Novartis übernimmt Avexis
10.04.2018 -
Novartis will das US-amerikanische Unternehmen Avexis für 218 USD je Aktie bzw. einen Barbetrag in Höhe von 8,7 Mrd. USD erwerben. Die Transaktion wurde von den Verwaltungsräten beider Unternehmen einstimmig genehmigt.
Avexis führt aktuell mehrere klinische Studien zur Therapie der SMA durch, eine angeborene neurodegenerative Krankheit. Diese wird durch einen Defekt in einem einzelnen Gen, dem Survival Motor Neuron (SMN1), hervorgerufen. Der führende Therapiekandidat von Avexis, AVXS-101, weist bei der Behandlung der SMA Typ 1 sehr überzeugende klinische Daten vor. SMA Typ 1 ist die häufigste genetische Todesursache bei Säuglingen, wobei neun von zehn Säuglingen und Kleinkindern vor dem zweiten Lebensjahr versterben oder dauerhaft beatmungsabhängig sind.
Vas Narasimhan, CEO von Novartis, sagte: „Die vorgeschlagene Akquisition von Avexis bietet eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Behandlung von SMA zu transformieren. Wir glauben, dass AVXS-101 ein Leben lang Möglichkeiten für die Kinder und Familien schaffen könnte, die von dieser verheerenden Krankheit betroffen sind. Die Akquisition würde auch unsere Strategie beschleunigen, hochwirksame, neuartige Therapien zu verfolgen und unsere Führungsposition in den Neurowissenschaften auszubauen.“
Die US-amerikanische Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit (FDA) hat AVXS-101 den Status „Orphan Drug“ zur Behandlung der SMA sowie „Breakthrough Therapy“ für SMA Typ 1 gewährt. Die Einreichung der BLA (Biologics License Application) für AVXS-101 bei der FDA wird für das zweite Halbjahr 2018 erwartet. Zulassung und Markteinführung in den USA werden für 2019 erwartet.
Unter der Annahme, dass die Transaktion Mitte 2018 abgeschlossen sein wird, wären die Auswirkungen der Akquisition leicht negativ auf das operative Kernergebnis in den Jahren 2018 und 2019, was im Wesentlichen auf F&E-Investitionen zurückzuführen ist. Ab 2020 erwartet Novartis, dass der Einfluss der Akquisition stark zum operativen Kernergebnis und zum Zuwachs des Kerngewinns pro Aktie beitragen wird, getrieben durch eine deutliche Umsatzsteigerung.
Die Transaktion wird voraussichtlich Mitte 2018 abgeschlossen, sofern das Übernahmeangebot und alle anderen Bedingungen erfüllt sind.