Robert Blackburn / Bundesvereinigung Logistik (BVL): Mutiges Machen führt zum Erfolg
09.10.2019 -
Supply Chainer sind Macher – Wirtschaftsmacher. Sie wissen um die Notwendigkeit, sich strategischen und operativen Herausforderungen in positiver Weise zu stellen. So hat die BVL für das Jahr und den Deutschen Logistik-Kongress 2019 das Motto „Mutig machen“ gewählt und fordert in doppeltem Wortsinn zum Tun auf: einerseits den Herausforderungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft unverzagt zu begegnen und andererseits gute Ideen tatsächlich und couragiert umzusetzen.
Es bestätigt sich immer wieder, dass Erfolg von Mut abhängig ist. Courage ist eine Mischung aus Selbstvertrauen und Entschlossenheit. Sie ist gleichzeitig ein gutes Mittel gegen Verzagtheit und sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Eine Umfrage unter BVL-Mitgliedern hat gerade ergeben: Im Berufsleben umfasst „Mutig machen“ Themen wie Selbstverständnis und Selbstbewusstsein, Risikobereitschaft und Durchsetzungsvermögen, Fehlerkultur und motivierende Führung – auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten.
Mutiges Handeln kostet letztendlich nicht Kraft, sondern setzt positive Energie frei. Und diese Energie werden die Verantwortlichen in Wirtschaft und Gesellschaft brauchen in einer Zeit, in der es ökonomisch enger wird. Das zeigt auch der Logistik-Indikator der BVL für das dritte Quartal 2019. Obwohl die Geschäftslage im expansiven Bereich verharrt, rutscht das Geschäftsklima erstmals seit sechs Jahren unter die neutrale 100-er Marke ab. Grund dafür sind die Erwartungen, die in seltener Einigkeit bei den Logistikern in der Industrie, im Handel und bei den Logistikdienstleistern im kontraktiven Bereich liegen. Der Kurvenverlauf ähnelt demjenigen vor der großen Krise der Jahre 2008/2009.
Gemeinsam stehen wir etwas ratlos vor der konjunkturellen Situation. Ratlos, weil aus eigener Kraft scheinbar nur begrenzt gegengesteuert werden kann. Die Handelskonflikte wurden weiter verschärft und die Aussichten auf einen geordneten Brexit nicht verbessert. Worst-Case-Szenarien sind wahrscheinlich. Ab November drohen US-Importrestriktionen für Fahrzeuge und Fahrzeugteile und schon jetzt sind Absatz und Auftragseingänge in Teilen der Industrie niedriger als vor einem Jahr. Noch setzt sich der Beschäftigungsaufbau fort – wenn auch mit geringerer Dynamik. Doch der Fachkräftemangel bleibt ein Hemmschuh.
Diesen unbequemen Wahrheiten müssen wir uns stellen – und uns mit der Realität aktiv und mutig auseinandersetzen.