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Siegfried steigert im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn

18.08.2022 - Im ersten Halbjahr 2022 setzte die Siegfried Gruppe (SIX: SFZN) die gute Entwicklung aus dem Vorjahr fort und machte bei der Umsetzung der auf langfristiges profitables Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie weitere Fortschritte:

Der Nettoumsatz belief sich auf 586,7 Mio. CHF, was einem Wachstum von 25,7% in Schweizer Franken und 29,9% in Lokalwährungen entspricht. Neben der positiven Geschäftsentwicklung in beiden Geschäftsbereichen, Drug Substances und Drug Products, haben auch Preiserhöhungen wegen gestiegener Rohstoff- und Produktionskosten zu diesem Wachstum beigetragen. Die Vorjahresperiode war überdies durch die Auswirkungen der Cyberattacke von Ende Mai 2021 beeinflusst.

Der Core-EBITDA lag bei 130,2 Mio. CHF (Vorjahr 80,5 Mio. CHF), was einer Core-EBITDA-Marge von 22,2% (Vorjahr 17,3%) entspricht. Der Core-Reingewinn betrug 65,2 Mio. CHF (Vorjahr 32,6 Mio. CHF). Der Cashflow aus operativer Tätigkeit erreichte 128,1 Mio. CHF (Vorjahr 85,7 Mio. CHF) vor Veränderungen des Nettoumlaufvermögens bzw. 76,3 Mio. CHF (Vorjahr 96,9 Mio. CHF) nach Veränderungen des Nettoumlaufvermögens.

CEO Wolfgang Wienand: „Angesichts der Makro-Unsicherheiten der letzten Monate war es sehr erfreulich zu sehen, wie entschlossen und schnell wir als globales Team auf kurzfristige Herausforderungen reagieren und die Interessen unserer Kunden und unsere eigenen schützen können, auch in turbulenten Zeiten. Ich erwarte ein insgesamt sehr gutes Geschäftsjahr 2022 und bin zuversichtlich für unsere ambitionierten Pläne in der Zukunft."

In anspruchsvollem Umfeld unverändert auf Kurs
Die Nachfrage nach den Dienstleistungen und Produkten der Siegfried Gruppe war in beiden Bereichen, Drug Substances und Drug Products, dank attraktiven Produkten und erfolgreichen Kundenbeziehungen, ungebrochen hoch. Russlands kriegerischer Angriff auf die Ukraine und die anhaltende Coronavirus-Pandemie haben sich aber auch auf Siegfried ausgewirkt. Während das Unternehmen weder auf Verkaufs- noch auf Beschaffungsseite gegenüber Russland und der Ukraine direkt exponiert ist, schufen die erhebliche Teuerung insbesondere von Rohstoffen, Energieträgern (Gas und Elektrizität) und Dienstleistungen sowie weiterhin vorhandene Verzögerungen in globalen Lieferketten und Knappheit bei Personal gewisse Risiken für Lieferfähigkeit und Profitabilität.

Siegfried hat diese Risiken frühzeitig erkannt und proaktiv adressiert. Einschränkungen in der Leistungserstellung konnten durch Anpassungen in der Produktionsplanung und den zusätzlichen Aufbau von Sicherheitsbeständen weitgehend vermieden werden. Beides hat dazu geführt, dass die Lagerbestände in der Berichtsperiode stärker als ursprünglich geplant zugenommen haben. Siegfried erwartet jedoch, dass sich dieser Effekt nach Beruhigung der globalen Lieferketten wieder reduzieren wird. Hinsichtlich der Teuerung ist es Siegfried gelungen, durch Kostendisziplin und auf Basis ihrer Relevanz gemeinsam mit ihren Kunden in nahezu allen Fällen angemessene Lösungen zu finden. So konnten negative Auswirkungen auf den Cashflow nahezu vollständig vermieden und auf die Marge in Grenzen gehalten werden. Neben diesen defensiven Maßnahmen haben die positive Geschäftsentwicklung von attraktiven Produkten inklusive der Coronavirus-Impfstoffe sowie das aktive Management des gesamten Produktportfolios zu der signifikanten Steigerung der Profitabilität auf deutlich über 20% Core-EBITDA-Marge geführt.

Erfolgreiche Integration und Transformation der neuen spanischen Standorte
Die Integration der beiden neuen Standorte in der Nähe von Barcelona, die Siegfried Anfang 2021 von Novartis übernommen hat, verläuft weiterhin planmäßig. Viele der Dienstleistungen und insbesondere IT-Services, die für eine Übergangszeit noch von Novartis erbracht wurden, konnten inzwischen übernommen werden und Siegfried geht davon aus, spätestens bis Ende 2022 vollständig autark zu sein. Der Standort Barcelona spielt auf Grund seines guten Zugangs zu zahlreichen gut ausgebildeten Mitarbeitenden inzwischen auch nicht nur als Produktionsstätte eine wichtige Rolle im Netzwerk von Siegfried, sondern auch als Heimat für verschiedene zentrale Dienstleistungsfunktionen, insbesondere in den Bereichen Finanzen und IT. Ebenfalls planmäßig verläuft der Aufbau des Center of Excellence, wo Siegfried den Kunden in modernen Entwicklungslaboren und flexiblen Pilotkapazitäten eine breite Palette differenzierender, pharmazeutischer Produktionstechnologien und Entwicklungsdienstleistungen anbieten wird. Bereits heute werden an beiden Standorten Produktionsaufträge für Neukunden ausgeführt, und Siegfried rechnet unverändert mit nennenswertem Neugeschäft beginnend in 2023 oder 2024.

Gezielte Investitionen in bestehendes Netzwerk
Neben diesen umfassenden Integrationstätigkeiten investierte Siegfried weiterhin im geplanten Umfang in Erhalt, Optimierung sowie in Kapazitätserweiterungen des gesamten Netzwerks. Dies gilt insbesondere auch für die laufende Großinvestition von bis zu 100 Mio. CHF Franken in einen neuen, hochmodernen Wirkstoffproduktionsbetrieb am Standort Minden in Deutschland. Trotz des für Bauvorhaben und Anlagenbau widrigen Umfelds wird dieser Betrieb ab 2024 für einen Mehrbedarf an Bestandsprodukten sowie für Neugeschäft zur Verfügung stehen.

Ausblick für das Gesamtjahr 2022 nach oben angepasst
Das geopolitische und makroökonomische Umfeld ist nach wie vor anspruchsvoll. Siegfried verfolgt insbesondere die damit verbundenen möglichen Auswirkungen auf die Energieversorgung sehr genau. Auf eine mögliche Gasmangellage in einzelnen europäischen Ländern und insbesondere Deutschland hat sich Siegfried vorbereitet, sei es durch teilweise oder vollständige Umstellung auf alternative Energiequellen, Einsparmaßnahmen oder einen konstruktiven Austausch mit den jeweiligen Behörden zur Systemrelevanz von Siegfried als Hersteller von teilweise lebenswichtigen Arzneimitteln.

Unter Vorbehalt wesentlicher Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld und unvorhergesehener geopolitischer Entwicklungen rechnet das Unternehmen mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung und passt auf Basis des starken Ergebnisses im ersten Halbjahr den Ausblick für das Gesamtjahr 2022 nach oben an: Siegfried erwartet für das gesamte Geschäftsjahr 2022 ein Wachstum von über 15% in Lokalwährungen. Die Profitabilität auf Stufe Core-EBITDA für das Gesamtjahr 2022 wird ebenfalls höher erwartet. Siegfried geht davon aus, dass diese in etwa auf Höhe der Profitabilität des ersten Halbjahres liegen wird.

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