Anlagenbau & Prozesstechnik

Statement: Richard Haldimann, Chief Technology and Sustainability Officer, Clariant

Dekarbonisierung: Scope-1- und Scope-2-Maßnahmen in der chemischen Industrie

22.01.2025 - KI-unterstütztes System zur Dampfverbrauchsüberwachung

„Immer wichtiger bei der Dekarbonisierung der ­Produktion werden Automatisierung, Digitalisierung und KI.”

Clariant hat bedeutende Fortschritte bei der Verringerung des CO2-Ausstoßes seiner Betriebsanlagen gemacht und das Ziel für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG) für Scope 1 und 2 bis 2030 auf 46 % (zuvor 40 %) angehoben. Richard Haldimann, Chief Technology and Sustainability Officer bei Clariant, erläutert Maßnahmen und Erfolge: „Allein im Jahr 2023 wurden unsere Emissionsreduzierungen zu 60 % durch Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz und zu 40 % durch grünen Strom an 23 Standorten vorangetrieben. Besonders hervorzuheben ist, dass wir mit unserem ersten Netto-Null-Standort in Bonthapally, Indien, die letzten Emissionen eines Kohlekessels durch nachhaltige Biomassepellets aus landwirtschaftlichen Abfällen ersetzen.

Immer wichtiger bei der Dekarbonisierung der Produktion werden Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen wie unser generatives AI-Tool Clarita und die Erfolge sind bereits sichtbar: Am Standort Gendorf führte ein Clarita-unterstütztes System zur Dampfverbrauchsüberwachung zu einer Einsparung von 50 kg/h Dampf, was einer Gesamteinsparung von 2 % entspricht – eine Verbesserung, die durch manuelle Anpassungen zuvor nicht erreicht werden konnte. An einem Bentonit-Bergbaustandort in Indonesien wurde der Erdgasverbrauch seit März um 10 % mit Hilfe von Clarita reduziert.

Für eine komplette Dekarbonisierung der chemischen Industrie benötigt es letztlich neue innovative Technologien, Kreislaufwirtschaftsmodelle und ein weitreichender Umstieg auf erneuerbare Energien. Technologien wie Carbon Capture und Utilization and Storage – CCUS – zum Beispiel in der Ammoniakproduktion sowie Fortschritte bei der Kohlenstoffkreislaufwirtschaft, wie der weitere Ausbau von Kunststoffrezyklierung oder das Vergasen von Biomasse für die Produktion von Kohlenwasserstoffen, können hier einen Vorschub leisten. Schließlich braucht es die Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien und Netzinfrastruktur um den Übergang der Branche zu einer CO2-neutralen Zukunft bis 2050 zu ermöglichen.“

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