Pfizer an AstraZeneca interessiert
28.04.2014 -
Pfizer bekundet Interesse an einer Übernahme des britischen Wettbewerbers AstraZeneca. Gegenwärtig würden entsprechende Optionen geprüft, teilte der Konzern am Montag mit. Man sei zwei Tage zuvor an die Briten herangetreten. Sollte es zur Fusion kommen, dürften zwei Unternehmen unter dem Dach einer britischen Holding-Gesellschaft entstehen. Firmensitz wäre New York, dort würden auch die Aktien des neuen Unternehmens gelistet. AstraZeneca habe bislang Gespräche abgelehnt, erklärte Pfizer.
Die "Sunday Times" hatte berichtet, Pfizer sei mit einem 100 Mrd. US-$ schweren Angebot an das britische Unternehmen herangetreten. Eine Übernahme in diesem Volumen würde zu den größten Zusammenschlüssen der Branchengeschichte gehören. Im Januar hatte Pfizer schon einmal einen Versuch unternommen und dabei 46,61 £ je Aktie geboten - ein Aufschlag von rund 30 % auf den damaligen Aktienkurs von AstraZeneca. Am Freitag gingen die Papiere mit 40,80 £ aus dem Handel, womit das Unternehmen mit 51,5 Mrd. £ (rund 63 Mrd. € bewertet wird.
Die Pharmabranche leidet derzeit unter der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte, da viele Medikamente ihren Patentschutz verlieren. Bei AstraZeneca indes laufen viele Patente zu einem Zeitpunkt aus, an dem Konkurrenten wie Pfizer das Schlimmste hinter sich zu haben scheinen. Das macht die britische Firma zum Gegenstand von Übernahmespekulationen. AstraZeneca hat Analysten zufolge aber auch vielversprechende Mittel für die Krebs-Immuntherapie in der Pipeline, was das Unternehmen ebenfalls attraktiv macht.