt bei einem Verkauf auf eine Bewertung von mehr als 2,5 Mrd. EUR, nach heutigem Währungskurs etwa 2,65 Mrd. USD.
Der Chemieproduzent mit Hauptproduktionsstandort in Oberhausen, der einst zum Chemiekonglomerat Hoechst gehörte, wurde mit Omans Petrochemiebeteiligungen verschmolzen, als das Sultanat ihn 2013 vom Private-Equity-Investor Advent International für etwas mehr als 2,1 Mrd. USD kaufte. Anfang 2021 fasste Oman sein gesamtes Energiegeschäft in einem großen Unternehmen unter der Dachmarke OQ zusammen. Im November 2021 erhielt OQ Chemicals mehr Eigenständigkeit und veränderte mit einem neuen Führungsteam auch seine Organisationsstruktur und seine strategische Ausrichtung.
Oliver Borgmeier, Geschäftsführer und CEO von OQ Chemicals, ging im CHEManager-Interview im Februar nicht näher auf die Spekulationen um die Zukunft des Unternehmens ein, sagte jedoch: "OQ Chemicals hat großes Potenzial. Im November 2021 erhielten wir als OQ Chemicals wieder mehr Eigenständigkeit und konnten uns auch dementsprechend organisatorisch neu aufstellen. Deswegen werden Sie in Zukunft wieder mehr über OQ Chemicals im Speziellen hören."
Mit einem Portfolio, das die gesamte Produktionskette für Kohlenwasserstoffe abdeckt, von der Exploration und Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb, beschäftigt OQ Chemicals mehr als 1.400 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, China, den Niederlanden und den USA. Für das Jahr 2021 plant das Unternehmen eine Steigerung der Gesamtproduktionskapazität um mehr als 30 %. Ende Februar hat OQ Chemicals seine angekündigte Kapazitätserweiterung für TCD Alkohol DM (Tricyclodecandimethanol) am Standort Oberhausen umgesetzt und die Anlage in Betrieb genommen.