Silvius Grobosch / BME: Die Digitale Transformation im Einkauf ist kein Selbstläufer
Kommentar
Industrie 4.0 stellt Einkäufer, Logistiker und Supply Chain Manager vor große Herausforderungen: Digitale Informationen müssen künftig jederzeit abrufbar sein, High-Speed-Kommunikation zwischen allen Gliedern der Lieferkette ermöglicht und professionelle Datenanalyse sichergestellt werden. Hier gibt es sowohl für Global Player und KMU als auch für den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) als Solution Provider noch eine Menge zu tun. Denn: Das Internet der Dinge verändert die Lieferketten nachhaltig. Dabei geht es neben der Automatisierung der Geschäftsprozesse v. a. um neue Betriebsmodelle. Im Fokus stehen smarte, intelligente und end-to-end-integrierte Prozesse, die die Supply Chain Manager in die Lage versetzen, Marktchancen agil zu nutzen und Risiken zu beherrschen. Neue elektronische Anwendungen, die wachsende Vernetzung aller Glieder der Lieferkette sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglichen nicht nur eine deutliche Effizienzsteigerung, sondern auch völlig neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Richtig angewendete und ausgeschöpfte E-Lösungen führen zu wesentlich leistungsfähigeren Betriebsmodellen in Einkauf, Logistik und Supply Chain Management.
Allerdings muss auch festgestellt werden, dass der Einstieg in die Digitalisierung des Einkaufs noch holprig verläuft. Das bestätigen aktuelle Ergebnisse der BME-Studie „Barometer Elektronische Beschaffung 2018“. Die Untersuchung wurde auch in diesem Jahr gemeinsam von der Universität Würzburg und der HTWK Leipzig im Auftrag des BME mit den Partnern Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) sowie Allocation Network durchgeführt.
Den Umfrage-Ergebnissen zufolge kommt der Einkauf an E-Tools zur Optimierung seiner Prozesse langfristig nicht vorbei. Das haben die meisten Unternehmen bereits erkannt. Allerdings lassen die Nutzungsquoten der Systeme derzeit noch zu wünschen übrig. Deshalb muss die Mehrheit der Firmen einiges tun, um die Basisprozesse digital in den Griff zu bekommen.
Die diesjährige Umfrage hat zudem klar aufgezeigt, dass die Implementierung digitaler Arbeits- und Produktionsprozesse entlang der gesamten Lieferkette kein Selbstläufer ist. Vor allem Mittelständler tun sich damit noch schwer. Daraus leitet unser Einkäuferverband für sich die Aufgabe ab, seine Mitglieder noch umfassender über die Megatrends in Industrie 4.0 und die vom Internet der Dinge ausgehenden neuen Geschäftsmodelle zu informieren.
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