Spitzenpositionen für die Schweiz
Chemie und Pharma der Schweiz in Studien für Nachhaltigkeit und Innovation auf Rang 1
Damit bestätigt sich ihr großes Umweltengagement sowie die hohe Konkurrenzfähigkeit im zunehmend anspruchsvollen globalen Umfeld. Für die exportorientierten Industrien sind stabile Handelsbeziehungen zentral, weshalb die Fortschritte in den Verhandlungen des Bundesrats mit dem wichtigsten Handelspartner EU positiv stimmen.
„Die weltweit angespannte geopolitische und wirtschaftliche Lage stellt hohe Anforderungen an unsere exportorientierten Industrien", sagt Scienceindustries-Präsident Matthias Leuenberger am Jahresanlass des Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Life Sciences. „Dennoch konnte die Schweizer chemisch-pharmazeutische Industrie im Global Industry Competitiveness Index von BAK Economics erneut überzeugen. Sie ist eine der wettbewerbsfähigsten weltweit und gehört fünf Jahre in Folge zu den Top-3-Standorten."
Schwächen indiziert der GICI bei der Produktregulierungen und Handelshemmnissen sowie bei der Digitalisierung, bei welcher die Schweiz einen substanziellen Rückstand ausweist – hier besteht dringender Handlungsbedarf. Trotzdem konnten die Schweizer Industrien Chemie und Pharma ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und sich nach den USA und vor Irland neu auf Platz 2 (2023: Platz 3) positionieren. Die Spezialisierung auf innovative, qualitativ hochwertige Produkte verschafft der Schweiz im internationalen Vergleich eine stabile Position – sie trägt damit maßgeblich zur Stabilität der Schweizer Wirtschaft bei.
Bezüglich Wettbewerbsfähigkeit wie Nachhaltigkeit führend
Fokusthema des GICI 2024 ist die ökologische Nachhaltigkeit. Anhand der Treibhausgasemissionen pro Wertschöpfung, des Energieverbrauchs pro Wertschöpfung sowie der Investitionen in Umwelttechnologien wird ein Umweltindex berechnet, der Schlussfolgerungen hinsichtlich der Umweltauswirkungen des wirtschaftlichen Wachstums erlaubt. Mit Blick auf möglichst geringe negative Umweltauswirkungen des wirtschaftlichen Wachstums bekommt die chemisch-pharmazeutische Industrie der Schweiz unter den größten europäischen Standorten die Bestnote.
„Die Analyse zeigt, dass die Schweizer chemisch-pharmazeutische Industrie im internationalen Vergleich nicht nur zur wettbewerbsfähigsten, sondern auch zur umweltfreundlichsten zählt", zeigt sich Stephan Mumenthaler, Direktor von Scienceindustries, erfreut. „Dieses Engagement widerspiegelt auch die im Frühjahr von Scienceindustries verabschiedete Nachhaltigkeitsstrategie, die sich am Netto-Null-Ziel 2050 und den UN-Nachhaltigkeitszielen orientiert." Diese umfasst vielfältige Themenbereiche, von Gesundheit und Ernährung bis zu Bildung und Biodiversität, wobei 2024 der Fokus auf Klima und Res-sourcen liegt – ein jüngst produzierter Film illustriert die diversen Nachhaltigkeitsinitiativen in diesem Bereich.
Nachhaltige Entwicklung: Forderungen an die Politik
Um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen ohne die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu schwächen, fordert Scienceindustries Rahmenbedingungen für nachhaltige Innovation. Dazu gehören eine risikobasierte und zukunftsorientierte Chemikalienregulierung sowie die Förderung von technologischer Offenheit in Forschung, Energieversorgung und nachhaltigen Ernährungssystemen. Neue Technologien wie die Züchtungstechniken CRISPR/Cas9 spielen eine entscheidende Rolle, um die Innovationskraft der Schweiz weiter auszubauen und gleichzeitig ökologische Verantwortung wahrzunehmen.
Zu den zentralen Rahmenbedingungen der exportorientierten Industrien Chemie Pharma Life Sciences gehören stabile Handelsbeziehungen – so stimmt die jüngste Kommunikation des Bundesrats zu fortgeschrittenen Verhandlungen mit der EU positiv: Der möglichst barrierefreie Zugang zum EU-Binnenmarkt und stabile Beziehungen sind essenziell für den Erfolg der Schweizer Chemie- und Pharmaindustrie. Scienceindustries setzt sich – neben einem Netz von Freihandelsabkommen – nachdrücklich für die Stärkung und Weiterentwicklung der bewährten Bilateralen ein. Die Schweiz kann mit der chemisch-pharmazeutischen Industrie weiterhin auf eine starke wirtschaftliche Stütze bauen – eine Industrie, die sich in allen Dimensionen der Nachhaltigkeit engagiert.
Führend auch im Global Innovation Index 2024
Die Schweiz hat auch im Global Innovation Index 2024 den Spitzenplatz inne, zum 14. Mal in Folge. Sie belegt sowohl bei den Wissens- und Technologie- als auch bei den Kreativleistungen den ersten Platz. Die in Genf ansässige Weltorganisation für geistiges Eigentum (World Intellectual Property Organization/WIPO), die Teil der Vereinten Nationen ist, führt die Schweiz in ihrem aktuellen Global Innovation Index zum 14. Mal in Folge als innovativstes Land der Erde. Das Land belegt sowohl bei den Wissens-, Technologie- als auch bei den Kreativleistungen den ersten Platz. Auch bei allen anderen Säulen der Studie rangiert die Schweiz unter den Top 5, mit Ausnahme der Infrastruktur, wo sie auf Rang 7 landet.
Schweden und die USA behaupten sich auf den Plätzen 2 und 3. Dahinter folgen Singapur, Großbritannien, Korea, Finnland, die Niederlande, Deutschland und Dänemark. Bei der Gesamtzahl von Indikatoren auf Platz 1 liegt Singapur weltweit ganz vorn (14 von 78), vor den USA (9) und China (8). Die Schweiz landet mit drei Spitzenplätzen auf Platz 4: bei der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und der Industrie im Bereich Forschung und Entwicklung, bei den Zahlungen und Einnahmen aus geistigem Eigentum und bei PCT-Patenten.
Die 31 bestplatzierten Volkswirtschaften werden alle der Ländergruppe mit hohen Einkommen zugerechnet – mit einer Ausnahme: China auf Rang 11 zählt zur Gruppe der Länder mit gehobenem mittlerem Einkommen. Weltweit nahm das insgesamt bereitgestellte Risikokapital 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 36% und 2023 um weitere 39% ab. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden für 2023 bei einem Plus von 3% liegen.
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